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Oasen der Ruhe in der Millionenstadt


Moskau ist groß und laut, hektisch und voll. 2019 lebten hier 12,43 Millionen Menschen und viele weitere kommen zum Arbeiten in die Stadt. Die Häuser sind hoch und die Metrostationen schön. Viele Häuser haben kleine Grünflächen mit einem kleinen Spielplatz. Für wen das aber nicht reicht, folgen jetzt meinen Tipps zum Entfliehen der Großstadt und das mitten in der Stadt.

Moskaus Parks und große Grünflächen

Moskau bietet eine Menge Parks, die zur Erholung und zum sportlichen und musischen Ausgleich im Alltag geeignet sind. Wenn man sich mal wieder von seinen Mitbewohnern erholen, ein neues Buch an einem Tag durchlesen oder einfach mal in der Natur einen Kaffee trinken möchte, dann sind diese grünen Oasen genau das Richtige.

Die 5 Quellen der Ruhe, Erholung, aber auch des Wissens

Gorki-Park

Der Park erstreckt sich über 1,2 Kilometer am Fluss Moskwa und liegt nicht weit von der Metro Station „Park Kulturi“ (braune und rote Metrolinie) entfernt. Seit 1927 ist er einer der beliebtesten Parks für die Moskoviten zum Spazieren gehen, entspannen oder um Freunde zu treffen. Im Sommer gibt es dort kostenloses Yoga und die Rollschuh-Schule bietet kostenlose Probetrainings an. Es gibt zahlreiche Spiel- und Sportplätze sowie einen Platz für Open-Air-Konzerte. Im Winter werden aus einigen Wegen Eiskunstbahnen gemacht.

Der riesige und wunderschöne Eingang zum Gorki Park. Das Tor besteht aus großen hellen Säulen und vielen Verzierungen.
Der riesige und wunderschöne Eingang zum Gorki-Park.

Der Park ist jeden Tag rund um die Uhr geöffnet. Durch ein riesiges Tor tritt man ein und vergisst die Großstadt um sich herum. Der Park bietet viel Platz zum Spazieren gehen. Wer motiviert ist, kann sechs Kilometer an der Moskwa entlang bis zu den Vorobyovy Gory (Sparrow Hills/Sperlingsberge) laufen und mit der Gondel hochfahren. Wer aber lieber mit dem Fahrrad eine Runde drehen möchte, kann sich an der Promenade eins ausleihen. An mehreren kleinen Seen im Park können auch Boote ausgeliehen werden. Auch für Essen und Trinken ist gesorgt. Neben Restaurants gibt es eine große Anzahl an kleinen Essensständen, die im ganzen Park verteilt sind.

Der offizielle Name des Parks ist „Zentraler Maxim-Gorki-Park für Kultur und Erholung“. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass auf dem Parkgelände ein Museum und viele Statuen zu finden sind.

Zarjadje-Park  (Mein absoluter Tipp und Lieblingsort!)

Ich stehe auf einer Brücke und genieße etwas Ruhe von der großen Stadt. Vor mir ein kleiner Teich und die Basilius-Kathedrale und der Kreml auf dem Roten Platz.
Wunderschöne Ruhe mit Ausblick auf die Basilius-Kathedrale und den Kreml auf dem Roten Platz.

Der Zarjadyje-Park ist der neuste und zentralste Park Moskaus. Direkt neben dem Roten Platz, dem Kreml und der Moskwa gelegen, bietet er einen perfekten Blick auf die Basilius-Kathedrale, eine von Stalins Zuckerbauten und auf die Christ-Erlöser-Kathedrale. Im September 2017 an Moskaus 870. Geburtstag wurde der über zehn Hektar große Park eingeweiht. Die Kosten für die komplette Neugestaltung der Anlage liegen offiziell bei 200 Millionen, aber es wird gesagt, dass die doppelte Summe realistischer sei. 2018 hat das Time Magazin   den Park in die Liste der Besten Sehenswürdigkeiten der Welt aufgenommen.

Vorher stand hier das Hotel „Rosija“, einst das größte Hotel der Welt. Nach dem Abriss war an der Stelle ein neuer Parlamentssitz geplant, doch Moskau überraschte alle. Der Park soll das neue, grüne, moderne und bessere Russland repräsentieren. Es werden die Vegetationszonen Russlands (Tundra, Steppe, Wälder und Auen) gezeigt. Die vier Zonen kann man in kürzester Zeit besichtigen. Vom Mischwald zur nordischen Einöde, von der staubigen Steppe bis zu den feuchten Wiesen sind es nur ein paar Schritte. Bäume, Büsche und Kräuter wurden aus ganz Russland nach Moskau geflogen. Überall stehen Bänke zum Ausruhen und Musik wird leise durch Lautsprecher gespielt. Wer sich unter die Erde wagt, kann einen echten nicht-schmelzenden Gletscher sehen. Des Weiteren bietet die Anlage ein Ausstellungsgebäude, einen Konzertsaal, ein Amphitheater, auf dessen Bühne im Sommer oft Tanzstunden stattfinden, ein 4D-Kino und das Highlight: Die 70 Meter lange, frei schwebende Brücke. Da die Brücke ein absolut beliebter Selfie-Platz ist und genauso beliebt ist, um den Sonnenuntergang anzuschauen, muss man sich abends auf große Menschenmassen einstellen.

