22. Februar 2016
Fast 4 Pfund für eine Packung Müsli, 1 Pfund für den Liter Milch oder für drei Äpfel, über zwei Pfund für ein Brot. Wenn man zum ersten Mal in England Lebensmittel einkaufen möchte, bleibt einem erstmal vor Schreck die Spucke weg. Wie soll man sich das mit seinem knappen Studentenbudget leisten können? Hier ein paar Tipps, um in England Geld zu sparen.
Auch die Erasmusförderung von 9€ pro Tag ist für Austauschstudenten in England nicht mehr als ein netter Bonus (ohne den man dennoch aufgeschmissen wäre). Denn der Lebensunterhalt ist hier deutlich teurer als in Deutschland. Häufig hat man das Gefühl, dass England die Europreise in Zahlen übernommen hat, ohne jedoch den Umrechnungskurs zu berücksichtigen.
Kostet ein Kaffee in Deutschland 2€, kann man in England mit mind. 2 Pfund rechnen. Und der Wechselkurs ist natürlich nicht beständig, sodass einen ab und an böse Überraschungen erwarten, wenn man seine Kontoauszüge überprüft. Zwischen 1,29€ bis 1,50€ pro Pfund war in den letzten fünf Monaten schon alles dabei. Es gibt allerdings Strategien, um trotzdem über die Runden zu kommen.
1. Railcard und NUS-Extracard
Zwei Must-haves für jeden Studenten in England: Die Railcard ist vergleichbar mit einer Bahncard 25 und kostet für alle zwischen 16 und 25 Jahren nur 30 Pfund im Jahr. Man bekommt immer mind. 25% auf alle Zugtickets und hat bei den Bahnpreisen in England schnell das Geld wieder raus.
Auch die NUS-Extracard hat sich als äußerst hilfreich herausgestellt. Für 12 Pfund im Jahr bekommt man Rabatt bei diversen Restaurant(ketten 😉 ), bei Attraktionen, in Geschäften und auch für Reisen mit Megabus und National Express, die sich sowieso als viel günstigere Alternative zur Bahn bewährt haben!
2. Café- und Restaurantketten meiden
Fast jede Stadt in England hat mittlerweile die gleichen Cafés und Restaurants. Alles ist im Laufe der Zeit von Ketten übernommen worden. Den gemütlichen Italiener um die Ecke, den es schon seit Jahren gibt, sucht man oft ebenso vergeblich, wie ein Café, dass nicht einer der großen Ketten angehört. Findet man doch mal auf solch einen Schatz, sollte man sich auf keinen Fall einen Besuch entgehen lassen.
Von Restaurants kann ich zwar nicht sprechen, da ich noch kein Unabhängiges gefunden habe, aber bei Cafés lohnt es sich auf jeden Fall! Die Preise sind oft günstiger, der Kaffee besser und die Bedienung zu einem netten Schwätzchen bereit. Besonders empfehlen kann ich das Spa Town Coffee in Leamington Spa, meiner derzeitigen Heimat. Also, falls ihr euch mal nach Warwickshire verirrt, unbedingt vorbeischauen!
3. Zum Discounter statt zu den großen Supermärkten
Klar ist es ein Erlebnis, in einem Tesco Hypermarket einzukaufen oder sich durch das immense Sortiment beim riesigen Sainsbury’s um die Ecke durchzuprobieren! Trotzdem merkt man nach einiger Zeit, wie seine Ersparnisse, die einem am Anfang so unendlich erschienen, nach und nach schwinden. Eine Alternative muss her, und zwar schnell! Lidl und Aldi haben sich mittlerweile gut in England etabliert und bieten fast das gleiche Sortiment wie Zuhause in Deutschland. Als ich vor kurzem dort meinen Wocheneinkauf erledigte, war die Rechnung tatsächlich fast nur noch halb so hoch. Auch wenn man ja eigentlich nicht dem Klischee-Deutschen entsprechen will, lohnt es sich hierauf zurückzugreifen. Auch Iceland ist eine gute Wahl, wenn man knapp bei Kasse ist. Neben diverser Tiefkühlprodukte (nicht nur Fertigessen, sondern alles, was das Herz begehrt!), findet man hier auch frisches Obst- und Gemüse und sogar vegetarische und vegane Produkte zu erschwinglichen Preisen (ein sonst schwieriges Unterfangen in England). Ausprobieren lohnt sich!
4. Der Handyvertrag: Preise vergleichen lohnt sich!
In England fällt es relativ leicht, Prepaidtarife zu finden, die für relativ wenig Geld viel bieten. Viele meiner Freunde haben sich für GiffGaff entschieden, welches sich als besonders günstiger Anbieter bewährt hat. Möchte man wie ich häufig nach Deutschland anrufen, sollte man Lebara in Erwägung ziehen. Hier bekommt man für 12 Pfund monatlich 500 Freiminuten nach ganz Europa und auf alle englischen Nummern, unbegrenzte UK-SMS und 1GB Internet. Mit der NUS-Extracard gibt es sogar zusätzlich nochmal 10% auf jede Aufladung. Wofür man soviel Datenvolumen braucht? Im Gegensatz zu Deutschland, kann man nach Aufbrauchen des Datenvolumens nicht gedrosselt weitersurfen, sondern müsste sich Neues kaufen. Dies ist häufig teuer und sollte daher vermieden werden! Deshalb unbedingt darauf achten, wenn ihr von unterwegs gerne im Internet unterwegs seid! Übrigens handelt es sich weder bei GiffGaff noch bei Lebara um einen Abovertrag, man kann also jeweils zum Monatsende kündigen.