12. Februar 2017
Von der Hock-Toilette im Flur, der Banlieue mit einer Stunde Entfernung vom Zentrum, ein Bett zum Teilen, der Fahrstuhl, der direkt im Wohnzimmer ankommt und den unbezahlbaren Mieten im Herzen Paris‘, ist alles dabei. Eine Wohnungssuche in Paris.
Meine Wohnung
Eine bezahlbare, gut gelegene Wohnung in Paris zu finden, ist vor der Ankunft fast ein Ding der Unmöglichkeit. Doch ich hatte Glück! Meine italienische „temporäre Pendel-Mitbewohnerin“ Chiara, die ein bis drei Mal pro Woche mit mir in Straßburg gewohnt hatte, hat mir einen super Kontakt von einer Italienerin in Paris gegeben. Somit kann ich nun für 500 Euro pro Monat im Wohnzimmer auf einem ausklappbaren Sofa für zweieinhalb Monate in einem geteilten Appartement leben. Das bedeutet wenig Privatsphäre. Aber hey, ich habe von meinem Zimmer einen Blick auf Sacré-Cœur de Montmartre! Ein Traum wird wahr.
In unserem geteilten Appartement gibt es zwei „offene Zimmer“, die von einer Schiebetür getrennt sind, einen Wintergarten und eine weitere Terrasse, auf der man den Ausblick über die Dachlandschaft in Paris genießen kann.
Mein Schlafsofa ist im Wohnzimmer, genau direkt vor dem Aufzug. Meine italienische Mitbewohnerin Serena ist übrigens auch Architektin und haben viele gemeinsame Interessen.
Der Aufzug kommt direkt vor meinem Schlafsofa an. Keine Tür, kein Abstand. Auch die Maße des Aufzuges weichen von den deutschen DIN-Normen etwas ab, da der Quadratmeterpreis in Paris sehr hoch ist.
Wo kann man sonst suchen?
Für kurze Aufenthalte von ca. 3 Monaten ist es schwierig direkt etwas zu finden, aber nicht unmöglich.
Bevor ich den Kontakt von meiner italienischen Mitbewohnerin bekommen hatte, hatte ich mich bei Airbnb über Wohnungen informiert. Dies ist immer eine gute Alternative und unkompliziert. Wenn man Glück hat und sich rechtzeitig informiert, kann dies sehr gut funktionieren. Sehr oft kann man über den Preis verhandeln.
Des Weiteren gibt es viele Facebook-Seiten, wie zum Beispiel „Paris chambre à louer“ und „groups appartements Paris“
Man sollte auch durch die Erasmus+-Seiten auf Facebook stöbern, dort gibt es auch hin und wieder etwas Freies.
Für einen Aufenthalt von mehr als 3 Monate ist auch die „Cité Universitaire“ eine sehr gute Alternative.
Der Wohnungsvertrag
Da ich diese Wohnung über persönliche Beziehungen bekam, habe ich keinen Vertrag benötigt. Somit bekomme ich kein CAF, das Wohngeld, das alle Studenten in Frankreich bekommen. Es wird hierbei ein Teil der Mietkosten übernommen. Auch an die Kaution von 3 Monatsmieten sollte nicht vergessen werden.
Strom, Wasser und Gas
Electricité de France (EDF)
Die EDF (Electricité de France) ist der französische Stromversorger. Sehr oft muss man die Strom und Wasserrechnung in Frankreich als Nachweis vorlegen (zum Beispiel zum Nachweis der Adresse). Um die EDF freizuschalten, genügt ein einfacher Anruf und die Durchgabe des aktuellen Zählerstandes.
Ein französisches Bankkonto
Wenn man in Frankreich ein Appartement sucht, arbeiten geht, die Carte Imaginaire beantragt, das EDF bezahlt oder einen Handyvertrag abschließen möchte, benötigt man eine französische Bankkarte. Ich habe mein französisches Bankkonto 2014 bei der BNP beantragt (Studenten zahlen nichts dafür) und ich habe sie bisher immer noch und bin sehr zufrieden, da man bei vielen Partnerbanken weltweit kostenfrei Geld abheben kann! So habe ich bereits einiges an Gebühren gespart, zum Beispiel als ich in Santiago de Chile mein Praktikum gemacht habe.
Von A nach B kommen
Carte imagine R
Für längere Aufenthalte ab 6 Monaten, lohnt es sich die Carte imagine R zu beantragen. Dies ist eine vergünstigte Metro-Fahrkarte, für das ganze Jahr und kostet derzeit für Studierende 341,90 €, was einem Monatspreis von 37,10 € entspricht.
Pass Navigo
Wer nur für einige Monate bleibt, sollte sich einen Pass Navigo zulegen. Dieser kostet zum Beispiel von Zone 2-3 pro Monat 67,90 €.