00:00:00:00
Vladana
[MUSIK] Das war total schön, auch das so zu erleben da drin. Genau. Ja, und dadurch sind auch, glaube ich … durch die Situation sind auch noch mal Kontakte vor Ort einfach sehr viel persönlicher und tiefer geworden.
[TRANSITION SOUND]
00:00:10:13
Lane
Eben als dann so die Nachricht kam, haben bei mir alle Glocken geläutet: Okay, muss ich jetzt vielleicht auch wieder, so wie damals in Kamerun, sofort Zelte abbrechen und heimfliegen, weil ich die Person noch mal sehen will?
[ TRANSITION SOUND]
00:00:20:16
Lene
[MUSIK] Willkommen zurück bei „studieren weltweit – der Podcast“. Schön, dass ihr auch bei der zweiten Staffel dabei seid. Ich bin Lene und ich nehme euch zusammen mit meinen Gäst:innen wieder mit ins Ausland. Ich spreche mit ehemaligen Auslandsstudierenden über ihre Erfahrungen. Was war schön? Was waren die Schwierigkeiten? In dieser Staffel fragen wir uns: Studieren im Ausland? Immer alles so easy? Los geht’s.
[TRANSITION SOUND]
00:00:46:07
Off-Sprecher
Achtung: In dieser Folge werden Themen behandelt, die möglicherweise emotional belastend sind. Schau für weitere Informationen in die Shownotes.
[TRANSITION SOUND]
00:00:56:00
Lene
Hi, Vladana. Hi, Lane. Schön, dass ihr da seid oder auch nicht da seid. Wir sind ja räumlich getrennt. Wir machen das heute remote. Und da wir zu dritt sind, könnten vielleicht die Zuhörer:innen ein bisschen Schwierigkeiten haben, uns zu unterscheiden. Aber uns gibt es ja auch,… diesen Podcast gibt es auch im Video-Format auf allen gängigen Plattformen, wo Video-Formate angeboten werden. Und die Leute, die schon eingeschaltet haben, werden sehen, dass ich jetzt in die Kamera winke. Genau und heute … die beiden winken auch zurück. Sehr schön. Wir sprechen heute über eure Auslandsaufenthalte. Ich fange mal mit Lane an. Und zwar, du warst 2016 für ein halbes Jahr in Kamerun bei einem Auslandspraktikum und bist dann von Januar bis Juni 2023 in Nordirland in Belfast gewesen für ein Auslandssemester.
00:01:46:21
Lene
Und Vladana ist 2015 in Frankreich gewesen, dann 2016 bis 2017 in Thailand, 2019 bis 2020 in Chile mit einem freiwilligen Dienst und 2020 dann noch mal in Spanien. Und schlussendlich warst du von Februar bis Juli 2023 [TRANSITION SOUND] in Portugal und hast dort dein Auslandssemester gemacht.
[TRANSITION SOUND]
Wir hatten Vorgespräche separat voneinander und haben euch beide separat voneinander gefragt, ob ihr euer Auslandssemester in einem Wort zusammenfassen könntet und ihr habt, [TRANSITION SOUND] ohne euch abzusprechen, beide gesagt: „Vielseitig“.
[TRANSITION SOUND]
Ja, finde ich sehr lustig und genau das Thema besprechen wir heute nämlich auch. Und zwar geht es um die Höhen und auch die Tiefen beim Auslandssemester. Nicht nur das Heimweh und der Kulturschock und alles, was das mit sich bringt, sondern ihr beiden habt auch einen familiären Verlust erlebt, als ihr im Ausland wart. Und da wollen wir darüber reden, was ihr in der Zeit gemacht habt, wie ihr das bewältigt habt, wie ihr Unterstützung gesucht habt. Genau, da liegt heute unser Fokus. Und ansonsten habe ich mich natürlich ein bisschen auf die Folge vorbereitet, indem ich auf euren Instagram-Kanälen war und ich habe das Gefühl, jedes Mal, wenn ich auf eurer Story war, wart ihr irgendwie unterwegs. Entweder Highline, Slackline, Wandern, Klettern, Bouldern.
00:03:17:21
Lene
Alles, was die Liste an interessanten Sportarten so bringt, habt ihr so durch. Es erinnert mich auch sehr an die erste Staffel mit Felix, Folge 5, wo er sich eben auch in einem Sportclub von der Uni anmeldet, um dort Freunde kennenzulernen. Und das wäre jetzt nämlich auch meine erste Frage: Habt ihr das Gefühl, dass dieser Sport ein Geheimtipp ist, um Leute kennenzulernen?
00:03:45:03
Vladana & Lane
Ja, doch. Ja.
00:03:47:11
Vladana
Also bei mir [TRANSITION SOUND] sind die meisten Freundschaften entstanden durch die Highline-Community oder durchs Klettern. Wir haben uns in der Uni kennengelernt und sind dann zusammen klettern gegangen.
[TRANSITION SOUND]
00:03:59:14
Lane
Ja, bei mir war es genauso. Also ich bin in den Mountaineering Club gegangen von der Uni und da habe ich so viele Gleichgesinnte kennengelernt und ich bin mit denen bis heute sehr eng befreundet und wir gehen immer noch zusammen auf Kletterurlaube oder auch mit dem einen oder anderen gehe ich auch wandern.
00:04:14:07
Lene
Voll schön, superinteressant. Du, Lane, hast dein Fahrrad mitgenommen nach Nordirland, nach Belfast. Jetzt wollte ich mal wissen, warum hast du das mitgenommen und wie hast du das gemacht?
00:04:28:10
Lane
Also es war einfach ein bisschen so eine verrückte Idee, weil ich so gemerkt habe, ich habe Bock, auch mit Fahrrad mehr unterwegs zu sein und darüber auch das Land kennenzulernen. Das hat letztendlich nicht ganz so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe, aber es war eine gute Erfahrung. Es war letztendlich recht einfach, das Fahrrad mitzunehmen. Ich habe nur 60 Euro mehr zahlen müssen, um mein Fahrrad über das Flugzeug mitzunehmen. Ich habe es auseinandergebaut und in einen großen Fahrradkarton eingepackt und es hat tatsächlich erstaunlich gut funktioniert, entgegen aller Zweifel, dass ich da irgendwo stecken bleiben werde mit meinem riesigen Karton und meinem Koffer. Aber ich habe es geschafft, das mit mir mitzunehmen bis zu meiner Wohnung. Das war am Ende gar nicht so schwierig.
00:05:10:00
Lene
Hätte ich nicht gedacht. Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, aber wie gesagt, ihr seid ja eben sportlich unterwegs. Du schreibst außerdem auf deinem Blog, dass du auch ein paar Tipps hast, wie du das dann gegen Diebstahl vor Ort geschützt hast. Wie hast du das gemacht?
00:05:22:05
Lane
Ja, ich habe … also ich hatte schon ein sehr gutes Schloss bei mir und dann vor Ort haben wirklich alle, die mich mit meinem Fahrrad gesehen haben und gehört haben, ich habe das mitgebracht aus Deutschland waren so: „Oh, du musst aber ganz, ganz vorsichtig sein mit dem Fahrrad. Das wird dir bestimmt geklaut.“ Dann habe ich in aller Vorsorge mir ein zweites Schloss gekauft und habe dann meinen Sattel immer mitgenommen. Das habe ich dann alles irgendwann nicht mehr gemacht. Ich habe für meinen Sattel so eine andere Schraube rein gemacht, dass man meinen Sattel nicht einfach mitnehmen kann. Und ich habe auch irgendwann so ein bisschen gelernt, okay, an der Stelle sollte ich mein Fahrrad nicht stehen lassen. Ich habe tatsächlich auch das registrieren lassen können, weil die Uni das angeboten hat. Das würde ich, wenn man das weiß oder wenn man das herausfindet, dass das geht, würde ich das jedem empfehlen. Ich konnte mein Fahrrad bei der Polizei registrieren. Das heißt, die wussten dann genau, was ist das für ein Fahrrad, falls es denn dann geklaut wird. Und dann ist auch so ein Patch auf meinem Fahrrad und ich bilde mir ein, dass das vielleicht auch Leute abgeschreckt hat, wenn man das gesehen hat.
