25. April 2022
Auch wenn sich für mich der Visumsantrag wie DIE Vorbereitung schlechthin angefühlt hat, sind doch noch einige weitere To do’s in den Monaten vor meinem Auslandsaufenthalt in Brasilien angefallen.
Die Wartezeit für meine Visumsdokumente habe ich sinnvoll genutzt und in Windeseile Impfungen vorgenommen. Dafür wurde ich bei einer zugelassenen Reisemedizin-Hausärztin über die Empfehlungen für Brasilien und Südamerika generell informiert. Abgesehen von der verpflichtenden Corona-Impfung zur Einreise gibt es nur die Empfehlung der Gelbfieberimpfung vom Auswärtigen Amt. Zusätzlich habe ich mich für die Tollwut-Impfung entschieden. Zusammen mit der Auffrischung von regulären Impfungen habe ich somit innerhalb von zwei Wochen sieben Dosen verabreicht bekommen.
WG-Auszug, packen und los gehts
Auch wenn es mir nicht so vorgekommen ist, habe ich parallel zu der Visumsorganisation vieles andere noch erledigt. Zum Glück haben meine WG und ich relativ zeitig eine wunderbare Zwischenmieterin gefunden. Was ich jedoch vollkommen unterschätzt hatte, war das Ausräumen meines Zimmers. Mit Hilfe meiner Geschwister haben wir zwei Nachmittage gebraucht, um zu entrümpeln und Boxen zu packen. Final meine letzten Sachen zusammengepackt habe ich dann übereilt erst an dem Tag geschafft, an dem meine Zwischenmieterin einziehen wollte. Dank einer guten Freundin, die mich als Putzfee unterstützt hat, habe ich dann auch das geschafft. Letztendlich wurde es dann auch Zeit, meine Koffer zu packen.
Nachdem ich dann endgültig das Gepäck verschlossen hatte und mein Zimmer bereit für seine nächste Bewohnerin war, habe ich noch zwei Nächte im Zimmer einer meiner Mitbewohnerinnen gecampt. Es erschien mir noch so unwirklich, dass es wirklich bald losgehen würde. Ich hatte immer noch die Befürchtung, dass etwas schiefgeht und mein Auslandssemester wie ein Luftballon zerplatzt – was aber zum Glück nicht passiert ist, denn der Tag der Abreise stand auf einmal vor der Tür.
„Bis dann“
Auch wenn mir meine Abreise an vielen Tagen so weit entfernt schien, war der Tag doch schneller da als gedacht. Freunden und Familie „bis dann in einem halben Jahr“ zu sagen, fiel mir an der einen Stelle einfacher als der anderen, wohl wissend, dass in Deutschland zwar die Zeit auch nicht stehen bleiben wird, aber dass ich unglaubliche Menschen in meinem Leben habe, die auf mich Ende September warten und mich wieder mit offenen Armen begrüßen werden.
Die Angst, Freunde zu verlieren, kenne ich, aber das sollte euch nicht davon abhalten, einen Auslandsaufenthalt zu planen. Die richtigen Menschen in eurem Leben werden euch nicht vergessen.
Was ich gelernt habe
Rückblickend auf diese intensive Zeit der Vorbereitungen kann ich sagen, dass ich mir nicht ganz sicher bin, wie ich es geschafft habe, all diese Organisation ohne größere Nervenzusammenbrüche zu schaffen. Hausarbeit, ca. 30 Stunden Arbeit pro Woche, Auslandsvorbereitung und dann auch noch Zeit mit Freunden verbringen. Nichtsdestotrotz blicke ich darauf zurück und kann stolz auf mich sein, das alles geschafft zu haben.
Bis zum nächsten Mal,
Anna