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Vom Sportmuffel zur Sportskanone


Die Menschen in Grenoble sind sehr sportliche – wohin man auch sieht, gibt es Menschen, die ganz verschiedene Sportarten betreiben. Da ich bereits mit der Idee angekommen bin, neue Sportarten auszuprobieren, kam mir die mitreißende Sportlichkeit sehr gelegen. Wie man selbst als Sportmuffel in dieser Stadt nicht drum herum kommt, sportlich aktiv zu werden, erfahrt ihr hier.

Hochschulsport

In meiner Heimatuniversität besuche ich regelmäßig vom Hochschulsport organisierte Hip-Hop-Kurse für Fortgeschrittene. Dort trainieren wir verschiedenste Choreografien. Umso mehr freute ich mich darüber, dass auch der Hochschulsport der Universität Grenoble-Alpes Hip-Hop-Kurse anbietet. Dieses Semester gibt es zwei, jeweils zwei Stunden andauernde Kurse. An einem der beiden Kurse kann man nur teilnehmen, wenn man ihn als benoteten Kurs einträgt (man erhält 2 ECTS). Im Laufe des Kurses müssen die anderen Tänzer und ich Choreografien kreieren und vortanzen. Außerdem muss ich mir ein Tanzspektakel anschauen und eine Analyse darüber auf Französisch schreiben. Wie ich damit zurechtkommen werde, erfahrt ihr, wenn es so weit ist.

In beiden Hip-Hop-Kursen konzentrieren wir uns auf Breakdance. Dies ist eine Untergruppe vom Hip-Hop, die  dem Tänzer sehr viel Disziplin und athletische Fähigkeiten abverlangt. Bodenelemente sind dabei fester Bestandteil der Tanzschritte. Für mich als erfahrenen Tänzer, der lieber im Stehen seine Hüften schwingt, als auf dem Boden seine Kraft unter Beweis stellt, ist diese Tanzrichtung eine völlig neue Erfahrung! Und mir gefällt es sehr, dass ich im Ausland sogar in meiner größten Leidenschaft, dem Tanzen, neue Stile lernen kann.

Nutze deine Umgebung

Sport muss nicht immer teuer sein und auch nicht immer in einer Halle stattfinden. Egal wo man ist, man hat selten alles entdeckt. Gerade im Auslandssemester bietet es sich an, einen Sport zu finden, den man unabhängig von festen Uhrzeiten oder Orten treiben kann. In Grenoble kann man sich Fahrräder für einen Tag oder ein bis drei Monaten  ausleihen (die Ausleihgebühr für 3 Monate beträgt 36 € – 45 €). Das bietet sich vor allem im Sommersemester an. Ein zusätzlich positiver Effekt: Man kann das Fahrrad nicht nur als Freizeitbeschäftigung nutzen, sondern auch perfekt in seinen Alltag integrieren. So kommt man umweltfreundlich von A nach B und verbrennt einige wertvolle Kalorien, die man in Crêpes und andere französische Köstlichkeiten investieren kann.

Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, braucht nicht viel mehr als gutes Schuhwerk und kann Joggen gehen. Zwei bis drei Mal die Woche gehen eine befreundete Austauschstudentin und ich gemeinsam Joggen. Während der vergangenen Male haben wir nicht nur die Umgebung im und um den Campus erkundet, sondern sind auch gute Freunde geworden.

Sportlich unterwegs

Die folgende Auflistung von sportlichen Aktivitäten, ist bei Weitem nichts, was ich nicht auch in der Heimat tun könnte, doch ich finde, dass es während meines Auslandssemesters einen ganz neuen Stellenwert bekommen hat. Während meiner Zeit in Grenoble habe ich begonnen nach sportlichen Freizeitaktivitäten zu suchen, die ich alleine oder mit Freunden machen kann. Dabei ging es mir einerseits um den sportlichen Aspekt und andererseits schlicht und ergreifend um den Spaßfaktor.

Schlittschuhlaufen

Eine wunderbare Art, seine Abendgestaltung ein wenig aufzupeppen. Gerade wenn du mit einer größeren Gruppe unterwegs bist, bietet sich Schlittschuhlaufen an. Es macht sehr viel Spaß und bringt häufig einen Lacher mit sich. Eine größere Gruppe Austauschstudenten und ich sind zu Beginn des Semesters gemeinsam Eislaufen gegangen. Für mich ist Schlittschuhlaufen etwas völlig Gewöhnliches, doch für andere Austauschstudenten war es das erste Mal in ihrem Leben.

Man sieht Tobi in Schlittschuhen auf einer Schlittschuhbahn.
Viele Schlittschuhbahnen bieten am Abend „Partystunden“ an. Mit Musik und Neonlicht macht das Ganze noch mehr Spaß.

Klettern gehen

Grenoble ist umgeben von Bergen. Es liegt nahe, dass der Bergsport regional sehr beliebt ist. Doch als blutiger Anfänger zog es mich erst mal an eine Kletterwand. Mit mindestens einem Partner (den benötigst du zum Sichern) kannst du dich auf den Weg zu den Kletterhallen deiner Wahl machen. Klettern ist nicht nur gut für deine Arm-, Bein- und Rückenmuskulatur, es ist auch eine optimale Beschäftigung an regnerischen Tagen. In Deutschland bin ich nie Klettern gegangen, da ich es nie auf dem Schirm hatte, doch hier ist es allgegenwärtig.

Wandern

Wenn es um regionalen Sport und Berge geht, darf das Wandern natürlich nicht fehlen. Je nachdem wie erfahren und motiviert man ist, kann man das Wandern auf ein höheres Level bringen (mit Zelten, entsprechender Ausrüstung etc.). Bis  zu meinem Aufbruch nach Grenoble habe ich vom Wandern nichts gehalten. Deswegen habe ich mich langsam an die Sache ran getastet. Nun bin ich hier und es macht mir unglaublich viel Spaß. Wandern kann man sowohl alleine, zu zweit oder mit einer kleinen Gruppe. Außer gutem Schuhwerk, einer Trinkflasche, ein wenig Proviant und warme Kleidung braucht es für den Anfang nichts weiter. Gerade wenn man, wie ich, umrundet von Bergen ist, sollte man nicht zögern, diese auch zu erklimmen. Hier geht es vor allem um die Nähe zur Natur und die Ruhe, die das Wandern für mich so attraktiv macht.

Teamsport

Wer lieber im Team spielt, findet auch dafür die passenden Räumlichkeiten. Sei es Volley-, Fuß-, oder Basketball. Man findet sowohl in den Vorhöfen der Wohnheime einige Freiluftplätze, als auch entsprechende Sporthallen, in denen man sich austoben kann. Schnapp dir deine neuen Bekanntschaften oder geh allein und finde neue. Im Auslandssemester sollten Teamsportarten definitiv dazu gehören, denn bei kaum etwas anderem kann man so schnell neue Bekanntschaften machen und sich richtig auspowern.

Man sieht Tobias, wie er einen Volleyball zurückschlägt.
Von allen Ballsportarten, macht mir Volleyball am meisten Spaß.

Mit diesem Beitrag soll es mit meinen sportlichen Freizeitaktivitäten jedoch nicht zu Ende sein. Mehr zu meinem neuen Hobby Wandern und auch zum Tanzen im Ausland folgt bald.

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