00:06:19:18
Lene
Das ist ja interessant. Habe ich noch nie gehört. Supercool. Guter Tipp. Und ich glaube, dieser Tipp hätte vielleicht auf Vladana geholfen.
00:06:26:14
Lane
Oh nein!
00:06:27:23
Vladana
Ja, ich habe gerade innerlich schon getrauert, weil mein Fahrrad wurde tatsächlich geklaut.
00:06:34:19
Lene
Das war in Lissabon oder?
00:06:37:13
Vladana
Ja, in Lissabon. Und bei mir haben auch alle gesagt: „Oh, passt gut drauf auf.“ Ich habe mir vor Ort eins besorgt und alle waren schon so: „Hey, was willst du in Lissabon mit einem Fahrrad? Da geht es halt nur hoch und runter.“ Aber ich habe es geliebt. Das war so ein nices Rennrad, richtig stylish, vintage. Aber ich wollte es mir nach Deutschland nehmen und dann wurde es mir geklaut. Ich habe es an dem Ort abgestellt.
00:06:59:11
Lane
Das haben mir tatsächlich auch viele gesagt: „Warum hast du dir das Fahrrad nicht einfach vor Ort gekauft?“
00:07:08:18
Lane
Und ich fand also ich glaube, dass das einfacher ist in Portugal, als es in Nordirland ist, weil man da auch zum Beispiel mit den Öffis gar nicht so gut irgendwo mal hinkommt. Also selbst wenn ich irgendwo ein gutes Fahrrad gefunden hätte, ich weiß nicht, ob ich es überhaupt hätte abholen können, weil dort alles eigentlich auf Auto ausgelegt ist. Ist nicht so ein ganz freundliches Fahrradland, muss man im Nachhinein dazu sagen, aber ich war tatsächlich mit meiner Entscheidung happy, weil ich wollte tatsächlich mein Fahrrad.
[TRANSITION SOUND]
00:07:40:00
Off-Sprecher
[ZUGEINFAHRT; BREMSEN QUIETSCHEN] Kurzer Zwischenstopp für die Werbung. Hast du schon Pläne für dein Auslandssemester? Wir hätten da noch eine Idee. Werde DAAD-Correspondent und berichte auf Social Media von deiner Auslandserfahrung. Bewerben können sich alle Studierenden. Bewerbungsschluss ist jedes Jahr zum 1. Mai für das Wintersemester und 1. November für das Sommersemester. Also auf ins Ausland und raus mit den Stories. „studieren weltweit – ERLEBE ES!“. Alle Infos und Links findest du in den Shownotes.
[ TRANSITION SOUND]
00:08:08:22
Lane
Ja, okay. Oh man, Vladi.
00:08:12:13
Lene
Tja ja. Na, wie gesagt, wir reden ja über die Höhen und die Tiefen, oder vladana, du hast deinen Blog auf „studieren weltweit“: „Mein Studium, keine Katastrophe, eine Katastrophe“ genannt. Wie bist du auf den Titel gekommen?
00:08:28:12
Vladana
Ich glaube, ich wollte es ursprünglich „Meinen Weg zum Master of Disaster“ nennen, aber das war so ein bisschen verwirrend, weil ich noch nicht im Master bin, so wirklich aber so den Weg dahin trotzdem verfolge. Aber genau, ich möchte in den Bereich Katastrophenmanagement gehen und habe dazu auch Kurse belegt. Es ging viel um Vulkane, um Erdbeben, war total spannend. Ich habe es geliebt. Genau. Und tatsächlich, ja, I guess, mein Studium ist ein bisschen zur Katastrophe geworden, weil mein Vater gestorben ist, während der Zeit, wo ich im Ausland war. Und dann kam alles anders als geplant.
00:09:09:20
Lene
Ja, das hatte ja schon angefangen. Also ich bin da chronologisch durch deinen Blog gegangen und habe gesehen, dass du da schon einen Post gemacht hattest und meintest, du willst jetzt ungern so ein bisschen darüber sprechen. Und da ging es aber erst mal deine Wohnung, dass du die Wohnung gewechselt hattest. Was ist da passiert?
00:09:27:20
Vladana
Genau, das Zimmer, was ich am Anfang hatte, das war so ein bisschen, ja, ich würde sagen, das war so eine … jetzt so im Vergleich zum Tod irgendwie so eine kleinere Herausforderung, aber auch eine Herausforderung. Die hatten Katzen da und die Katzen hatten Flöhe und damit will ich nicht zusammenleben. Das hatte ich schon bei meinem Freiwilligendienst in Chile, dass die Katzen da Flöhe hatten und da ist echt schwer, was zu machen, weil wenn die Katzen die immer wieder anschleppen, da kannst du nichts machen.
00:09:58:10
Lene
Das kannst du vergessen.
00:09:59:18
Vladana
Genau. Und dann habe ich mich entschieden, dass ich umziehen möchte und ich bin zum Glück aus dem Vertrag und alles rausgekommen, recht smooth. Und habe dann ein richtig cooles, anderes Zimmer gefunden. Es hätte nicht besser laufen können, eigentlich.
00:10:15:07
Lene
Glück im Unglück.
00:10:16:10
Vladana
Von dem her wieder Glück im Unglück. Ja, genau. Und da war ich dann richtig happy, aber kleiner Dämpfer am Anfang.
00:10:24:24
Lene
Ja, und dann hast du es ja jetzt eben auch schon erwähnt: Du warst mitten in deinem Auslandsstudium und dann hatte ich der Anruf erreicht, dass dein Vater verstorben ist. Wie war das? Was hat das alles mit sich gebracht? Wie ging es dir in dem Moment? Und ja, woran hast du alles gedacht?
00:10:47:02
Vladana
Ja, also das hat meine Welt so ein bisschen auf den Kopf gestellt. So einmal komplette, wie sagt man, 180 Grad Wende irgendwie. Ich habe dann entschieden, … meine Eltern sind getrennt und das heißt, ich war die Verantwortliche für Bestattung und so. Und auch abgesehen davon war es mein Wunsch, [TRANSITION SOUND] ihn auch noch mal ein letztes Mal zu sehen. Also dann im Sarg, das ist ja möglich, so. [ TRANSITION SOUND] Und genau deshalb hatte ich das Gefühl, für mich ist es jetzt dran, nach Marburg zu fahren. Da hat er gelebt und genau daraufhin habe ich mir den nächsten Flug gebucht, hatte mit der Versicherung, … ich hatte dankbarerweise eine Versicherung gebucht, die im Fall von Tod auch den Flug übernimmt, ohne dass ich es jetzt vorher irgendwie wusste, weil es war wirklich komplett unerwartet und unvorhersehbar. Genau, und dann hatte ich da so ein bisschen das Backup im Kopf, dass ich weiß, okay, ich kann mir jetzt einfach den nächstbesten Flug gönnen nach Deutschland sozusagen. Und muss jetzt keine Ahnung, weil ich jetzt aufs Geld gucke, 15 Stunden irgendwo unterwegs sein auf irgendwelchen Flughäfen. Genau, dann bin ich ziemlich direkt nach Deutschland. Da hat mich dann eine Freundin vom Flughafen abgeholt und dann sind wir zusammen nach Marburg gefahren.
00:12:10:12
Vladana
Da hat eine andere Freundin organisiert, dass wir da unterkommen können bei ihr. Und dann ging es los mit bürokratischem Zeugs und so.
00:12:21:14
Lene
Ja, gedanklich hat man ja da genug zu tun, wenn man dann auch noch sich Flug und Ähnliches kümmern muss und dann überlegen muss, wie man das alles umsetzt. Dann ist das noch on top auf dem Ganzen. Lane, wie war das bei dir? Hattest du auch glücklicherweise eine Versicherung zu dem Zeitpunkt? Genau, wie hat dich die Nachricht erreicht und wie war dann dein Weg nach Hause?
