13. September 2021
Die Vorbereitung nahm mehr Zeit in Anspruch als gedacht. Was packe ich für fünf Monate ein? Und woran muss ich alles denken?
Am Flughafen angekommen, war die Suche nach den richtigen Dokumenten nervenaufreibend. Das war sicherlich auch dem Schlafmangel zu verdanken, der durch das ganze Packen und Abschied nehmen von Freunden entstand. Wie ich dennoch geschafft habe in Tel Aviv anzukommen:
Meine Vorbereitung
Zu überlegen, was ich eigentlich für fünf Monate brauche, wurde die letzten Tage zur Hauptaufgabe. Und da ich mir so gut wie für alles Listen mache, durfte auch hier keine fehlen.
Um bei der Kategorie Kleidung keine Fehler zu machen, habe ich meinen zukünftigen Mitbewohner gefragt, wie kalt es in Tel Aviv im Winter wird. Er antwortete, dass ich meinen „German winter coat“ zuhause lassen soll und der Winter in Tel Aviv mit einem Herbst bei uns zu vergleichen ist. Allerdings kann es ab November ziemlich stark regnen, weshalb eine Regenjacke ein Must-Have ist.
Was ihr auf dem Foto seht, ist leider nicht alles. Ich habe länger überlegt, ob mir ein Koffer reicht. Schnell habe ich mich dazu entschieden, einen zweiten Rucksack dazu zu buchen. Wie sich herausstellte eine sehr vernünftige Entscheidung: Niemals hätte ich alles in einen Koffer reinbekommen.
Der Tag der Abreise
Vor der Abreise habe ich einen PCR-Test gemacht, musste mich auf der israelischen Webseite des Gesundheitsministeriums registrieren und habe im voraus einen zweiten PCR-Test und einen Antikörper-Test gebucht. Der PCR-Test ist verpflichtend für alle Einreisenden, auch wenn man doppelt geimpft ist. Der Antikörper-Test hingegen nicht. Er ermöglicht aber einen schnelleren Erhalt des Green Pass. Der Green Pass ist in Israel analog zum EU-Impfzertifikat und erlaubt Eintritt zu verschiedenen Orten.
Am Vorabend verabschiedete ich mich von meinen Freunden und meiner WG. Um vier Uhr morgens stieg ich in einen Zug zum neuen Berliner Flughafen. Nach einem kurzen Schreckmoment, als am Check-In zuerst nicht ganz verständlich war, ob ich die richtigen Dokumente hab, ging es durch zwei Security Checks (deshalb waren drei Stunden im Voraus wirklich genau passend). Überrascht hat mich, dass bei easyjet keine Sicherheitsbefragung stattgefunden hat, so wie ich es von der israelischen Staatsairline El Al kenne. Dafür musste man umso häufiger ganz unterschiedliche Dokumente vorzeigen. Auch beim Boarding musste ich alles aus meiner Tasche heraus kramen, weshalb ich den schönen Becher leider am Flughafen habe stehen lassen.
Wieder im Flugzeug über den Wolken zu sein hat mich sehr glücklich gemacht. Als ich gelandet bin, bekam ich eine blaue Papierkarte, die einen Stempel im Pass ersetzt und für Ausländer:innen eine Aufenthaltserlaubnis darstellt.
Am Flughafen ging es weiter zum PCR-Test, dessen Ergebnis ich am nächsten Tag erhalten werde. Dann heißt es abwarten. Am sechsten Tag darf ich einen dritten PCR-Test machen, der – wenn alles gut verläuft – auch das Ende der Quarantäne bedeutet.
Zusammen mit einem Mädchen aus meiner Uni, mit der ich zuvor ein AirBnB für die gemeinsame Quarantäne gebucht habe, ging es mit dem Taxi nach Jaffa. Jaffa ist heute ein Stadteil von Tel Aviv und war früher eine eigene Hafenstadt. Zwar fanden wir schnell die richtige Adresse, die Suche nach dem Schlüsselversteck erwies sich jedoch als die wahre Herausforderung. Aber auch die hat meine Mitbewohnerin nach kurzer Suchzeit gemeistert.
Mein bisheriger Quarantäneplan sieht folgendermaßen aus: Hebräisch lernen, Tipps für Tel Aviv raussuchen, mit Freunden zoomen, lesen und Sport machen. Zu welchen Anteilen und mit welchem Erfolg mein Plan umgesetzt wird, werde ich hier berichten.