21. März 2018
Ein Auslandssemester plant sich nicht von allein, insbesondere wenn man als Freemover unterwegs ist. Obwohl mir die Planung unglaublich viel Spaß bereitet hat und die Vorfreude mit jeder Woche stieg, gab es einige Dinge, die ich rückblickend gerne früher gewusst hätte. In dieser Reihe berichte ich euch in mehreren Blogbeiträgen von meinen Erfahrungen und hoffe, damit dem ein oder anderen die Planung für das eigene Auslandssemester in Singapur ein wenig zu erleichtern.
Das Land wählen
Da mich das Fernweh gepackt hatte und ich mein Englisch gerne verbessern möchte, stand für mich relativ schnell fest, dass ich mein Praxissemester gerne in einem englischsprachigen Land verbringen möchte. Glücklicherweise gibt es viele Länder, in denen Englisch Amtssprache ist und so war die Auswahl groß. Aufgrund meiner Vorliebe für schöne Strände und Temperaturen jenseits von 30° C konnte ich die potenziellen Länder allerdings ein wenig eingrenzen, ohne mich jedoch endgültig festzulegen. Es ist durchaus hilfreich sich auf einen Kontinent oder eine Region festzulegen, bevor man sich auf Jobsuche begibt, da es sonst unendlich viele potenzielle Jobs gibt. Allerdings behielt ich mir meinen offenen Blick für interessante Stellenbeschreibungen, indem ich mich eben nicht schon zu Beginn auf ein Land oder gar eine Stadt festlegte.
Einen Praktikumsplatz finden
Nachdem ich eine grobe Vorstellung davon hatte, welche Ecken der Welt für mich in Frage kämen, war meine erste Anlaufstelle das Intranet meiner Hochschule. Hier sind neben aktuellen Stellenausschreibungen auch Berichte von früheren Praktikanten verfügbar, die meiner Meinung nach ein sehr guter Indikator dafür sind, ob ein Arbeitgeber zu empfehlen ist oder nicht. Auch das Akademische Auslandsamt hat Zugriff auf Stellenausschreibungen und kann unter Umständen eine Stelle im Ausland vermitteln.
Auf Basis der Erfahrungswerte anderer Studierender war ich mir schnell sicher, dass die Daimler AG sich gut für ein Praxissemester eignen würde. Der Konzern operiert weltweit und hat entsprechend auch viele Standorte im Ausland, die sich für ein Praxissemester anbieten. Auf der Karriereseite habe ich mich also über die Standorte und zu besetzende Stellen informiert und bin dabei auf die Stellenausschreibung in Singapur gestoßen. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil in großen Unternehmen ist der einheitliche, meist unkomplizierte Bewerbungsprozess. Über ein Online-Formular konnte ich mich innerhalb von zehn Minuten denkbar einfach bewerben. Natürlich sollte man für die Bewerbung dennoch genug Zeit einplanen. Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikate müssen schließlich erst verfasst und zusammengestellt werden.
Nach knapp zwei Wochen erhielt ich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch – per Skype versteht sich. Wenn sich die Destination der Träume allerdings in einer anderen Zeitzone befindet, kann es durchaus vorkommen, dass man sich nach mitteleuropäischer Zeit mitten in der Nacht an den Rechner setzen darf. Nach einem netten Gespräch, einer Powerpoint-Arbeitsprobe und einem kleinen Test meiner Kenntnisse nachts um vier Uhr hatte ich schneller als gedacht, nämlich Mitte August 2017, die vorläufige Zusage in der Tasche. Einzige noch zu erfüllende Voraussetzung: Die Genehmigung für ein Visum.
Warum das gar nicht so einfach war und mir einiges Kopfzerbrechen bereitet hat, könnt ihr im zweiten Teil der Reihe lesen.