00:12:47:01
Lane
Ich habe gerade gedacht, ich hätte an so was auch mal denken können, so eine Versicherung abzuschließen. Vor allem, also bei mir war es so … ich habe die Nachricht von … ich weiß es gerade gar nicht mehr genau, von wem. War es meine Tante oder meine Cousine? Ich glaube nicht, dass es meine Mama war, aber ich weiß es nicht mehr. Ich habe die Nachricht bekommen, dass meine Oma im Krankenhaus ist und dass es ihr schon die letzten zwei Wochen gar nicht so gut ging. Und dann habe ich in … also das hat in mir was angetriggert, weil ich genau dieselbe Situation so mit meinem Vater hatte, als ich in Kamerun war. Mein Papa war damals krebskrank [TRANSITION SOUND] und man hat nicht so gut mit mir kommuniziert, was jetzt so der Stand ist. Ich glaube, weil man ja auch selber, wenn man selbst vor Ort ist und eine Person verstirbt und der Zustand wird kritisch. [ TRANSITION SOUND] Das kann man ja manchmal selber noch gar nicht so richtig einschätzen. Und dann noch jemanden mitzunehmen, gedanklich, was abgeht, der oder die im Ausland sitzt. Das ist ja schwierig. Und eben als dann so die Nachricht kam, haben bei mir alle Glocken geläutet: Okay, muss ich jetzt vielleicht auch wieder, so wie damals in Kamerun, sofort Zelte abbrechen und heimfliegen, weil ich die Person noch mal sehen will, bevor sie stirbt?
00:14:04:21
Lane
Das habe ich jetzt, glaube ich, gar nicht erwähnt. Mein Papa ist dann auch kurz nachdem ich … also ich konnte meinen Papa damals noch sehen, bevor er gestorben ist, aber es war die Situation: „Okay, die Person liegt im Sterben und komm am besten jetzt Heim, wenn du sie noch sehen willst.“ Und bei meiner Oma war es erst ein: Sie ist im Krankenhaus und ich konnte es noch nicht einschätzen. Und dann habe ich aber schon beschlossen: Okay, der Zustand ist wohl kritisch genug, dass ich sie noch mal sehen will. Ich fliege jetzt Heim. Und dann wollte ich … genau, ich hatte dann einen Flug gebucht, ich hatte gepackt, ich war auf dem Weg zum Flughafen und dann kam die Nachricht: „Sie ist gerade gestorben.“ Und dann dachte ich: Boah, ich glaube, ich kann jetzt nicht fliegen und habe damit 200 Euro in den Sand gesetzt, aber das war dann auch irgendwie egal, weil ich gemerkt habe, ich muss jetzt irgendwie erst mal drauf klarkommen. Ich weiß gar nicht, was ich jetzt will oder was ich brauche, weil das war schon so ein Stress, diese Nachricht zu bekommen und irgendwie nicht so richtig zu wissen: Was mache ich jetzt?
00:14:56:12
Lane
Ich war auch krank zu der Zeit. Das war auch doof. Ja, also –
00:15:01:21
Lene
Das war alles aufeinander, oder?
00:15:03:00
Lane
Genau. Und so eine … ja, ich will jetzt keine Werbung machen, aber tatsächlich der Gedanke, dass man eine Versicherung abschließt für so Flüge, ist echt nicht so dumm, wenn man theoretisch eine Person hat oder Angehörige hat, die älter sind und theoretisch auch versterben können, während man halt eine Zeit lang im Ausland ist.
00:15:20:12
Lene
Wie war das denn dann? Ich frage jetzt erst mal Vladana. Hast du überlegt, abzubrechen in dem Zeitpunkt? Weil besonders, wenn du auch die Beerdigung vorbereiten musstest und so weiter, dann war das ja doch sehr viel, was eben einen langen Zeitraum von diesem Auslandssemester in Anspruch genommen hat. Hast du an einen Abbruch gedacht vom Auslandssemester?
00:15:42:24
Vladana
Tatsächlich nie. Also ich verstehe voll den Gedanken. Macht ja total Sinn irgendwie. Und tatsächlich ist es auch in den Erasmus-Papieren, was man da am Anfang unterschreibt, dieses Grand Agreement mit drin, dass gesagt wird, okay, wenn es ein Todesfall ersten Grades ist, dass die da auch alle … also da kannst du machen, was du willst eigentlich. Also du kannst abbrechen. Ich habe dann gesagt … weil eben für mich kam ein Abbruch eben nie infrage, weil ich gesagt habe, ich weiß, was mir ein Auslandssemester gibt und wie viel ich einfach selbst auch daraus lernen kann. Deshalb habe ich entschieden, dass ich es dann noch mal versuchen will. Ich habe halt einen Monat verpasst. Ich habe ursprünglich gedacht, ich brauche so ein, zwei Wochen, zwei Wochen maximal vielleicht so Bestattungen zu planen. Ich muss zugeben, ich war vorher vielleicht einmal in meinem Leben auf einer Bestattung, wo ich sechs war oder so. Also es war auch so die erste, ja, Bestattung, auf der ich selbst war irgendwie. Ja, genau. Deshalb war ich da vielleicht so ein bisschen naiv am Anfang. Letztendlich hat das Ganze dann einen Monat gedauert, bis alles organisiert war, alle Dokumente beisammen waren, dann die Termine gepasst haben und dann die Bestattung war.
00:17:00:05
Vladana
Und ich weiß, ich war dann zufällig noch in dem Zeitraum in Deutschland. Meine Uroma hatte 100. Geburtstag, dann eine Woche später. Ja, war voll schön, irgendwie alle zu sehen, aber auch so ein bisschen paradox, weil dann eine Woche später eben die Bestattung war von meinem Vater und dann einen Tag nach der Bestattung bin ich wieder nach Portugal geflogen und es war ziemlich so ein Cut bei mir. Also ein Todesfall ist ja immer irgendwie so einen Cut im Leben und ich glaube, durchs Auslandssemester ist der Cut noch mal stärker geworden.
00:17:31:21
Lene
Was meinst du mit dem Cut? Also tut mir leid, ich verstehe …
00:17:35:19
Vladana
Ja, gut, dass du nachfragst. Also einfach so ein Einschnitt im Leben, so ein großes Event.
00:17:44:24
Lane
Schicksalsschlag?
00:17:45:16
Vladana
Schicksalsschlag ist irgendwie zu viel, aber Event ist irgendwie auch das falsche Wort. Einfach so ein großes Ereignis im Leben, was nicht alle Tage passiert, aber die Person ist dann halt einfach nicht mehr da, die gibt es nicht. Und dann gehen einfach verschiedene Prozesse los. Es ist jetzt bei mir ungefähr ein Jahr her, ich bin immer noch so im Trauerprozess und so am Verarbeiten von gewissen Sachen einfach. Und ja, genau. Das meine ich so ein bisschen mit Cut und durch das Auslandssemester ist es einfach noch mal ein bisschen stärker geworden, weil ich halt so diesen Ortswechsel auch dazu hatte. Das will ich jetzt nicht als positiv oder negativ bewerten. Das war einfach so. Und wie gesagt, ich habe mich dann entschieden, noch mal zurückzufliegen nach Portugal. Und es war halt, ja, diesen einen Monat habe ich mich halt nur Bestattung und alles gekümmert und dann war ich wieder zurück in Portugal und die Sonne [TRANSITION SOUND] hat geschienen und das Leben ging irgendwie weiter. Und ich muss zugeben, dann ist es mir schwergefallen, da an Klausuren zu denken und den ganzen Stoff nachzuholen.
[TRANSITION SOUND]
00:18:52:22
Vladana
Und ich habe es versucht, mich dann in die Uni zu setzen, gleichzeitig auch noch mal so ein paar soziale Kontakte zu pflegen, noch mal ein paar Freunde da zu treffen. Da habe ich mich auch total gefreut, dass dann auch Freunde sich von sich aus da gemeldet haben und wo ich gemerkt habe, okay, die Connection ist dann doch so stark geworden in der Zeit davor, dass sich die Leute auch bei mir irgendwie wieder melden und mich da unterstützen wollen. Das war total schön, auch das so zu erleben, da drin. Genau. Ja, und dadurch sind auch, glaube ich, durch die Situation sind auch noch mal Kontakte vor Ort einfach sehr viel persönlicher und tiefer geworden. Genau. Ja, und dann habe ich mit den Profs geschrieben, die hatten alle total Verständnis und waren so: „Hey, gar keinen Stress, du musst die Klausuren nicht schreiben. Wenn du möchtest, versuch’s. Wenn nicht, dann nicht. Ist alles in Ordnung.“ Und auch das Erasmusbüro in Deutschland, die haben gesagt: „Okay, gar keinen Stress. Schick uns die Sterbeurkunde und dann bist du befreit von allen Pflichten sozusagen und kriegst trotzdem die Erasmusförderung auch.“
00:19:50:16
Lene
Ich werde dann später auch noch mal auf die Finanzierung eingehen, wie ihr das da gemacht habt, weil du jetzt du schon Erasmus+ ein paar Mal erwähnt hast. Lane, wie war das bei dir mit dem Support? Wie hast du die Unterstützung gesucht? Hast du auch ans Abbrechen gedacht? Und wieso hast du nicht abgebrochen?
