19. November 2015
„When the city of lights turns dark, the rest of the world lights up for her.” („Wenn die Stadt der Lichter dunkel wird, leuchtet der Rest der Welt für sie.”) Genau das passiert zurzeit in Málaga.
In der Innenstadt und vor dem Centre Pompidou haben Menschen Blumen, Marienbilder, Frankreichfahnen und vor allem viele Kerzen niedergelegt. In Briefen und auf Zetteln drücken sie ihr Mitgefühl und auch ihre Fassungslosigkeit nach den Anschlägen aus.
Immer wieder bleiben Passanten vor dem Meer aus Blumen und Kerzen stehen, gedenken der Opfer und diskutieren über die Geschehnisse.
Auch an uns Erasmus-Studenten sind die Anschläge nicht spurlos vorbei gegangen. Kaum einer von uns konnte in der Nacht nach den Attentaten schlafen. Jeder saß fassungslos vor dem Fernseher oder Smartphone. Über Whatsapp haben wir uns ausgetauscht und diskutiert. Mein spanischer Mitbewohner erkundigt sich nach der Lage in Deutschland. Wie gehen die Menschen dort mit den Ereignissen um? Wie wird dort über die Attentate berichtet?
Vor allem eine Frage beschäftigt viele: Wie sicher können wir uns noch fühlen? Können Anschläge wie die in Paris jetzt jederzeit und überall passieren? Als ein paar Tage später plötzlich eine dicke Rauchschwade über einem Viertel von Málaga hängt und Feuer zu sehen ist, wird das Bild sofort panisch in der Whatsapp-Gruppe unseres Master-Studiengangs gepostet. Ist etwa in „unserer“ Stadt auch etwas Ähnliches passiert? Später stellt sich heraus, dass ein Brand in einem Industriegebiet ausgebrochen ist.
Die Anschläge von Paris haben mir aber auch etwas anderes gezeigt: In schweren Zeiten rückt die Welt zusammen.