16. Dezember 2015
Anfang November gingen Zehntausende Rumän*innen im ganzen Land auf die Straße. Wie fanden die Forderungen der Demonstrierenden Eingang in das politische System? Das diskutierten wir mit Dr. Laurentiu Stefan, einer der Berater von Rumäniens Präsident Klaus Johannis in unserem Social Movements Kurs.
Es ist schon ein lustiger Zufall, wenn man den Kurs „Social Movements in modern Europe“ belegt und sich just in diesem Moment Massenproteste im Land ausbreiten. Da kommen Theorie und Praxis perfekt zusammen. Und auch unser Professor lässt gerne mal die „Praxis“ zu Wort kommen: So lud er den präsidentiellen Berater Dr. Laurentiu Stefan in unseren Kurs ein, um über politische Eliten und die jüngsten sozialen Bewegungen in Rumänien zu diskutieren.
Wie transformiert man die Forderungen von Demonstrierenden in eine konkrete Politik, wenn sich die Forderungen teilweise gegen das System an sich richten? Wie kann die politische Elite mit den Demonstrierenden in einen Dialog treten, wenn es keine Personen gibt, die die Bewegung repräsentieren (wollen)? Wie geht man damit um, wenn die Demonstrierenden gar nicht erst mit den Politiker*innen reden wollen? Viele spannende Fragen zogen sich durch unser Gespräch, konkrete Antworten fanden wir aber leider noch nicht. Eine weitere Diskussion ist im Rahmen eines Besuchs des Sitz des Präsidenten im Schloss Cotroceni im Januar angedacht. Vielleicht finden wir ja da gemeinsam Antworten auf unsere Fragen?!