00:20:09:10
Lane
Nein, an Abbruch habe ich tatsächlich auch gar nicht gedacht. Habe ich damals in Kamerun auch nicht gedacht. Und dieses Mal hat sich das auch besser angefühlt, weil ich gemerkt habe, okay, ich kannte die Situation schon. Es ist schon Jahre her, da hatte ich auch Therapie und habe das damit dann schon sehr gut verarbeitet. Und für mich war das, glaube ich, zuerst einfach ein Schock, weil es sich alles sehr ähnlich angefühlt hat. Aber ich habe gemerkt, ich bin da, glaube ich schon weiter mit mir selber und kann damit gut umgehen. Ich habe tatsächlich dann, also ich bin auch … ein paar Tage nach dem Tod meiner Großmutter bin ich dann nach Deutschland geflogen und habe dann meine Therapeutin wieder kontaktiert, die ich von meiner damaligen Therapie noch kannte. Und das hat mir dann sehr gutgetan, weil sie mit mir dann Sachen noch mal durchgesprochen hat und mich an vieles erinnert hat, wo ich gemerkt habe, da stehe ich eigentlich schon recht stabil oder da kann ich gut damit umgehen. Ich wusste, dass ich an der Uni auch theoretisch hätte in so eine Beratung gehen können. Es gab so einen Mental Health Service oder so was, … Wellbeing-Team, so was, und da hätte man sich auch melden können.
00:21:27:06
Lane
Das habe ich immer so im Hinterkopf gehabt, aber ich habe es dann eigentlich letztendlich nie wahrgenommen. Ich glaube, mir war auch ein bisschen die Hürde zu hoch, weil dann muss man sich irgendwie noch so anmelden und irgendwie informieren, wie wann, was, wo. Eigentlich ein bisschen blöd. Theoretisch, wenn man so was gut gebrauchen kann, dann sollte man die Hürde auf sich nehmen. Aber ich glaube, ich habe mich gut aufgehoben gefühlt damit, dass Freunde, die mich schon länger kannten, genau wussten, was das für mich bedeutet. Und auch damit, dass ich einfach zu Hause sein konnte und bei meiner Familie war und dann quasi auch alle da waren und ich mir quasi einfach die Zeit genommen habe, die ich gebraucht habe. Das hat mir gutgetan. Was mich aber auch gestresst hat, war tatsächlich, dass halt … also an meiner Uni war das so, an meiner Gastuni, dass man schon quasi im ersten Drittel vom Semester schon eine Abgabephase hat. Also ich habe Essays zu schreiben gehabt und das ist genau in diesen Zeitraum gefallen. Das war ein bisschen doof, wo ich dann auch viel hin-und herschreiben musste mit meinen Professor:innen. Kann ich irgendwie eine Verlängerung kriegen? Das war ein bisschen nervig, weil ich habe dann tatsächlich, glaube ich, kurz nach oder vor der Beerdigung – weiß ich auch schon gar nicht mehr – irgendwie nur drei Tage Zeit gehabt bis zur nächsten Abgabe und dann musste ich mich hinsetzen.
00:22:54:15
Lane
Und so was stört dann halt auch einfach ein bisschen, wenn man sich so denkt, man will eigentlich gerade überhaupt nicht an Uni denken. Aber dann ist da ja, … wenn das halt einem schon irgendwie auch wichtig ist, das irgendwie trotzdem noch mitzumachen. Und ich habe jetzt auch, … wo du das gerade erzählt hast, ich habe da gar nicht drüber nachgedacht gedacht, ob im Grand Agreement was drinsteht, wenn man ein Todesverlust 2. Grades hat. Aber ich glaube, ich war irgendwie schon fixiert darauf, dass ich das schaffen will.
00:23:21:21
Lene
Aber hätten deine Profs Nachsicht gehabt?
00:23:24:18
Vladana
Ja, ich habe eine Verlängerung bekommen. Ich habe auch gleichzeitig in eine E-Mail auch noch in den CC die Erasmus-Koordinatorin von meinem Institut hier an meiner Heimatuni reingepackt und die hat dann auch gemeint, wenn ich wegen irgendwas Hilfe brauche, soll ich mich melden. Also ich glaube, theoretisch hätte ich das auch machen können. Am Ende ist es auch irgendwie gut gegangen, aber es war eine stressige Zeit.
00:23:50:13
Lene
Vor einem Jahr hat ein neuer Arbeitskollege bei uns angefangen, als studentische Hilfskraft und der hat eben auch seinen Vater verloren während dieser Zeit und ist dann auch zurückgereist, um sich um die Beerdigung zu kümmern und alles was anstand. Und da habe ich nämlich auch mit bekommen, dass die Unterstützung von den Menschen um einen herum sehr groß ist, dass die Professor:innen das alles verstehen und auch die Dozent:innen und eben alles, was noch dazu gehört, dass man da tatsächlich auf sehr viel Verständnis trifft in solchen Momenten. Vladana hatte auch in ihrem Blog kurz erwähnt, dass solche Schicksalsschläge zum Leben dazugehören. Ich fand das ganz schön, weil irgendwo hat man das Gefühl, wenn man im Ausland ist und Auslandsmeister macht, dann fühlt man sich manchmal so, als wäre das jetzt alles toll und alles neu und alles anders und man ist so weg aus seinem eigentlichen Leben, aber man führt sein Leben ja trotzdem weiter, nur an einem anderen Ort. Deswegen, ich fand das ganz schön, wie du das da auch noch mal beschrieben hast, generell. Ihr beide habt einen superschönen Blog geschrieben und auch diese Thematik superschön aufgefasst.
00:25:02:11
Lene
Wer dann noch mal Weiteres erfahren will, kann gerne auf studieren-weltweit.de, sich die beiden Blogs von Vladana und Lane noch mal durchlesen. Genau, ihr zwei habt jetzt mehrfach die Finanzierung angemerkt. Ihr seid so wie ich das gelesen hatte, mit Auslands-BAföG im Ausland gewesen. Lane hat das noch mal selbst finanziert und Vladana, du hattest ein Stipendium und ihr wart noch mit Erasmus+ dort. Wie habt ihr euch für Erasmus Plus beworben? Ihr könnt gerne auch unter euch aus machen, wer antwortet.
00:25:34:22
Lane
Ich meine, wir sind ja an derselben Uni auch in München, an der LMU. Da muss man sich zuerst an der LMU bewerben. Ich glaube, das funktioniert auch generell so, wenn man von der Uni aus ein Erasmus Plus gefördertes Auslandssemester machen will.
00:25:49:12
Vladana
Ja, das geht recht Hand in Hand irgendwie. Also gleichzeitig mit der Bewerbung bei der Uni sozusagen bewirbt man sich für Erasmus+ auch mit, wenn man sich bei einer Erasmus-Partner-Uni bewirbt.
00:26:01:21
Lane
Genau. Und dann gab es quasi, … also ich glaube, theoretisch hätte man sich auch Unis aussuchen können, die nicht direkte Partner mit dem Institut sind. Das war zumindest bei mir so. Ich konnte direkt auswählen, mit welchen Unis oder welche Unis ich präferiere, favorisiere.
00:26:18:15
Lene
Bevorzuge.
00:26:19:15
Lane
Bevorzuge … die sowieso mit dem Institut, … also ich habe das von meinem Hauptfach aus gemacht, von Soziologie aus, und dann hat man da eben schon so Partner-Unis und dann wählt man aus, an welche Unis man gehen würde und man kann dann so eine Priorität eben festlegen. Und ich glaube aber, man kann theoretisch auch sich andere Unis anschauen, aber das muss man dann ein bisschen früher abklären, ob das geht und ob man das darf, weil das ja von den Kursen irgendwie auch vom Studiengang passen muss.
