11. November 2019
So nah werde ich der Queen und den anderen Mitgliedern des britischen Königshauses wohl so schnell nicht noch mal kommen.
Gestern, am „Remembrance Sunday“ wurde in Großbritannien an die Opfer der beiden Weltkriege erinnert. Der Höhepunkt ist die Zeremonie am Cenotaph hier in London.
Die Remembrance Poppy
Schon seit Wochen sieht man überall an den Jacken der Menschen kleine und große Anstecker in Form einer Mohnblüte.
Seit 1920 steht die Poppy (Mohnblüte) für das Gedenken an die Kriegsopfer im englischsprachigen Raum. Heute wird sie vor allem in Großbritannien und Kanada verwendet. Einige Wochen vor dem Remembrance Day beginnen viele Menschen, die Kunstblumen an ihren Jacken zu tragen. Der Remembrance Day wird daher auch Poppy Day genannt.
Sicherheit geht vor: Anstehen an der Personenkontrolle
Bevor wir uns durch die Mengen zwängen konnten, um einen guten Platz zu ergattern, hieß es erst mal anstehen. Denn die komplette Parliament Street war abgesperrt und man kam nur durch eine Sicherheitskontrolle zu dem Cenotaph. Bei großen Veranstaltungen wird hier wirklich stark auf Sicherheit geachtet. Für so etwas stehe ich aber auch gerne 15 Minuten an. Denn das Ganze ging wirklich unglaublich fix und bei einer so großen Veranstaltung fühlte man sich direkt etwas sicherer.
Die Zeremonie
Alle waren sie da: die Queen, Prinz Charles und Camilla, Prinz William und Kate und Prinz Harry und Meghan. Da wir allerdings „nur“ eine halbe Stunde vor Beginn ankamen, war es schon so voll, dass der Zugang mit direkter Sicht auf die Zeremonie schon gesperrt worden war. Durch die Menschenmassen war unsere Sicht auf die Zeremonie und durch einen Baum die Sicht auf die Queen jedoch sehr eingeschränkt. Allerdings konnte man das Geschehen auf großen Bildschirme verfolgen.
Gestartet wurde um Punkt 11 Uhr mit zweiminütigem Schweigen. Ich glaube, dieser Teil wird mir am längsten im Gedächtnis bleiben. Wenn man in einer so riesigen Menschenmenge steht und plötzlich alles schweigt, ist das wirklich ein besonderes Gefühl.
Anschließend wurde ein kurzer Gottesdienst abgehalten und viele Poppy-Kränze niedergelegt. Abgeschlossen wurde mit der Nationalhymne, was für mich auf jeden Fall ein Gänsehautmoment war.
Der Zeremonie folgte eine Parade der Kriegsveteranen, die vom Applaus der Zuschauer, am Rand der Straße, begleitet wurden.
Auch wenn ich die Royals nur über den Bildschirm sehen konnte, war ich doch sehr nah dran und muss sagen, dass die Gedenkfeier ein bewegendes Erlebnis für mich war.