18. August 2017
In Indien ist so einiges neu für mich. Und damit meine ich nicht nur den Straßenverkehr oder das Essen. Auch im Schulalltag läuft hier vieles anders als in Deutschland.
Nahtlose Übergänge
Pausen, wie unsere 5-10-minütigen Unterbrechungen zwischen den jeweiligen Stunden, habe ich in Indien nicht erlebt. Das Ende der ersten Stunde bedeutet, dass die zweite angefangen hat. Dabei müssen die Klassen für den jeweiligen Unterricht von Raum zu Raum laufen. Das Resultat: Die ersten fünf bis zehn Minuten sitze ich alleine im Raum. Dann trudeln die Kinder nach und nach ein. Aber nicht still und heimlich, sondern immer mit der Frage: „Ma’am, darf ich rein kommen?“. Der eigentliche Unterricht fängt deshalb immer fünf bis zehn Minuten später an. Das muss man erst mal wissen und dann in die Stundenplanung integrieren.
Personal
Es gibt „supporting staff“. Personal, das beim Basteln hilft, das Klassenzimmer aufräumt, den Beamer anstellt und und und. Je nach Angestelltendichte gibt es da schon mal ein ganz schön großes Gewusel im und vor dem Klassenraum.
Begrüßungen bis zum Umfallen
„Good Morning, Ma’am“ höre ich hier gefühlte tausend Mal am Tag. Die Schülerinnen und Schüler begrüßen ihre Lehrkräfte ausgesprochen höflich auf den Fluren. Manche zollen einem besonderen Respekt, indem sie sich vor einem verbeugen und die Füße (symbolisch) berühren. Insbesondere diese Geste verwirrt mich immer noch. In Deutschland würde mir das nie passieren.
Morning Assemblies
Regelmäßig finden hier Versammlungen vor Unterrichtsbeginn statt. Es wird entweder zu einem Audioband meditiert, Reden werden gehalten und/oder die Nationalhymne gesungen. Erst dann geht es direkt mit der ersten (und sofort im Anschluss mit der zweiten) Stunde los.
Uniformen
Schuluniform ist in Indien an der Tagesordnung. Jede Bildungseinrichtung hat ihr eigenes Design und meistens gibt es mehrere Outfits, je nach Anlass. Auf dem Mädcheninternat gibt es zum Beispiel die Schuluniform, Sportkleidung und Uniformen für den Nachmittag bzw. den Abend.
Nix mit Wochenende
Auch Samstag müssen viele Schülerinnen und Schüler hier die Schulbank drücken. Die indischen Kinder sind ein straffes Lern- und Schulprogramm, das auch vor einer sechs Tage Woche nicht halt macht, gewohnt. Mich stresst der indische Schulalltag schon etwas. Ich hätte zugegebenermaßen gern ein wenig mehr Freizeit.
Anonym
25. Oktober 2019
vielen Dank, hat einen sehr guten Einblick verschaffen.
Balaremi
9. Mai 2018
Es Hat mir sehr geholfen bei einer Präsentation über die Indische Schule zu präsentieren.