00:26:52:04
Vladana
Und es ist so ein bisschen Papierkram, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
00:26:57:22
Lane
Ja, doch.
00:27:00:10
Lene
Vladana, du hattest noch ein Stipendium. Was war das für ein Stipendium?
00:27:03:01
Vladana
Genau, das ist das Deutschland-Stipendium. Das habe ich regulär auch in Deutschland und das lief halt einfach weiter während der Zeit im Ausland. Genau.
00:27:11:18
Lene
Das ist natürlich praktisch.
00:27:12:24
Vladana
Auch bei der Uni.
00:27:14:10
Lene
Und Lane hatte das bei dir auch ausgereicht in Nordirland. Wie war das so finanziell?
00:27:21:13
Lane
Mit Auslands-BAföG und Erasmus+ hat es an sich schon für alles, … also da hat schon das Nötigste gereicht. Bei mir war ein bisschen das Manko, dass man – das wusste ich nicht, das ist wohl supernormal in UK, dass man einfach, wenn man in einer Students Accommodation, also in so einem Wohnheim wohnt, dass du, bevor du überhaupt einziehst, schon die komplette Miete für das akademische Jahr beziehungsweise in meinem Fall für das Semester zahlst.
00:27:50:04
Lene
Wow!
00:27:51:10
Lane
Und das wusste ich nicht. Und dann ist es so ein: „Ja, jetzt hast du dein Zimmer bekommen. Das bestätigst du mit: „Bitte jetzt 300 Pfund Kaution.“ Okay, ja, kriege ich noch hin. Und dann aber so: „Jetzt hast du das Zimmer ja, weil du hast es ja bestätigt: „Bitte jetzt die 2.800 Pfund zahlen.“ Und da dachte ich kurz, okay, das müsste ich eigentlich mal der Uni sagen, das wäre eigentlich schön für Auslandsstudierende, dass man das weiß. Weil das war dann der Punkt, wo ich gedacht habe, mein Auslands-BAföG kommt ja erst ab Januar, Februar, weiß ich nicht. Und die Erasmus Plus Förderung kommt ja auch nicht monatlich. Das wissen auch superviele nicht, weil man wirbt ja immer so damit, ja, monatlich hat man ja quasi 450 Euro oder was auch immer, dann in dem und dem Land.
00:28:37:15
Lane
Und mir war das auch gar nicht so richtig klar. Das habe ich dann erst, als ich das Grand Agreement unterschrieben habe, so richtig gelesen und verstanden, dass man das in zwei Raten bekommt, nämlich die erste frühestens nach vier, fünf Wochen, wenn man schon im Ausland ist, und die zweite Rate, die bekommt man, wenn man erst zurückgekommen ist, … also wenn man dann schon zurückgekommen ist. Man darf diese Erasmus+ Förderung dann nicht als so ein monatliches Einkommen sehen. Das hat mit Auslands-BAföG dann gut funktioniert, aber man hat ja schon Ausgaben, bevor man überhaupt ausreist. Und dafür musste ich mir dann tatsächlich … also das, was ich an Erspartem hatte, das hat mir nicht ausgereicht und ich musste dann tatsächlich Geld leihen. Das war dann kein Problem. Ich konnte das dann auch während meines Semesters auch wieder zurückzahlen, weil dann hatte ich ja laufend Einkommen und genug, also tatsächlich mehr als genug Einkommen. Ich habe auch noch …
00:29:37:03
Lene
Ganz kurz: Das Geld hast du aber nicht über einen Bildungskredit geliehen, sondern –
00:29:39:00
Lane
Nein.
00:29:39:15
Lene
Wo hast du das geliehen?
00:29:43:22
Lane
Das war tatsächlich einfach ein sehr guter Freund, der mir das leihen konnte. Von meiner Mutter konnte ich das oder wollte ich das auch nicht, weil das Verhältnis zu meiner Mutter jetzt nicht so war, dass sie mir immer kurz mal ein paar Tausender rüberschicken konnte. Und ich hatte wirklich einfach Glück, dass in meinem näheren Umfeld jemand das Geld einfach sowieso da hatte und dann war das kein Problem. Genau. Aber das ist auch so, … das muss man halt haben. Das hat ja auch nicht jeder.
00:30:13:17
Lane
Richtig, ja. Das ist eine große Ausgabe. Das hätte ich jetzt auch nicht erwartet, dass man das gleich im Vorhinein zu bezahlen hat.
00:30:21:13
Lene
Genau, Lane, du hattest schon erwähnt, dass du dort in so einem Studierendenwohnheim gelebt hast. Vladana, wie hast du deine Wohnung gefunden?
00:30:31:05
Vladana
Ich habe erst, … das war ein bisschen fail, … ich habe es über so eine Seite gemacht. Ich weiß jetzt auch gar nicht mehr den Namen, aber ich will den Namen auch wenn ich ihn wüsste, gar nicht sagen, weil ich kann es nicht empfehlen. Es gibt so ein paar Seiten und da kriegt man recht easy einen Raum, aber man muss eine Gebühr zahlen am Anfang dafür. Das sind dann, ich weiß nicht, 145 Euro, manche haben 300 Euro gezahlt, glaube ich, habe ich dann auch gehört. Da war ich noch recht gut dran. Genau, dann kommt man, wenn man keinen guten Grund hat, nicht so einfach raus aus dem Vertrag. Also den hat man dann halt für die Zeit, für den man sich da eingemietet hat und hat dann auch ein Zimmer safe. Also wer wirklich auf den letzten Drücker da ist und gar nichts anderes findet, der soll das gerne machen. Aber genau so ein richtiger Fan bin ich nicht davon geworden und da waren eben die Flöhe, [TRANSITION SOUND] die waren ein guter Grund anscheinend aus dem Vertrag rauszukommen. [ TRANSITION SOUND] Und dann habe ich tatsächlich über WG-Gesucht ein Zimmer gefunden und ein richtig schönes. Das ist eine, die hat immer ein paar, … also eine Portugiesin, die hatte immer ein paar … zwei Deutsche zur Untermiete da und hat irgendwie gute Erfahrungen damit gemacht und dann wurde das immer wieder auf WG-Gesucht gestellt, das Zimmer.
00:31:47:19
Vladana
Genau. Mir hat das eine Freundin weitergeleitet und die war so: „Schreib der!“ Und ich war so: Yes, das schaut mega nice aus. Es gab auch Katzen da, aber keine Flöhe.
00:31:58:04
Lene
Ja, mit Kontakten kommt man sehr gut an Wohnungen.
00:32:02:21
Vladana
Und das Gute ist auch, wenn man dann schon vor Ort ist. Manche machen es auch so, die gehen zuerst in einem Hostel und machen dann vor Ort auch Besichtigungen, dann weiß man halt so ein bisschen, wenn einem das sehr wichtig ist, wo man wohnt, dann weiß man so ein bisschen, was einen erwartet.
00:32:18:02
Lene
Stimmt.
00:32:18:17
Vladana
Mir persönlich nicht ganz so wichtig, aber irgendwie war es dann doch … ja, ich hatte dann einfach Glück.
00:32:24:14
Lene
Das ist auch noch mal ein guter Tipp, dann vor Ort die Wohnung noch mal zu suchen. Vladana, du musst in deinem Studium viele Exkursionen machen und bist dann auch, als du in Portugal warst, nach Spanien gegangen, auf Mallorca, um dort dir Gesteine und Ähnliches anzuschauen. Ist das so normal? Ist das in deiner deutschen Uni auch, dass du dann einfach mal nach Malle fliegst?
00:32:48:10
Vladana
Ja, ein bisschen Malle-Urlaub zwischendrin. Nein, tatsächlich ist es normal. Also im Geografiestudium muss man eine große Exkursion machen. Und genau, das ist egal, wo man das auf der Welt studiert, glaube ich, habe ich bis jetzt von jedem gehört irgendwie. Und dann macht man noch ein paar kleinere Exkursionen auch. Ja, das ist sehr bereichernd.
00:33:11:23
Lane
Klingt wie so ein Reisestudiengang.
00:33:15:17
Lane
Nein, ist wirklich total abwechselnd!
00:33:20:02
Vladana
Cool.
00:33:20:20
Vladana
Ja, man könnte ein paar mehr Credits für kriegen. Ich glaube, man kriegt neun. Ist auch schon viel, auch schon viel, aber ja.
