10. Dezember 2019
„Que aventura“ (übersetzt: Was für ein Abenteuer“) war es im katalanischen Hinterland, in der fast ausschließlich naturbelassenen Schlucht von Mont Rebei, deren Wände bis zu 500m senkrecht abfallen.
Die Schlucht von Mont Rebei (Congosto de Mont Rebei) gehört zu einem Naturschutzgebiet mit einer Größe von 600 Hektar. Ihre Entstehung verdankt sie dem Fluss „la Noguera Ribagorçana“, die den Montsec d’Ares und den Montsec de l’Estall teilt. Die Erhaltung der Landschaft wurde 1999 durch den Erwerb der Stiftung Fundació Catalunya-La Pedrera sichergestellt.
Der Ausflug wird einem als Erasmusstudent von mehreren Organisationen als Tagestrip inklusive Busfahrt für 25-30 Euro angeboten. Da die Bilder sehr verlockend aussahen, wollten vier Erasmuskollegen und ich uns diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Eine dreistündige Busfahrt an das nordöstliche Ende Kataloniens klang hingegen weniger attraktiv. Also haben wir uns gegen den organisierten Trip entschieden und spontan einen Tag vor Abreise ein Auto gemietet.
Autovermietung
Ein Auto zu mieten geht am bequemsten über Check24. Einfach die Stadt als Abholort und das Alter des Fahrers eingeben und schon wird einem das beste Angebot angezeigt. Beim Durchklicken muss man nur noch beachten, „keine Selbstbeteiligung“ anzuklicken und innerhalb kürzester Zeit ist der bürokratische Aufwand erst mal erledigt. Wir haben für uns einen Seat Leon ausgesucht. Dieser hätte uns am Tag 25 Euro gekostet, um sieben Uhr am Flughafen vollgetankt abgeholt und bis 21 Uhr mit gleicher Tankanzeige zurückgebracht werden können. Da der Weg zum Flughafen etwas umständlich ist, haben wir uns zu einem Aufpreis von insgesamt 10 Euro eine Abholung in Sants – Estació ermöglicht. Mit diesem Auto haben wir die insgesamt 480 km in etwas unter drei Stunden zurückgelegt. Die Fahrtzeit beträgt also in etwa die gleiche, jedoch ist man einfach viel flexibler. Einziger Negativpunkt war die Verzögerung beim Abholen des Autos aufgrund des Papierkrams und der entspannten Arbeitsweise des Mitarbeiters. Dieser hat uns auch eher willkürlich ein Upgrade auf einen Opel Mokka gegeben. Obwohl wir hier eine Stunde verloren haben, sind wir dennoch um kurz nach 8 Uhr aufgebrochen und mit einer Frühstückspause um circa 12 Uhr angekommen.
Planung der Wanderung
Ich empfehle zu Beginn einfach als Reiseziel „Puente de Montañana“ einzugeben Google Maps. Dies ist ein kleiner Ort mit einer Brücke als Zufahrt zum Wanderweg. Von Süden kommend, zweigt kurz vor dem Dorf eine Straße nach Osten ab. Diese verläuft in südlicher Richtung parallel zum Fluß bis zu einem allgemeinen Parkplatz „la Masieta“. Die Parkgebühr beträgt 5 Euro für den ganzen Tag. Man kann ab 10 Uhr den Parkplatz anfahren und muss ihn bis 16:30 wieder verlassen. Unsere Wanderung dauert im Normalfall rund drei Stunden, weshalb wir also gut in der Zeit lagen. Gutes Schuhwerk und Klamotten je nach Wettersituation erklärt sich von selbst.
Wanderung
Abgelaufen sind wir die blaue Route 2, die auf der Website beschrieben ist. Zu Beginn zweigt der Wanderweg direkt ab, beide Wege führen jedoch wieder zusammen, weshalb man hier nach Lust und Laune entscheiden kann. Da es am Vortag geregnet hatte, war es nicht die beste Entscheidung, die höhentechnisch tiefer verlaufende Route zu wählen, weshalb wir auf dem Rückweg den anderen Weg wählten, der jedoch nur unmerklich besser war. Wir haben uns vorgenommen nicht nur bis zur Bergterrasse, dem Ziel und Aussichtspunkt der Route zu laufen, sondern einfach soweit wie möglich den Weg Richtung Süden zu verfolgen. Letztendlich sind wir bis zu Congost del Seguer gewandert, bis zur roten Brücke. Es ist erstaunlich, wie sich die Wasserfarbe im Verlauf der Wanderung von grau zu türkisblau geändert hat.
Rückgabe
Kurz vor Barcelona haben wir das Auto noch vollgetankt. Der Liter Benzin belief sich auf 1,30 Euro, das bei 42 Litern ungefähr 55 Euro ergab. Gemeinsam mit der Park- und der Leihgebühr haben wir 95 Euro bezahlt.
Die Rückgabe des Autos verlief problemlos. Zur Sicherheit natürlich wie gewohnt das Auto vor der Abfahrt begutachten und mögliche Schäden/Kratzer, die noch nicht dokumentiert waren, schriftlich und via Foto festhalten. Da wir auf unbefestigten Straßen gefahren und im Matsch gelaufen sind, sah das Auto trotz viel Mühe, innen und außen nicht besonders sauber aus. Dennoch war alles kein Problem und wir waren innerhalb von 5 Minuten aus der Tiefgarage wieder raus.
Highlight
Besonders beeindruckt war ich von der türkisen Farbe des Flusses. Auch wenn der Farbwechsel natürlich nur allmählich voranschreitet, ist er sehr eindrücklich. Ich kann die Tour inklusive Automietung auf jeden Fall für Gruppen von vier bis fünf oder ein Vielfaches davon empfehlen. Die Tatsache, dass die eigene Spotify Playlist im Auto abgespielt werden kann, sollte bei einer längeren Fahrt zudem nicht unterschätzen werden.