5. Mai 2017
Mit meiner Freundin Leonie bin ich fünf Tage durch Südnorwegen gereist. Zunächst ging es nach Bergen, die zweitgrößte Stadt Norwegens. Auf dem Rückweg standen zwei Superlative auf dem Programm: die schönste Fjordlandschaft der Welt und die angeblich schönste Zugreise der Welt. Komm mit auf’s Wasser und in die Bergbahn!
Stadtspaziergänge in Bergen
Bergen liegt an der Westküste Norwegens und besticht vor allem durch seine vielen Holzhäusergassen. Diese haben wir vor allem zu Fuß erkundet, obwohl die Hafenstadt während unserer drei Tage ihrem Ruf als regenreichste Großstadt Europas überwiegend gerecht wurde. Einer unserer Spaziergänge führte uns auf den Hügel Fløyen auf 399 Meter, der einen freien Blick auf Stadtzentrum, Hafen und Fjord bietet. Auch die ständig wechselnden Wetter- und damit Lichtverhältnisse kann man dank Rundumblick bestaunen.
Das Highlight für viele Touristen ist das Hanseviertel Bryggen, das in Anlehnung an die Hansezeit auch als „Deutsche Brücke“ bezeichnet wird. Zum Glück gibt es in den bunten Holzhäusern neben Souvenirshops noch Büroräume und Galerien von Einheimischen. Besonders in den Abendstunden versprüht die Hafenzeile ein echtes Seefahrerflair.
Staunend durch den Nærøyfjord
Von Bergen sind wir per Zug und Bus weiter in das Örtchen Gudvangen gereist. Von dort startet eine Fähre durch den Nærøyfjord, der ungewöhnlich schmal ist und zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Das UNESCO-Komitee urteilte 2005: „Nærøy-und Geirangerfjord gelten als die mit Abstand schönsten Fjordlandschaften der Welt. Deren erhabene Natur kommt durch die schmalen, steil abfallenden Talwände zum Ausdruck, die sich von 500 m unter dem Meeresspiegel bis zu 1.400 m über dem Meeresspiegel erstrecken.“ Und zwar völlig zu Recht, wie wir finden, denn die Fahrt durch die zum Greifen nahen Felswände ist wirklich spektakulär. Die mit Schnee bedeckten Berggipfel machen das Panorama perfekt.
Da die Fährfahrt neuerdings von einem geräuschlosen Elektroboot betrieben wird, konnten wir uns ganz auf Sonne, Wind und Möwen konzentrieren. Oder natürlich Fotos vor und mit der Norwegenflagge machen, die an die Zeit des Postschiffverkehrs im Fjord erinnert.
Mit der Flåmsbana durch die Schneeberge
Die Fähre brachte uns nach Flåm, das weltweit für die dort endende Bergbahn „Flåmbahn“ bekannt ist. Diese schließt das Tal an die Bahnstrecke Oslo-Bergen an und überwindet fast 900 Höhenmeter, weshalb sie als eine der steilsten und landschaftlich schönsten Bahnstrecken der Welt geführt wird. Funfact: Die Bahn wird auch „20er Bahn“ genannt, da sie etwa 20 Kilometer lang ist, 20 Tunnel hat sowie der Bau in den 20er-Jahren begann, 20 Jahre dauerte und etwa 20 Millionen Kronen kostete. Wir haben die Fahrt im fast leeren Zug sehr genossen und wurden mit einem gefrorenen 90-Meter-Wasserfall und einem halben Meter Neuschnee am Ende belohnt.