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Was den Nordosten Brasiliens so besonders macht


Wenn mir zu einer Sache geraten wurde, die ich in Brasilien nicht verpassen sollte, dann war es, den Nordosten des Landes zu bereisen. Warum? Das möchte ich euch in diesem Beitrag verraten …

Eine einzigartige regionale Kultur durch den afrikanischen Einfluss

Insbesondere die Stadt Salvador im Bundesstaat Bahia ist extrem durch afrikanische Einflüsse geprägt. Nachdem die Portugiesen Salvador entdeckten und 1549 zur ersten brasilianischen Hauptstadt ernannten, versklavten sie nicht nur die indigenen Einwohner, sondern holten zusätzlich zwischen 1550 und 1850 mindestens 3,6 Millionen Afrikaner nach Salvador, die auf den Feldern arbeiten mussten. Heutzutage trifft in dieser Region immer noch Afrika auf Südamerika. Die Musik und die Küche sind stark durch beide Kulturen geprägt. Überall in der Stadt hört man mitreißende Trommelrythmen und sieht kleine oder größere Gruppen tanzender Menschen. Dieses Lebensgefühl finde ich einzigartig!

Nicht nur Touristenattraktion: Capoeira

Was man auch oft sieht – aber auch zu großen Teilen für touristische Zwecke zur Show gestellt wird – ist Capoeira. Diese Mischung aus Tanz und Verteidigung wurde vor mehr als 400 Jahren von den Sklaven entwickelt, um sich gegenüber ihren Sklavenhaltern verteidigen zu können. Heute überwiegt Tanz und Akrobatik und es gibt viele Studios, die Capoeira-Kurse anbieten.

Das Essen kommt aus dem Meer.

Die Küche Salvadors ist durch sehr viel Seafood geprägt. Da ich leider absolut kein Fan von jeglichen Speisen aus dem Meer bin, kann ich nicht allzu viel darüber berichten. Einen typischen Straßensnack habe ich dann aber doch probiert: Acarajé. Eine frittierte Bohnenmasse, die mit typischen Gewürzmassen, Tomaten- oder Zwiebelsalat und Krabben gefüllt wird. Man kann sie auch ohne Krabben bestellen – auch wenn man dann ein bisschen verwirrt angeguckt wird.

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Eine Acarajé-Verkäuferin: Links holt sie die Taschen aus dem Palmöl und wird sie mit den Zutaten aus den Töpfen befüllen.

Die beeindruckende Architektur stammt aus der Kolonialzeit.

Salvador und die Kleinstadt Olinda, die direkt bei Recife liegt, glänzen mit farbenfrohen Häuschen und prachtvollen Kirchen. Das macht das Stadtbild sehr besonders. Ein weiteres bauliches Highlight ist der Aufzug in Salvador, der bereits seit 1610 (damals natürlich in anderer Form) besteht.

Last but not least: Ein Strand ist hier schöner als der andere

Wenn ich gedacht habe, traumhafter kann ein Strand nicht werden, entdeckte ich am nächsten Tag einen anderen, der genauso schön – wenn nicht sogar noch schöner war. Dafür ist der Nordosten Brasiliens bekannt – und ich habe nur einen kleinen Teil davon gesehen. Wir haben uns auf unserer Reise für zwei Urlaubsorte entschieden: Morro de Sao Paulo, eine Insel vor Salvador und Porto de Galinhas, ein bekannter Badeort 70 km südlich von Recife (übrigens OHNE Haugefahr! :D)

Die Überraschung des Urlaubs: das olympische Feuer

Ich war lediglich einen Tag im Zentrum von Salvador – und wie sich herausgestellt hat, erreichte genau an diesem Tag das olympische Feuer die Stadt! Nachdem die Fackel in Griechenland am 21. April entfacht wurde, begann Anfang Mai der Lauf in Brasilien – die ca. 12 000 Fackelträger werden bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio am 05. August ca. 20 000 km zurücklegen. In Salvador wurde die Fackel auf jeden Fall voller Begeisterung empfangen und jeder wollte ein Foto mit sich und dem Feuer schießen. Das Polizeiaufgebot war riesig! Auf einmal wurde die Party zu einer Massendemonstration gegen die Übergangsregierung – es war also Einiges los, und ich mittendrin!

Was man bei aller Faszination nicht vergessen darf ist, dass die Armut in dieser Region des Landes besonders groß ist. Das macht sich u.a. bemerkbar an riesigen Favelas je weiter man sich vom Stadtzentrum entfernt und auch die Kriminalität ist gefährlich hoch. Nichtsdestotrotz darf man sich meiner Meinung nach davon nicht abschrecken lassen – die Reise hat sich mehr als gelohnt!

Zum Schluss noch ein paar letzte Eindrücke meiner Reise …

 

 

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