00:33:27:23
Lene
Sehr cool. Was ich noch gar nicht gefragt habe, aber eigentlich ein superwichtiger Punkt ist: Wie steht ihr zueinander? Wie habt ihr euch kennengelernt? Ihr sitzt jetzt in einem Raum vor mir vor dem Bildschirm. Genau, kanntet ihr euch schon vor der Auslandserfahrung?
00:33:46:04
Vladana
Tatsächlich gar nicht.
00:33:47:19
Lane
Nein, aber es ist eine coole Story.
00:33:48:24
Vladana
Ja, es ist echt witzig. Wir studieren an der gleichen Fakultät, im gleichen Gebäude, an der gleichen Uni, in der gleichen Stadt.
00:33:55:02
Lane
Wir kennen auch teilweise dieselben Menschen.
00:33:57:07
Vladana
Ja, aber wir kannten uns nicht.
00:33:59:19
Lane
Nein, und wir haben uns einfach echt erst über DAAD kennengelernt, weil wir ja beide Correspondents waren und dann, ich weiß gar nicht, wie bin ich auf dich aufmerksam geworden? Ich glaube dann, als man die Instagram-Accounts von den anderen Correspondents sich anschauen konnte und ich dann so gesehen habe: Woah, cool, die ist ja auch voll Outdoors, sie so wie ich und das auch in München, das ist ja nice.
00:34:18:22
Vladana
Ja, und dann hat man gemerkt, okay, die andere Person hat gleiche Interessen, megageil, irgendwie.
00:34:24:08
Lane
Ja, ich glaube, wir hätten superviel miteinander quatschen können an diesem Wochenende, wo dann alle Correspondents sich dann da getroffen haben.
00:34:33:13
Vladana
Genau, wir hatten so einen Workshop davor, einfach, bevor wir diesen Blog geschrieben haben.
00:34:36:12
Lane
Und dann haben wir, ich weiß nicht, wie ging das weiter?
00:34:40:05
Vladana
Wir hatten immer mal so ein bisschen Kontakt zwischendrin, immer mal so ein bisschen ausgetauscht.
00:34:43:00
Lane
Über Insta. Halt immer über Insta.
00:34:45:11
Vladana
Genau, man hat über Insta einfach mitbekommen, was macht der andere, was erlebt der andere während des Auslandssemesters. Und dann haben wir uns beide schon total gefreut, wie wir beide in München waren.
00:34:57:02
Lane
Ja, genau. Das war so ein: Cool, wenn ich wieder zurück bin, dann kann ich die Vladi endlich kennenlernen.
00:35:00:17
Vladana
Genau. Man geht ja immer aus dem Auslandssemester mit einem weinenden Auge, aber freut sich auch so ein bisschen aufs Zurückkommen und da war schon so ein großer Punkt: Ich freue mich, die Lane kennenzulernen.
00:35:09:23
Lane
Wann haben wir uns das erste Mal gesehen? Haben wir uns an meinem Geburtstag das erste Mal gesehen?
00:35:14:20
Vladana
Ja.
00:35:15:04
Lane
Ich habe nämlich recht kurz nachdem ich dann aus Irland zurückkam, meinen Geburtstag in München gefeiert. Ich war noch gar nicht richtig ganz zurück in München, aber ich wollte trotzdem all meine Freunde, die ich halt hier hatte, dann wiedersehen. Und für alle war das so ein: „Oh, Lane ist zurück.“ Ich war erst ein paar Monate richtig wieder zurück, aber Vladi war eben auch wieder da und dann haben wir uns da das erste Mal gesehen.
00:35:36:14
Vladana
Und seitdem sind wir zusammen immer auf irgendwelchen Abenteuern unterwegs.
00:35:41:01
Lane
Das klingt schön. Wir sind auf Abenteuern.
00:35:44:19
Lene
Ihr wirkt auch so ein bisschen wie Geschwister oder fast schon Zwillinge.
00:35:47:22
Vladana & Lane
[HERZHAFTES LACHEN]
00:35:49:13
Lene
Lane, du hattest so ein schönes Foto gepostet von der nordirländischen Küche, Kulinarik. Da hattest du gesagt, dass sie sehr gerne fettig, süß und fleischig essen. Und das Foto, was du gepostet hast, waren Pancakes mit Sirup und Bacon. Die perfekte Kombi. Wie hast du dich denn sonst noch so ernährt?
00:36:12:20
Lane
Wie habe ich mich ernährt? Ich habe echt viel selber gekocht. Nein, ich weiß gar nicht, ob es wirklich so viel günstiger ist. Man kriegt dort schon auch so günstige Snacks, aber die sind dann, ich weiß nicht, aus meiner Perspektive sind die dann irgendwie nicht so richtig sättigend oder es ist mir einfach zu fleischig, weil es wirkt so ein bisschen, als ob man in alles irgendwo Fleisch reinpackt, … Hähnchen, ja, viel Hähnchen irgendwo. Und eigentlich ernähre ich mich grundsätzlich gerne überwiegend vegetarisch. Ist jetzt nicht, dass ich komplett Vegetarierin bin, aber wenn ich kann, dann lieber vegetarisch. Und ich habe viel für mich selber gekocht, weil ich einfach dann genau wusste, okay, das wird mir schmecken. Und auch, weil es einfach ins Geld geht, wenn man dann halt so ein bisschen wählerischer ist und halt nicht irgendwie diese ganz billigen Sachen kaufen will, die dann einem vielleicht nicht so schmecken, weil sie irgendwie sehr synthetisch … also zum Beispiel, ich habe mir einmal – das habe ich sehr bereut –, weil ich so hungrig einfach so ein Wrap gekauft und in diesem Wrap, das war gefühlt 70 Prozent irgendwie irgendwelches Fleisch. Das war auch so gemischt. Das war nicht einfach nur Rind oder irgendwas, das war gemischt und ich fand es unfassbar schrecklich.
00:37:36:12
Lane
Es hat nicht geschmeckt und ich dachte mir so, das war irgendwie jetzt … ich hatte Hunger, aber nie wieder. Das war einfach überhaupt nicht meins und deswegen habe ich einfach super gerne selber gekocht und habe halt Sachen gekocht, die ich auch in Deutschland kochen würde, weil da findet man letztendlich schon auch die Lebensmittel, die man selber kennt, vielleicht nicht alles. Die hatten eine gute Cafeteria, wo sie zwar für jeden Wochentag immer dasselbe Essen hatten. Also daran ermüdet man dann auch ein bisschen. Wenn man eh jeden Mittwoch quasi in der Uni ist, gibt es halt auch jeden Mittwoch dasselbe Essen. Aber das war hin und wieder tatsächlich mal eine gute Abwechslung.
00:38:15:13
Lene
Sehr gute Tipps.
[TRANSITION SOUND]
00:38:18:16
Off-Sprecher
[MUSIK] Die Community-Fragen bitte.
[TRANSITION SOUND]
00:38:22:14
Lene
Ansonsten haben wir noch eine Frage aus der Community, die ich euch gerne stellen wollen würde. Und zwar: Viele Länder und Städte sind nice. [TRANSITION SOUND] Wie kann ich mich entscheiden? Wo finde ich umfassende Infos? Wie habt ihr das gemacht? Wie habt ihr euch für Nordirland und Lissabon entschieden, wenn die Welt doch so groß ist?
[TRANSITION SOUND]
00:38:44:21
Vladana
Ich glaube, jeder Ort kann nice sein. Es kommt so auf die Leute drauf an, die man kennenlernt in der Zeit.
00:38:52:24
Lane
Ja, aber ich finde, es kommt auch drauf, was man davon will. Also warum will man in dieses Land? Weil wenn man sagt, ich will einfach nur irgendwo ins Ausland, weiß ich nicht, ob es dann so cool wird.
00:39:02:10
Vladana
Ja, ich muss zugeben, ich hatte schon ein bisschen Bock auf Surfen auch und –
00:39:04:18
Vladana & Lane
[HERZHAFTES LACHEN]
00:39:06:04
Vladana
Ja Portugal, why not?