Hier stehe ich auf der freischwebenden Brücke und schaue über die Moskau auf einer von Stalins Zuckerbauten.
Einen Moment ohne Menschen für ein Foto ergattert.

WDNCh-Park

Über den riesigen Park hatte ich auf Instagram bereits berichtet. Das Gelände ist ein altes Ausstellungsgelände, auf dem man heute Museen, Ausstellungen, Messen, einen Vergnügungspark und genug Grünfläche zur Erholung findet. Springbrunnen und viele Blumen verzieren das Gelände. Früher wurden hier die Errungenschaften der Sowjetunion ausgestellt und bis heute ist Vieles erhalten. Es gibt Pavillons für jede der ehemaligen Republiken der Sowjetunion. Diese haben von außen typische lokale Architekturelemente, wie man auf den folgenden Fotos erkennen kann. Das Aserbaidschan-Gebäude ist von außen bunt verziert und auf dem Gebäude für Kasachstan sind Tierapplikationen. Somit kann man an einem Tag im Ukraine-Gebäude ins Museum gehen und etwas über die Geschichte der Ukraine lernen und nebenan Kunst aus Usbekistan bewundern. Eine Stärkung gibt es dann im Pavillon von Georgien und im weißrussischen Gebäude kann man sich Milchprodukte und Kleidungsstücke mit nach Hause nehmen. Das ganze Gelände bietet nicht nur Geschichtsunterricht über die Sowjetunion, sondern spricht auch die Gegenwart an. Zum Beispiel im Pavillon „Bildung“, in dem man den Roboterhund „Sirius“ anschauen kann. Im Pavillon 57 befindet sich ein Museum mit mehreren Ausstellungen, die man unabhängig voneinander besichtigen kann.

Neben dem Eingang steht ein Denkmal der Raumfahrt und darunter befindet sich das Kosmonauten-Museum.

Ein Stückchen weiter steht die bekannte Statue von Vera Muchina, „Arbeiter und Kolchosebäuerin“, die für die Weltausstellung 1937 entworfen wurde. Durch das riesige Tor gelangt man auf das Gelände. Hinter dem Hauptgebäude kann man wunderschöne Brunnen bestaunen. Der “Brunnen der Völkerfreundschaft” wurde 2019 restauriert und besteht aus 16 weiblichen Statuen, die die Republiken der UdSSR repräsentieren sollen.

Verschneit ist alles. Aus den Straßen wurde eine Eisbahn gemacht.
Das große und schöne WDNCh-Gelände im Winter.

Das Gelände und was es bietet ist definitiv einmalig auf der Welt. Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben – aber mein Rat: „Einfach losgehen und das Gelände selber entdecken! Tipp: Im Winter Handschuhe und Schal einpacken und eine der größten Schlittschuhbahnen der Welt ausprobieren!

Siegespark und Poklonnaja-Hügel

Der Park befindet sich an einer von Moskaus riesigen Straßen mit 12 Spuren, die in die Innenstadt führen. Mit der Metro an der Station „Park Pobedi“ aussteigen.

Mit dem Triumphbogen, der dem Sieg über Napoleon gewidmet ist, beginnt der Park. Weiter geht es vorbei an dem ersten großen Denkmal und an den Springbrunnen mit 1418 Fontänen, eine für jeden Tag des Krieges. Diese sind nachts am Hügel mit dem Denkmal für die Gefallenen im Zweiten Weltkrieg rot beleuchtet. Auf diesem Hügel stand 1812 Napoleon und wartete darauf, dass ihm von Moskaus Elite der Schlüssel für den Kreml übergeben wird, genauso wie in den anderen Städten, die er eingenommen hatte. Doch er wartete vergeblich.

1955 wurde das „Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges“ eröffnet. Wenn man den Hügel herunterläuft, kommt man zu großen Wiesen und einem Wald. In der Anlage findet man eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee. Weiter gibt es Spiel-, Sport- und Tennisplätze. Neben dem Platz mit verschiedenen Sportgeräten befindet sich ein kleines Sportgeschäft. Ebenfalls ist in dem Park eine Ausstellung von Autos, Zügen, Flugzeugen, Panzern und vielem mehr aus dem Krieg zu finden. Das Gelände ist wirklich riesig und gut geeignet, um zu joggen. Neben vielen Spaziergängern trifft man auch viele Skater.

Die Retter in der Großstadt

Diese grünen Oasen im Herzen Moskaus haben das Potenzial, zu den Top-Attraktionen der Metropole zu gehören. Benötigt man dringend mal eine Auszeit von nervigen Nachbarn, vom Lärm und Trubel der Stadt oder von den vielen Aufgaben in der Uni, dann sind sie die Retter in der Not. Will man einfach mal ein bisschen frische Luft schnappen und das Grün der Natur einatmen, so ist dies mehr als nur geboten. Auch wenn man einfach nur einen Kaffee trinken, ein Buch lesen oder sich mit Freunden treffen will, so kann man dies in den oben beschriebenen Parks tun. Sogar lehrreiche Informationen über Russland und seine Nachbarstaaten kann man bekommen. Da die Anlagen so weitläufig sind, kann man dort auch Zeit verbringen, ohne andere Menschen zu sehen und vergessen, dass man gerade in einer Großstadt ist. Deswegen sind sie definitiv meine Oasen der Ruhe in der Millionenstadt.

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