14. Mai 2017
Mein Resümee nach knapp einem Monat in Dubai: Ich muss umziehen. Meine Vermieterin und gleichzeitige Mitbewohnerin gestattet es mir nicht, das Wohnzimmer und den Esstisch zu nutzen. Und dann verlangte sie Geld dafür, dass meine Freundin in der Wohnung schläft.
Der Praktikumsalltag im Ausland kann durchaus zu einer Zerreißprobe werden. Das mittlerweile sehr warme Wetter (bis zu 40 Grad am Tag) tut einem dabei keinen Gefallen. Kommt dann noch die tägliche Metrofahrt zum Schluss der regulären Bürozeit in Dubai, dann ist man schnell mit hunderten Menschen und den dazugehörigen Gerüchen in den Wagons eingepfercht.
Umzug in Dubai
Wie bereits im Teaser angedeutet, habe ich pünktlich zum ersten Mai gemeinsam mit meiner Freundin meine Sachen gepackt und bin, auf Wunsch meiner Ex-Vermieterin noch vor Arbeitsbeginn am morgen, umgezogen. Durch Zufall hatte sich jemand gemeldet, den ich im Vorfeld schon wegen einem Zimmer angeschrieben hatte. Jetzt darf ich das schöne, und vor allem für junge Menschen sehr attraktive, Dubai Marina bewohnen. Tatsächlich zahle ich jetzt sogar weniger Geld für das Zimmer bei voller Wohnungsnutzung und sogar noch besserer Ausstattung.
Auf jeden Fall ist zu empfehlen, solche Dinge wie die Übernachtungen von Partner*innen, Freund*innen und Bekannten im Vorfeld abzuklären. Offiziell ist es illegal, dass unverheiratete Frauen und Männer zusammen leben, im Prinzip ist das aber in jeder der internationalen WGs der Fall, gerade in den Expatriates Hochburgen Marina und Downtown. Überwacht wird das nicht und erst recht nicht geahndet. Hier sind die Behörden sehr tolerant, obwohl sie wissen, dass die Praxis sich grundsätzlich von der Gesetzeslage abhebt. In der Öffentlichkeit sollte man jedoch vermeiden sich „zu viel Zuneigung entgegen zu bringen“, wie es auf einigen Schildern vor Malls oder öffentlichen Plätzen steht.
In Dubai ist es übrigens üblich, dass der Hauptmieter einer Wohnung die Miete für das halbe oder sogar ganze Jahr im Voraus zahlt. Oftmals werden dann die Preise für die Zimmer so hoch angesetzt, dass der Hauptmieter selbst für sein Zimmer keine oder nur wenig Miete zahlen muss. Ebenfalls habe ich jetzt gelernt, dass man sogar den Mietpreis verhandeln kann.
Als ich darüber mit meinem jetzigen Vermieter gesprochen habe, war er erstaunt und wollte mir nicht glauben, als ich sagte, dass das in Deutschland niemals möglich wäre bzw. niemand sich darauf einlassen würde.
Das WG-Leben in Dubai unterscheidet sich auch wesentlich von dem in Deutschland, zumindest wenn man in keiner reinen Zweck-WG lebt. Natürlich unternehme ich am Wochenende oder auch unter der Woche etwas mit meiner WG bzw. einzelnen Mitbewohner, da aber jeder hier den ganzen Tag über arbeitet, wird Privatsphäre und Ruhe sehr geschätzt. It is all about the business!
Arbeitsalltag in Dubai – „Bloß kein nine to five job,
find ich ja mega ätzend!“
Mein Vorgesetzter hier in Dubai ist sehr locker und gewährt mir eine freie Gestaltung meiner Arbeitszeiten. Für die Pausen gilt dasselbe. Ähnlich wie in Deutschland, was nicht selbstverständlich ist. In der Regel wird hier fest von 8:30 Uhr bis 17:00 Uhr, inklusive Mittagspause, gearbeitet.
Ich bin meistens zwischen 9:30 Uhr und 17:00-17:30 Uhr im Büro, falls jedoch ein Projekt ansteht, wird das schon länger inklusive Home Office am Wochenende. Das liegt daran, das Arbeitswoche in Dubai von Sonntag bis Donnerstag geht und wir eng mit unseren Partnern in Deutschland zusammenarbeiten. So kommt es vor, dass ich Freitag mit diesen kommunizieren und Dinge erledigen muss.
Sommer, Sonne, Sonnenschein – Aber wie lange ist es angenehm?
Dass es in Dubai warm werden würde, war mir von Anfang an klar. Seit Ende April geht es zur Mittagszeit täglich auf die 40 Grad zu. Und der Sommer hat hier ja noch nicht einmal angefangen. Abends ist es noch erträglich, sodass man bei 33-35 Grad sein Abendessen draußen genießen kann.
Da sowieso alles hier klimatisiert ist, findet man auch schnell ein Refugium, wenn man es mal nicht aushält.
Aber auch ein Strandtag in Dubai ist teilweise ernüchternd, da das Meer eher die Temperatur von dem im Winter beheizten Außenschwimmbereich einer Salztherme hat. Erfrischung ist etwas anderes (Meiner Meinung nach)!
Hier kann man sich auch nicht einfach irgendwo an den Strand legen, sondern muss Ausschau nach public beaches halten, da man ansonsten pro Tag ab 25€/Liege an Privat- bzw. Hotelstränden verbringen muss. Alternativ eine innvolle und günstige Anschaffung: Sonnenschirm! Und dann nichts wie los an den öffentlichen Strand.