7. Juni 2018
Die Finals stehen vor der Tür, daher verbringe ich in den nächsten Tagen wohl wieder mehr Zeit vor meinem Laptop. Aber wo geht es für Studenten am Wochenende hin? Was gilt es dabei zu beachten und welche Orte sollte man auf jeden Fall besucht haben?
Studentische Partymeilen
In Seoul sind drei Gegenden bei Studenten besonders für ihre hohe Dichte an Bars und Clubs bekannt: Hongdae, Itaewon und Gangnam.
Hongdae ist für den durchschnittlichen Studenten wohl am besten geeignet, um sich ins koreanische Nachtleben zu stürzen. Unzählige Clubs, Cafés und Bars drängen sich entlang von drei U-Bahn Stationen. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Dort findet man günstige Clubs und auch Hofs, sogenannte Trinkhäuser, in denen zu den Getränken auch Essen bestellt werden muss. Dafür ist der Alkohol umso günstiger. In dieser Gegend kann man auch preiswert shoppen gehen oder sich zu den Straßenmusikern und -tänzern setzen, die dort abends pauftreten.
Itaewon ist das internationale Viertel von Seoul. Ein Großteil der wenigen Ausländer, die dauerhaft in Korea leben, wohnt in und um Itaewon. Dementsprechend bunt gemischt sind dort die Clubs, Bars und Restaurants. In einer Straße finden sich ein arabischer Supermarkt und zahlreiche Halal- Restaurants. Eine Ecke weiter reiht sich am sogenannten „Homo Hill“ eine Schwulen-Bar an die nächste.
Der Bezirk Gangnam hat durch den Hit von Psy „Gangnam Style“ auch in Deutschland Bekanntheit erlangt. Hier feiern diejenigen, die Geld haben und deren Ansprüche hoch sind. Clubs können sich auf mehrere Etagen erstrecken. Der Kleidungsstil ist wichtig. Nur wer passend angezogen ist, wird hier reingelassen. Für einen Clubbesuch kann man durchaus umgerechnet 20 € bezahlen. Wer sich bei seinen einheimischen Kommilitonen umhört und früh da ist, kommt auch für deutlich günstiger in die schickeren Clubs.
Freizeit mal anders: Spielcafés und Karaoke-Räume
Diese Bezirke lohnen sich nicht nur für Clubgänger. Auch gemütliche Abende sind hier möglich. Wegen der Wohnungsknappheit sind die Apartments der Koreaner eher spärlich eingerichtet, weswegen sie ihre freie Zeit gerne in Cafés oder Bars verbringen. Aber auch ausgefallenere Orte der Abendgestaltung sind möglich.
Fast an jeder Ecke gibt es die sogenannten Noraebangs, zu deutsch Sing-Räume. Statt vor großem Publikum im Irish Pub ein Ständchen zu geben, singen sich die Koreaner in kleinen Karaoke-Räumen die Seele aus dem Leib. Die Preise für eine Stunde Nutzung sind stark von der Gegend und der Ausstattung der Noraebangs abhängig. Gerade die Coin-Noraebangs, bei denen man meistens für drei Lieder knapp 80 Cent zahlt, lohnen sich. Die Scham vor der Blamage ist im kleinen Kreis deutlich geringer und das Repertoir an koreanischen und westlichen Liedern ist überraschend groß.
Wer es nicht so mit dem Singen hat, kann stattdessen in eine Spiele-Arkade gehen. Dort kann man viele verschiedene Geräte und Konsolen austesten, Airhockey spielen, auf Tanzmaschinen herumhüpfen oder am guten alten Greifautomaten nach Kuscheltieren fischen. Auch hier zahlt man für einzelne Aktivitäten rund 40 Cent.
Ein wenig privater geht es mit PC Bangs. Wer keinen guten Computer zur Hand hat und gerne Computer spielen würde, kann eins dieser zahlreich vorhandenen Spiele-Cafés aufsuchen. Die Computer sind auf dem neuesten Stand, die Sitze bequem und Snacks gibt es ebenfalls zu kaufen. Tatsächlich sind PC Bangs bei koreanischen Zockern sehr gefragt. Viele besuchen sie zusammen mit ihren Freunden und verbringen dort täglich mehrere Stunden.
Eins solltet ihr bei euren nächtlichen Ausflügen in Seoul nicht vergessen: Die letzte U-Bahn fährt am Freitag noch vor ein Uhr nachts. Samstags ruht der U-Bahnverkehr schon um Mitternacht. Morgens fahren die Bahnen erst ab halb sechs wieder. Wer also kein Partylöwe ist, sollte entweder früh ausgehen, oder mit dem Taxi nach Hause fahren. Gerade in den Partymeilen kann das aber länger dauern.