26. Mai 2020
In meinem letzten Artikel habe ich euch einige Orte vorgestellt, die ich in der Natur rund um Rovaniemi liebe. Jetzt ist es Zeit für meine „urbanen“ Lieblingsplätze. Ab 1.6. werde ich die dank der Lockerungen der Beschränkungen während der Corona-Pandemie auch wieder besuchen können. Also los gehts – ein bisschen Vorfreude versprühen!
Kauppayhtiö
Das Kauppayhtiö besteht aus Pure Burger, Pure Pizza und einer Kunstgalerie. Pure Burger ist mein Liebling und hat so ein bisschen den Charme eines amerikanischen Diners, dass seine Ausstattung komplett in einem Second-Hand-Laden gekauft hat. Hat aber auch ein paar moderne Elemente, wie eine gläserne Küche, um dem ganzen einen urbanen Hipster-Flair einzuhauchen. Und im Nebenraum steht eine riesige rote Bulldogge, die Teil einer Kunstgalerie ist. Ist wesentlich cooler, als es jetzt vielleicht klingt. Geht einfach mal hin. Ich empfehle den Burger „Ropsilainen“. Leider gibt es nur zwei vegetarische Burger, von denen einer in meiner Gegenwart mit „hm ja is ok“ bewertet wurde. Schade. Trotzdem cool.
Petronella
Was klingt wie der Lieblingsitaliener umme Ecke ist tatsächlich eine der drei Mensen in der Uni und ich muss mich hier und jetzt outen: Ich. Bin. Fan! Zwei der Mensen an der Universität von Lappland werden von einem großen finnischen Restaurant- und Lebensmittelunternehmen betrieben, was das Essen über klassische „Katinenqualität“ hebt. Für Studenten kostet eine Mahlzeit mit Salat, Hauptgericht, Getränk und Butterbrot nur 2,60 Euro, was für finnische Restaurantstandards ziemlich gut ist. (Oben genannter Burger kostet 12,90 € – ohne Pommes!) Wohlgemerkt herrscht Selbstbedienung, sodass sich jeder eine dem Hunger entsprechend große Portion aufschaufeln darf. Außerdem befindet sich die Mensa im Gebäude der Kunstfakultät, was Petronella unweigerlich zur stylishsten Kantine weit und breit macht.
Flohmarktläden
Natürlich hat der moderne Mensch auch ab und zu mal das Bedürfnis nach Konsum zum Beispiel von Kleidung oder nutzlosem Deko-Krimskrams. Ich schließe mich da nicht aus. Nun ist die Shoppingszene in Rovaniemi eher schwach bestückt. Doch es gibt etwas viel Besseres! Second-Hand-Läden! Diese heißen hier Flohmarkt (kirpputori oder kurz kirppis) und basieren auf der Idee, dass Leute, einen Tisch mit Regal für ein paar Wochen mieten und darauf ihre Dinge zum Verkauf anbieten können. Meistens haben diese Läden dann noch größere Möbelstücke, Fahrräder und typische Sammelgegenstände (Münzen und alte Orden oder ähnliches) anzubieten. Manchmal gibt es auch ein kleines Café, wo von Hobbybäckern gebackene Zimtschnecken und Kaffee angeboten werden. Ich liebe Flohmärkte sowieso, aber hier muss ich nicht früh aufstehen und sie haben das ganze Jahr über geöffnet. Sonst wäre die Flohmarktsaison hier auch echt kurz.
Zuhause ist es doch immer noch am schönsten
Dass die Finnen gerne viel Zeit in der Natur verbringen sollte kein Geheimnis mehr sein. Doch die Realität ist auch, dass es hier lange kalt ist und auch jetzt Ende Mai noch lange nicht alle Schneehügel weggetaut sind. Dementsprechend gilt es sich für den Winter ein schönes warmes Nest zu bauen. Allem was ich bisher gesehen habe nach zu urteilen, lege viele Finnen Wert auf ein schönes oder zumindest gemütliches Zuhause. Da bin ich, ein Mensch, der seinen Lieblingsdeko-Ast aus Deutschland mitgebracht hat, natürlich genau richtig.
Wenn ihr wissen wollt, wo ich mich am liebsten rumtreibe, wenn ich in der Natur rund um Rovaniemi unterwegs bin, dann lest doch mal hier rein!