00:39:08:04
Lane
Was bei mir lustig ist, ich habe Irland oder Nordirland gar nicht so als ein: Oh ja, ich will klettern gehen, gesehen. Das kam bei mir dann irgendwann und ich hatte einfach nur wirklich Glück, dass Nordirland eine richtig geile Kletterkultur hat und Irland generell. Und dass diese Uni einfach einen unfassbar einen coolen Mountaineering Club hat, weil die auch schon unter sich gesagt haben: „Ja, in Glasgow, in Schottland, da ist der nicht so cool wie wir sind.“ Ich weiß nicht, ob die da so gegen sich sind und ein bisschen bashen, aber ich weiß, dass dieser Club einfach auch einen superguten Ruf hat, auch an den Unis und überhaupt. Ich hatte da einfach Glück. Aber wie –
00:39:42:21
Vladana
Zum Beispiel bei mir waren voll ausschlaggebend auch die Kurse, die an der Uni auch waren, weil ich Richtung Katastrophenmanagement gehen wollte. Deshalb war es mir wichtig, dass es da Kurse gibt und die Uni ist da ein bisschen bekannt, dass die so in dem Bereich so ein bisschen was macht. Und das war so das Ausschlaggebende bei mir. Und dann war so das mit dem Surfen noch so nice to have irgendwie. Und dann glücklicher Zufall, dass die Highline-Community da auch noch so geil ist, irgendwie.
00:40:08:21
Lane
Okay, ja. Ja, bei mir war es tatsächlich auch ein akademisches Interesse. Ich meine, mit einem akademischen Interesse kann man halt auch richtig gut begründen, warum man zum Beispiel seinen Favoriten haben will. Also Belfast stand bei mir auf Platz Eins und ich wollte nach Belfast, weil Nordirland hat ja eine schwierige Geschichte, politisch, und ich dachte mir, boah, das muss doch … also das ist jetzt voll die privilegierte Position, das so zu sagen, aber ich dachte mir so, das muss eigentlich voll spannend sein in so einem Land, wo ein Konflikt-und Friedensprozess irgendwie noch am Laufen ist, zu studieren und sich anzuschauen, wie es da ist und wie das überhaupt passiert ist. Also weil ich gemerkt habe, ich habe superwenig Ahnung davon und würde es aber super gerne soziologisch mal nachvollziehen können. Das war so meine Motivation. Und tatsächlich mit dem dachte ich mir so: Oha, ich glaube, an der Stelle macht für mich ein Auslandssemester voll Sinn, weil alle waren immer so: „Mach doch ein Auslandssemester, dann kommst du mal raus.“ Und ich dachte mir: Ja, aber ich will es nicht einfach nur machen, nur um es gemacht zu haben, weil wo gehe ich hin?
00:41:12:22
Lane
Also berechtigte Frage: Wie wählt man denn aus? Und ich finde, wenn man dann schon so seine Hauptinteressen irgendwie hat und das so gut zusammenbringt, dann findet man auch irgendwie was oder findet man dann auch ein Land, das dann passt. Ich wäre gar nicht auf Belfast gekommen, wenn ich nicht auch die Partnerunis von meinem Institut angeguckt hätte, weil ich habe mir das dann schon angeguckt und überlegt: Okay, wo will ich geografisch hin? Was kann ich mir kulturell vorstellen? Was kann ich mir von [TRANSITION SOUND] … weiß ich nicht, … habe ich ein akademisches Interesse vielleicht? Und das hat dann so voll gepasst und war dann auch richtig cool. [TRANSITION SOUND] Also von der Uni her, aber auch klar, das war dann einfach Glück bei mir auch so vom Sportlichen und vom Sozialen.
00:41:54:11
Vladana
Ja, das ist so ein Zusammenspiel aus allem irgendwie und dadurch ergibt es sich es dann.
[TRANSITION SOUND]
00:41:59:17 [MUSIK]
[TRANSITION SOUND]
00:42:00:16
Lene
Ich glaube, diese Frage hätte tatsächlich auch von mir kommen können.
00:42:04:06
Vladana & Lane
[HERZHAFTES LACHEN]
00:42:05:13
Lene
Aber ich habe auch immer so das Gefühl, die Welt ist so groß und es gibt so viele interessante Länder und Städte und Orte, die man sich anschauen kann. Aber tatsächlich, wenn man mit dem Studium ins Ausland geht, bietet es sich erst mal an, nach den Partneruniversitäten zu fragen. Und was ich auch ganz toll finde, ich weiß, es ist jetzt halt Werbung für studierenweltweit.de, aber ich finde, auf der Internetseite ist es wirklich super gut gelistet, die ganzen Länder. Also man kann da auf „Länder entdecken“ oder „Welt erleben“ gehen, und dann von dort aus sich daneben anschauen, wer hat von wo schon mal berichtet. Da kann man sich da super Berichte einholen und sehen, wie ist es vor Ort? Was kann man machen? Kann man in Lissabon wirklich so super surfen? Gibt es in Belfast einen tollen Ort, um Slackline zu machen und Highline und so weiter. Und genau, dass man sich da super gut informieren kann.
00:43:01:02
Vladana
Und ich finde es auch total inspirierend zu schauen, was andere so praktikumsmäßig oder so gemacht haben und mit welchen Finanzierungsmöglichkeiten die das auch gemacht haben.
00:43:08:19
Lene
Stimmt.
00:43:09:02
Lane
Tatsächlich finde ich es auch jetzt immer noch spannend, weil jetzt denke ich mir so: Cool, vielleicht will ich mal wann anders noch mal ein Auslandssemester machen oder vielleicht will ich einen Master im Ausland machen und dann so zu gucken: Okay, wer hat denn so was mal gemacht? Wie hat er das gemacht? Oder genau, was für Hürden kommen da auf einen zu? Das ist schon … also finde ich auch –
00:43:26:24
Vladana
… superhilfreich.
00:43:27:13
Lane
Ja, auch so als Correspondent jetzt cool.
[TRANSITION SOUND]
00:43:32:18
Off-Sprecher
[MUSIK] Nächster Halt: Fragenhagel.
[TRANSITION SOUND]
00:43:36:09
Lene
Ansonsten habe ich noch einen Fragenhagel für euch vorbereitet.
00:43:40:06
Vladana
Oh, oh.
00:43:42:24
Lene
Ich stelle euch jetzt vier schnelle Fragen und ich erwarte vier schnelle Antworten. Ist natürlich zu zweit ein bisschen blöd, weil dann kann die eine natürlich schon über die Antwort nachdenken, aber es ist, wie es ist.
00:43:55:13
Vladana
Lane, du musst zuerst antworten.
00:43:57:00
Vladana & Lane
[HERZHAFTES LACHEN]
00:43:58:08
Lene
Haben wir das schon mal schon geklärt. Macht euch bereit.
00:44:02:18
Vladana
Das ist jetzt so festgelegt.
00:44:04:11
Lene
Gut, Lane, du fängst an und danach muss Vladana darauf antworten. Wenn du die Möglichkeit hättest, für einen Monat in einem Land deiner Wahl zu leben, welches wäre es?
00:44:14:24
Lane
Philippinen.
00:44:15:24
Vladana
Brasilien. Nein, Indonesien.
00:44:19:07
Lane
Da wären wir Nachbarn.
00:44:21:03
Lene
Ich wollte es gerade sagen, das habe ich doch jetzt absichtlich gemacht.
00:44:23:19
Vladana
Oder Island.
00:44:25:16
Lane
Oh, würde ich auch.
00:44:27:24
Vladana
Wir sind schlecht in dem Spiel, glaube ich.
00:44:29:16
Lene
Hast du eine Fähigkeit auf deinen Reisen entwickelt, um mit neuen Menschen zu connecten?
00:44:39:06
Vladana
Sprache.
00:44:41:01
Lane
Hey, ich soll zuerst … ich glaube aber auch. Ja, ist jetzt gemein, das zu sagen, oder? Ja. Ich glaube aber auch, weil so Austausch habe ich zwar jetzt noch nicht so oft gemacht, aber ich war viel reisen. Und ich würde sagen, grundsätzlich, selbst wenn man nur Basics von der Sprache lernt, das fällt mir super leicht und …
00:45:06:15
Vladana
… die Leute freuen sich einfach.
00:45:08:13
Lane
Voll, voll. Und selbst wenn du nicht viel sprichst … Ja, okay. Fragenhagel.
