9. Februar 2019
In den letzten fünf Monaten durfte ich neben Daressalam auch einige andere Orte kennenlernen. Meine persönlichen Reisetipps für Tansania.
Usambara-Berge
In den Usambara-Bergen im Norden Tansanias kann man auf ca. 1500 Metern Höhe zur Entspannung von der Großstadt Daressalam endlich eine frische Brise und pure Natur genießen. Hier ist es meistens etwas kühler, zwischen 17 und 25 Grad. Da es pro Tag mindestens einmal regnet, ist die Landschaft wunderschön grün. Überall wachsen Bananenstauden. Zwischen den Pflanzen kann man auf die Suche nach Chamäleons gehen. Man fühlt sich ein wenig wie im deutschen Sommer. Die bekannteste Stadt in den Usambara-Bergen – Lushoto – wurde von den deutschen Kolonialisten früher „Wilhelmstal“ genannt. Neben einigen alten deutschen Farmen erinnern hier auch einige andere Häuser an Deutschland – so krass, mitten in Tansania. Auf einer Farm kann man sogar eine echte deutsche Brotzeit zu sich nehmen.
- Pullover und Socken einpacken! Nachts kann es wirklich kalt werden.
- Für die deutsche Brotzeit: Irente Farm Lodge
- Schönster Ausblick: Irente View Point.
- Wegen der Höhe ist das Malariarisiko geringer. Das heißt, man kann sich ein paar Tage von der hohen Dosis Insektenschutzmittel erholen.
Mikumi-Nationalpark
Auch wenn ich auf keinen Fall nach Tansania gekommen bin, um die „Big Five“ (Nashorn, Büffel, Löwe, Elephant, Leopard) zu sehen, habe ich es genossen, einen kleinen Ausflug in einen nahegelegenen Nationalpark zu machen. Mikumi liegt ca. 280 km westlich von Dar es Salaam in der Region Morogoro. Eine Fernstraße führt für 50 Kilometer durch den Mikumi-Nationalpark, weshalb man vom schon auf der Fahrt unglaublich viele Tiere beobachten kann.
Ein weiterer Vorteil des Mikumi-Nationalparks: im Gegensatz zu den berühmten Parks im Norden Tansanias (Serengeti, Ngorogoro-Krater, Tarangire, Lake Manyara) ist dieser viel günstiger, da er eher ein „Geheimtipp“ ist. Für meine Safari mit „Bohobe Travels“ habe ich (inkl. An- und Abreise, Lodge und Verpflegung) insgesamt rund 260 € bezahlt – absolut empfehlenswert.
Sansibar
Sansibar ist eine Inselgruppe, die aus zwei Hauptinseln (Unguja & Pemba) besteht. 1964 vereinigten sich die Inselgruppe „Sansibar“ und das Festland „Tanganjika“ zu der Vereinigten Republik „Tansania“.
Vom Fährterminal in Daressalam gelangt man am Besten mit der Azam-Fähre in die ca. 70 Kilometer entfernte Hauptstadt „Sansibar Stadt“, die sich auf der Hauptinsel Unguja befindet. Die Tickets kosten rund 30 € pro Fahrt (60 € für Hin- und Rückfahrt). Optional kann man auch fliegen.
„Sansibar Stadt“ (ugs. „Stonetown“) hat wirklich viel zu bieten. Allein die Architektur des Stadtzentrums ist einzigartig in Tansania. Da Sansibar seit dem 17. Jahrhundert als Außenprovinz zum Oman gehörte, ist der Arabische Einfluss sehr stark sichtbar.
Sansibar ist bekannt für seine weißen, weiten Strände und dem paradiesisch blauen Wasser. Die bekanntesten Strände befinden sich in Nungwi und Paje. Um dem Massentourismus zu entfliehen, würde ich allerdings eher Orte wie z.B. Jambiani empfehlen. Auf Sansibar kann man unglaublich gut Schnorcheln und Tauchen, zu windigen Zeiten auch Kitesurfen. Es ist wirklich ein Paradies.
- Taxis sind wirklich teuer auf Sansibar. Man bezahlt mindestens 35 $ (also rund 30 €) für eine Fahrt in den Norden oder Osten der Insel Unguja. Erkundigt euch beim Hotel nach den Linienbussen (Dalla Dalla). Damit kann man für 2000-3000 Shilling (rund 1 €) ans Ziel gelangen und hat gleichzeitig noch eine realistische tansanische Erfahrung gemacht.
- Zum Schnorcheln kann ich die „Blue Lagoon“ empfehlen. Man kann Trips meistens vom Hostel/Hotel aus buchen. Jedoch sind die Preise dort viel höher. Am besten ist es, wenn man sich über alternative Möglichkeiten erkundigt und einen Preis aushandelt. Ich habe für einen Halbtagestrip 30 $ (etwa 26 €) bezahlt.
- Sansibar ist zu 99 % muslimisch. Auch wenn sich viele Touristen nicht daran halten, ist es gerne gesehen, wenn man sich nicht allzu freizügig anzieht. Am besten ist es, seine Schultern und Knie bedeckt zu halten, auch wenn man das im deutschen Sommer anders gewohnt ist.
Bagamoyo
Bagamoyo war die Hauptstadt des ehemaligen Deutsch-Ostafrika und Hauptsitz der Zentralverwaltung bevor diese nach Daressalam verlegt wurde. Die deutsche Kolonialzeit wird vor allem durch die „Alte Boma“, die „Kaiserstraße“ und einen alten deutschen Friedhof sichtbar.
Von Daressalam gelangt man mit den Linienbussen (Dalla Dalla), je nach Verkehr innerhalb von einer bis drei Stunden nach Bagamoyo und kann dort einen Tag verbringen.
Weniger ist mehr
Natürlich hat Tansania viel mehr zu bieten als diese Dinge. Ich persönlich habe viel Zeit in Daressalam verbracht und bin wenig gereist. Mir war es wichtig, anzukommen und mich zuhause zu fühlen. Ich kann nur immer wieder empfehlen, die Besonderheit in kleinen Reisen zu sehen. Und schon allein Busfahrten durchs Land sind unfassbar spannend und man lernt eine ganz andere Seite Tansanias kennen.