28. Februar 2022
Der erste Tag an der Universidad de Málaga (UMA) ist geschafft. Ich habe viele Eindrücke gesammelt: Von kleineren Verständnisproblemen und einem vergessenen Handy möchte ich euch hier erzählen.
Am 21. Februar begann endlich das Semester und ich war doch ein wenig aufgeregt, was mich erwarten würde. Zum Glück hatte ich mich im Vorfeld beim Buddy-Programm angemeldet und mein Buddy Pablo zeigte Elena, meiner Freundin, und mir Montagmorgen die wichtigsten Orte an unserer Fakultät: Seminarräume und Hörsäle, die Cafeteria, den botanischen Garten der Universität und die Islas Verdes. Die Islas Verdes, oder zu deutsch grüne Inseln, sind Grünflächen, die auf dem ganzen Campus verteilt sind. Dort können sich die Studierenden während ihrer Pausen aufhalten und zum Beispiel essen, mit Freunden quatschen oder lernen.
Die Fakultät für Kommunikationswissenschaften, an der ich dieses Semester studiere, befindet sich auf dem Campus im Viertel Teatinos. Dieser liegt ziemlich nah an der Autobahn. Dies ist sicherlich für die Erreichbarkeit der Universität gut, allerdings mit den Corona-Lüftungsregeln ein wenig anstrengend. In fast allen Räumen war es dadurch sehr laut.
Generell gilt in allen Gebäuden und geschlossenen Räumen die Pflicht, eine Maske zu tragen. Dementsprechend behalten alle Personen, Studierende und Lehrende, ihre Masken auf. Außerdem sollen die Fenster und Türen während der Veranstaltungen dauerhaft offen bleiben.
In Teatinos sind noch viele weitere Fakultäten angesiedelt, so auch die Facultad de Filosofía y Letras (Philosophische und geisteswissenschaftliche Fakultät). An dieser wollte ich dieses Semester auch einen Kurs belegen.
Autobahnlärm und die ersten Vorlesungen
Die erste Veranstaltung zum spanischen Kino, dem Cine Español, stand auf dem Plan. Glücklicherweise haben wir den Raum, dank der guten Führung über den Campus, gleich gefunden. Ich war schon ganz aufgeregt, denn das Thema der Vorlesung interessierte mich sehr. Ich hatte auch schon ein wenig Vorwissen, denn an meiner Heimatuniversität hatte ich zum spanischen Kino schonmal ein Seminar belegt. Deshalb hoffte ich, dass ich mit diesem Vorwissen auch schon etwas glänzen könnte.
Zusammen mit Elena saß ich in der Mitte des Raumes und wir versuchten, der Vorlesung zu folgen. Die Dozentin stellte sich und die Inhalte des Kurses vor. Leider sprach sie sehr leise, sodass es mir schwerfiel, ihr zuzuhören. Durch den Lärm von der Straße wurde dies auch nicht begünstigt. So kommen zu allgemeinen Verständnisproblemen auf der sprachlichen Seite auch noch Umwelteinflüsse dazu. So beschlossen wir, dass wir uns in der nächsten Stunde weiter vorne hinsetzen wollen würden, um die Dozentin ein wenig besser zu verstehen.
Die kurze Pause und das verlorene Handy
Nach dieser ersten Vorlesung gingen wir mit meinem Buddy Pablo in einer Art Tapasbar in der Nähe des Campus essen. Dort trafen wir einen weiteren Buddy, Javi, mit seinem Auslandsstudenten. Durch die Aufregung und mein unterschwelliges Heimweh konnte ich jedoch nicht viel essen. Wir quatschten viel und eigentlich wollte ich ja Spanisch sprechen, aber das funktionierte an diesem Tag noch nicht so gut, denn ich war tatsächlich durch die ganzen Eindrücke etwas überfordert.
Elena stellte im Restaurant fest, dass sie ihr Handy irgendwo liegen gelassen hatte. Oh weh… und das am ersten Tag! Ich versuchte sie anzurufen, denn manchmal verschwinden Handys ja auch in der Tasche. Doch leider blieb ich erfolglos. Glücklicherweise erfuhren wir von Javi und Pablo, dass verlorene Gegenstände normalerweise an der Information im Gebäude der Fakultät abgegeben würden. Elena beschloss also vor dem nächsten Kurs, nochmal an den Orten zu schauen, wo sie ihr Handy zuletzt hatte und wenn sie es dort nicht finden würde, bei der Information zu fragen. Hoffentlich würde sie es wieder finden!
Im Gespräch fanden wir heraus, dass Javi auch Comunicación Audiovisual studiert und wir den nächsten Kurs gemeinsam hätten. So hatten wir also einen ersten Ansprechpartner für dieses Seminar gefunden. In der Gruppe vergaßen wir etwas die Zeit und stellten um 14:50 Uhr fest, dass unsere nächste Veranstaltung gleich beginnen würde. Also mussten wir uns ziemlich beeilen, denn es lagen noch ungefähr zehn Minuten Weg vor uns. Wir kamen also direkt erstmal zu spät zur ersten Veranstaltung des Kurses Historia de los medios audiovisuales (Geschichte audiovisueller Medien). Die Dozentin hatte gar nicht mitbekommen, dass wir zu spät kamen, da der Hörsaal relativ voll war. Nachdem wir dann nur circa fünf Minuten da waren, beendete die Dozentin den Kurs früher, warum genau, hatten wir nicht mitbekommen. Das wird sie wohl am Anfang der Stunde gesagt haben. Wir wussten nur, dass sie am Ende meinte, sie würde für eventuelle Fragen noch ein paar Minuten warten. Also gingen wir kurz zu ihr, um uns als Erasmusstudenten vorzustellen und in Erfahrung zu bringen, was wir verpasst hatten. Sie sagte uns, dass der Kurs in der Kleingruppe danach wahrscheinlich nicht stattfinden würde und wir, solange wir Spanisch verstehen, keine Probleme in diesem Kurs haben würden. Nun machten wir uns dann auf den Weg nach Hause.
Fast hätte ich es vergessen: Bevor es zum Bus ging, suchten wir noch nach Elenas Handy. Das hatten wir vor dem Kurs dann doch nicht mehr geschafft: Schließlich fragten wir an der Information im Gebäude der Fakultät nach. Tatsächlich wurde es dort abgeben. Um zu bestätigen, dass es sich um Elenas Handy handelte, musste sie dem Sekretär an der Information ein paar Fragen beantworten und ihr Handy beschreiben. Zu den abgefragten Details gehörten zum Beispiel: Marke, Farbe, Hülle und eventuelle Kratzer. Da das stimmte, wurde ihr ihr Smartphone ausgehändigt. Sie wurde gebeten, es zu entsperren, damit wirklich zu hundert Prozent sicher ist, dass es ihrs ist. Zuletzt musste Elena dann noch unterschreiben, dass sie das Handy abgeholt hat. Seit diesem Ereignis erinnern wir uns gegenseitig immer an unser Handy oder andere wichtige Gegenstände, denn ein Verlust dieses kleinen Geräts wäre doch sehr ärgerlich.
Der erste Tag war dann zum Glück kürzer als gedacht. Ich war von den ganzen Eindrücken ganz schön fertig, aber freute mich trotzdem auf den nächsten Tag. Und ich kann euch sagen, obwohl einiges chaotisch ablief, waren auch die anderen Tage erfolgreich. Bleibt gespannt, davon werde ich euch sicher auch noch berichten.
¡Saludos y un abrazo! Ich sende euch liebe Grüße und eine Umarmung.
Eure Jumana