00:45:14:06
Lene
Welches war der außergewöhnlichste Transportweg, um an einen Reiseort zu gelangen?
00:45:23:00
Vladana
Hinten auf dem Pick-up drauf.
00:45:28:08
Lane
Ähm, … außergewöhnlich.
00:45:29:16
Lene
Lane braucht noch einen Moment.
00:45:31:08
Lane
Ich weiß, ich habe das Gefühl, mir fällt so was gerade nicht ein.
00:45:35:04
Vladana
Fahrrad.
00:45:36:06
Lane
Fahrrad. Ich muss sagen, ich finde Fähre eigentlich schon cool genug.
00:45:42:07
Lene
Stimmt, ja. Oder eine Slackline von einem Berg zum anderen.
00:45:46:19
Lane
Also vor allem auf einer Fähre mit dem Fahrrad. Das war cool.
00:45:50:10
Vladana
Das nächste Mal schwimmst du rüber.
00:45:52:07
Lane
Ja, das fand ich cool.
00:45:53:00
Lene
Auch spannend. Und die letzte Frage: Welche drei Dinge würdest du in deinem Reisegepäck nie zurücklassen, egal, wohin es geht?
00:46:04:14
Lane
Stirntaschenlampe. Was? Stirntaschenlampe? Stirnlampe. Das ist mir jetzt erst eingefallen.
00:46:12:19
Vladana
Hängematte.
00:46:12:24
Lane
Kletterschuhe.
00:46:13:00
Vladana
Ja, Kletterschuhe auch.
00:46:15:08
Lane
Hängematte ist auch gut. Schlafsack. Ich liebe meinen Schlafsack.
00:46:18:05
Vladana
Meine Laufschuhe.
00:46:19:10
Lane
Oh ja.
00:46:20:10
Vladana
Ja, Schlafsack ist, das braucht man einfach.
00:46:22:24
Lane
Damit kannst du überall zu Hause sein.
00:46:24:07
Lene
Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber ich habe so das Gefühl …
00:46:27:11
Vladana
Lane, können wir zusammenpacken?
00:46:29:10
Lane
Ja, stimmt. Wir teilen das alles.
00:46:32:08
Vladana
Ja, so Outdoor-Sachen ist davon schon sehr hoch gerankt.
00:46:37:01
Lane
Du ein Kletterschuh, ich ein Kletterschuh. Im Schlafsack kuscheln wir zusammen. Kein Problem. Ich habe die Lampe.
00:46:42:24
Vladana
Und mein Handy-Wörterbuch. Aber das ist ja schon im Handy drin, sozusagen. Weil das ist echt praktisch offline. Einfach schnell nachschauen, Screenshot machen und dann kommt es auf die Vokabelliste. Immer.
00:46:54:17
Lane
Du bist schon so durchorganisiert.
00:46:58:14
Lene
Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt auch, sich die Sachen offline runterzuladen. Auch so eine Karte, wenn man jetzt mal in der Stadt ist und kein Internet hat. [TRANSITION SOUND]
[MUSIK] [TRANSITION SOUND]
00:47:11:10
Lene
Habt ihr einen schönen Moment, an den ihr jetzt gerade so denken müsst, während eures Auslandsaufenthaltes gemacht?
00:47:23:17
Vladana
Ja, wie ich mit meinen Highline-Freunden einfach da chille und merke: Krass, ich verstehe, wenn die Portugiesisch reden. Ich kann auch was beitragen, irgendwie so. Und ich bin in der Gruppe drin und es ist einfach so ein cooles Feeling.
00:47:36:16
Lane
Das war tatsächlich auch eins von vielen. Ich glaube, ich hätte ein paar. Aber das war auch tatsächlich ein richtig schöner Moment. Der Moment, wo ich gemerkt habe: Krass, die Leute haben mich wirklich, wirklich gern. Und ich bin nicht einfach nur so eine Auslandsstudentin, die kommt und geht, sondern ich bin wirklich fester Teil dieser Freundesgruppe und sie freuen sich, dass ich da war und sie freuen sich jetzt auch immer noch, wenn ich wieder da bin. Also ich hatte eine super schöne Abschiedsfeier. Ich glaube, das war auch einer der schönen Momente. Die haben dann so eine Group-Hug gemacht und alle haben mich in der Mitte umarmt und das war so: Ach, krass, ihr seid so cool.
00:48:15:21
Lene
Da kommen direkt wieder die Tränen. Ach, das klingt superschön. Ich habe das Gefühl, Höhen und Tiefen, aber es ist sehr, sehr unterhaltsam, mit euch beiden zu quatschen.
00:48:27:10
Vladana & Lane
Danke.
00:48:28:11
Lene
Das bringt direkt den Endorphin-Haushalt nach oben. Und vor allem weiß ich gar nicht, ob wir mehr über Ausland oder über Sport machen, geredet haben. Ich glaube, danach werde ich mich definitiv auch mal bei so einem Kurs anmelden, um Slackline, Highline oder Ähnliches machen zu können. Genau, ihr habt einiges mitgenommen aus euren Auslandsaufenthalten. Einmal, falls man mentale Probleme hat, sei es jetzt Heimweh, ähnliches, oder eben auch ein Verlust in der Familie, dass man sich an der Uni auch bei psychologischen Beratungen melden kann oder beim Wellbeing Team oder Ähnliches. Es hatte Vladana auch auf ihrem Blog erwähnt, wenn man vielleicht sogar schon absehen kann, dass jemand in der Familie krank ist oder ein Todesfall eben eintreten kann, dass entsprechend eine Versicherung abgeschlossen werden kann, um die Kosten für den Rückflug zu bezahlen und dass die größte Unterstützung die Freunde vor Ort und auch die Freunde im Ausland sein können, wo man noch mal einen ganz anderen Austausch hat und sich auch die Zeit nimmt, um zu trauern.
00:49:38:04
Lene
Und die Wohnung kann man dann auch direkt vor Ort suchen, indem man sich ein Hostel mietet und dort einfach mal schaut. Vielen lieben Dank für das tolle Gespräch, für den ganzen Input. Genau. Und ich wünsche euch ansonsten noch einen schönen Tag, einen sportlichen Tag.
00:49:54:18
Vladana & Lane
Danke!
00:49:57:09
Lane
Darf ich noch was hinzufügen?
00:49:58:22
Lene
Gerne. Ja, erzähle ruhig.
00:50:00:06
Lane
Okay, darf ich noch was hinzufügen? Ich finde, das vergisst man und hat man auch nicht so auf dem Schirm, wenn man sich verabschiedet aus seiner Heimat und man weiß, man ist jetzt für eine lange Zeit weg. Ich denke mir jetzt, weil ich diese Erfahrung zweimal gemacht habe, sollte man sich, glaube ich, grundsätzlich von Leuten so verabschieden, dass man wirklich im Frieden damit ist, dass man jetzt eine Weile weg ist, weil man weiß einfach nicht, was passiert. Also das muss ja nicht mal … also auf jeden Fall, wenn man jetzt eine alte Oma hat, die man super gern hat, klar, von der verabschiedet man sich vielleicht noch mal anders. Aber ich denke mir so, selbst von meinen Freunden, Menschen, die mir wichtig sind, ich glaube, das ist was, was ich mir vornehmen will. Ich will mich von Leuten so verabschieden, dass ich wirklich im Frieden damit bin, dass ich jetzt eine Weile weg bin und einfach nicht weiß, was passiert. Weil jetzt so Thema Todesfall oder irgendeinen Verlust oder irgendwas hat man ja nie in der Hand. Und ich denke mir, man kann Abschied schon noch mal als was Bewusstes sich vornehmen, weil man hat eh schon so viel Stress vor der Abreise.
00:51:02:20
Lane
Aber ich glaube, man braucht echt einfach ein Bewusstsein für einen guten Abschied von seinen Liebsten. Das würde ich sagen, ist noch … das finde ich wichtig.
00:51:12:11
Lene
Das hast du sehr schön mit noch auf dem Weg gegeben. Das finde ich sehr toll. Danke dafür. Dann hören wir sicherlich noch mal voneinander und vielleicht auch die Community, wenn sie noch Fragen haben, jederzeit auf studieren-weltweit.de. Danke schön, bis dahin. Tschüssi!
00:51:27:14
Vladana & Lane
Danke, ciao!