30. März 2016
Nach kaum drei Wochen in Porto Alegre standen schon die Osterferien vor der Tür und die wollte ich auf jeden Fall nutzen, um eine größere Reise zu machen. Mein Ziel? Die viel umschwärmte Stadt Rio de Janeiro und ein paar kleinere Orte in ihrer Umgebung.
Dadurch, dass ich freitags frei und bis montags abend keine Uni hatte, habe ich die volle Zeitspanne um Ostern ausgenutzt und konnte einen Urlaub für 10 Tage planen. Unterwegs war ich mit einer Freundin (Isabell), die mit mir in Regensburg studiert und zur Zeit ihr Auslandssemester in Belo Horizonte (auch Brasilien) macht.
1. Stopp: Armação dos Búzios
Nachdem ich mit dem Flugzeug am nationalen Flughafen in Rio de Janerio angekommen war, fuhr ich zum nahe gelegenen Busbahnhof, wo ich mich mit Isabell traf. Dort nahmen wir einen Bus und fuhren 3 h in den etwas weiter östlich gelegenen Ort Búzios im Bundesland von Rio de Janeiro. Busfahren ist in Brasilien ziemlich komfortabel, die Sitze sind breiter, man kann die Lehnen weit zurück stellen und für Langstrecken gibt es drei verschiedene Klassen, in denen man teilweise den Sitz sogar zu einem Bett umfunktionieren kann.
Armação dos Búzios ist eine Halbinsel, die von 21 Stränden umgeben ist. Jeden Tag hatten wir also die Qual der Wahl, wo wir den Tag verbringen wollten. Das Städtchen wird zurecht als Saint Tropez von Lateinamerika bezeichnet, denn es hat definitv einen besonderen Charme mit wunderschönen Strandpromenaden, allerdings auch vergleichbare Preise. Zudem hatte ich oft das Gefühl, ich befände mich wieder in Argentinien, denn neben zahlreichen argentinischen Touristen waren selbst die meisten Leute, die dort arbeiteten, Argentinier. Einen waschechten Brasilianer anzutreffen stellte sich schon eher als eine Seltenheit heraus.
Wir ließen also drei Tage lang die Seele baumeln, genossen die tollen Strände mit klarem Wasser und haben beim Schnorcheln sogar zwei Schildkröten gesehen.
2. Stopp: Arraial do Cabo
Etwa eine Stunde Fahrt im Stadtbus weiter liegt die Halbinsel Arraial do Cabo. Während der Ort an sich deutlich ruhiger und weniger touristisch als Búzios ist, sind die Strände mit weißen Sanddünen nochmal schöner. Mit dem Boot kann man auch entlegene Buchten mit türkis-blauem Wasser erreichen und fühlt sich fast wie in der Karibik (nicht, dass ich da schonmal gewesen wäre, aber so in etwa stelle ich es mir vor).
3. Stopp: Rio de Janeiro
Nachdem wir zunächst ein paar Tage am Strand entspannt hatten, machten wir im Anschluss vier Tage lang einen Power-Städte-Trip in Rio de Janeiro. Für mich eine faszinierende Stadt, die mehr zu bieten hat, als wir bisher kennenlernen konnten. Eine Stadt mitten in der Natur, umgeben von einzelnen, herausragenen Bergen und Inseln, einem tiefblauen Meer, breiten Stränden und einer Lagune. Jedes Viertel der Stadt hat einen ganz eigenen Charakter: Ipanema mit vielen tollen Apartments in bester Lage; Copacabana, was ich etwas ruhiger als erwartet fand; Santa Teresa mit einer eher alternativen Atmosphäre; das Zentrum mit hohen und modernen Wolkenkratzern oder Lapa, einem früheren Rotlichtviertel, wo das Nachtleben heutzutage nur so pulsiert. Auf der anderen Seite aber auch einige Straßen mit unangenehmen Abgasgerüchen.
Wir haben in dieser kurzen Zeit also hauptsächlich die Touristenattraktionen besucht, aber dafür schon echt viel mitgenommen. Gewohnt haben wir allerdings in einem Hostel, das zwar einen wunderbaren Ausblick hatte, aber seit kurzer Zeit einige Sicherheitsprobleme bezüglich Drogenkonflikte in der Nachbarschaft, die bisher eigentlich als sicher galt, hatte. Während wir dort waren, war die Polizeipräsenz (solche mit schusssicherer Ausrüstung und großen Maschienengewehren) jedoch sehr hoch, sodass es ziemlich ruhig geblieben ist.