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Semesterbeginn in New York: Das ist anders an der NYU


Ich kannte es ja schon, das amerikanische Uni-System. Vor zwei Jahren habe ich an der University of California, Los Angeles studiert. Zwar nur für eine begrenzte Zeit, aber einen Eindruck vom Hochschulsystem in den USA habe ich dadurch natürlich trotzdem bekommen. Darauf folgten zwei Jahre an der Freien Universität Berlin. Und nun bin ich an der New York University. Nach der ersten Woche des Semesters kann ich sagen, dass alle drei Universitäten in ihrem Grundsystem ähnlich sind, aber doch einige Unterschiede aufweisen.

Um zwei Blocks anstehen ist hier ganz normal

Am ersten Tag des Semesters hatte ich morgens meinen ersten Kurs. Um das Gebäude und den Raum pünktlich finden zu können, bin ich etwas früher losgegangen. Das Gebäude war im Endeffekt unübersehbar. Um zwei Blocks standen Studierende in einer Schlange an. Sowas hatte ich auch noch nicht gesehen. Ich vergewisserte mich, dass dies tatsächlich die Schlange für das Unigebäude war. Meine Frage wurde bejaht. Also wartete ich geduldig mit den anderen NYU-Studierenden in der Schlange. Gut fünf Minuten vor Kursbeginn konnten wir dann endlich das Gebäude betreten. Der Hintergrund des Anstehens? Ganz einfach: Da das Gebäude ein Film-Center der NYU ist, sind die Flure entsprechend klein und sollen möglichst ruhig sein. Daher warten Studierende draußen, bis die vorherigen Kurse enden.

Menschen stehen in der Schlange
Nachdem wir um zwei Blocks angestanden haben, geht die Schlange im Gebäude weiter.

Sine Tempore: Andere Kurszeiten in den USA

An deutschen Universitäten sind wir es gewohnt zu Vorlesungen und Seminaren „cum tempore“, also „mit Zeit“ zu erscheinen. Wenn eine Veranstaltung laut Vorlesungsverzeichnis um 12 Uhr anfängt, treffen Studierende und Dozierende um 12:15 Uhr zusammen. Endet die Veranstaltung auf dem Papier um 14 Uhr, dann ist sie „cum tempore“ um 13:45 beendet. Kurse sind in den meisten Fällen 90 Minuten lang. In den USA ist das nicht so. Wenn auf dem Stundenplan steht, dass die Veranstaltung um 12 Uhr beginnt, dann beginnt sie auch um Punkt 12. Sine tempore – ohne Zeit. Zudem sind die Veranstaltungen hier unterschiedlich lang. Während zwei meiner Kurse 75 Minuten lang sind, ist ein anderer fünf Stunden lang. In den USA gibt es viele praxisorientierte Kurse, die in sogenannten Studio Formaten stattfinden. Man verbringt mehrere Stunden in diesen Studio-Kursen, um in der Kurszeit an Projekten zu arbeiten. Ein weiterer Unterschied ist, dass Kurse in den USA meist zweimal pro Woche stattfinden – Ausnahme sind die Studio-Kurse. In Deutschland finden Kurse für gewöhnlich einmal pro Woche statt.

Kleine Kurse, angenehme Atmosphäre

Hier an der NYU gibt es strikte Vorgaben, wie viele Studierende in einem Kurs sein dürfen. Sogar Vorlesungen haben eine Teilnehmerzahlgrenze. In einer Vorlesung sind es gut 100 Studierende, in der anderen nur 20. Es kommt auf Thema, Dozent und Art der Vorlesung an. In meinem Studio-Kurs sind wir rund zehn Studierende und sitzen nicht in Reihen, sondern um einen Tisch herum. Die Atmosphäre in diesem Kurs ist besonders angenehm, denn bereits nach der ersten Einheit kannten wir uns untereinander.

Insgesamt ist das Hochschulsystem natürlich ähnlich. Es gibt auch hier Noten, Prüfungen, schriftliche Hausarbeiten, Vorlesungen und Seminare. Anders als in Deutschland ist das Studium in den USA aber deutlich praxisorientierter, wie zum Beispiel in den Studio-Kursen. Pauschalisieren möchte ich hier nichts, die Beobachtungen basieren lediglich auf meinen eigenen Erfahrungen. Während meiner Zeit an der NYU werde ich weiter auf Unterschiede im Uni-System achten und euch davon berichten.

Kommentare
  1. Ich

    7. Januar 2023

    Ich bin zwar erst 13, aber informiere mich schon darüber, was ich mal studieren möchte. Ich will Schauspiel und Musik und so etwas studieren. Ich habe auch ein gewisses Talent dafür, sagen mir viele. Ist die NYU gut für mich? Ich meine wie soll ich das Geld bis dahin dafür verdienen? Meine Familie wird mir natürlich auch etwas Geld dafür geben aber die NYU ist neunmal teuer. Was meint ihr?

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