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Mein Semester in Kalifornien Teil 2/2


Im zweiten Teil dreht sich alles um mein Studium an der California State University Long Beach (CSULB) und meine Kurse vor Ort. Auch gibt es einen kleinen Ratgeber, wie man seinen Notenspiegel in den USA berechnet und wie sich meiner Meinung nach das deutsche und amerikanische Uni-System voneinander unterscheiden

Mein Kurse in Kalifornien

In meinem ersten Semester des Auslandsjahres an der California State University Long Beach (CSULB) habe ich vier Kurse belegt, welche ich mir jeweils 1 zu 1 an meiner heimischen Universität anrechnen lassen kann. Dies waren die Kurse „Digital Image Processing“ (Bildverarbeitung), „Communication Law and Policy“ (Medienrecht), „3D Computer Animation” und “Television Studio Directing” (Produktionstechnik audiovisueller Medien). In Klammern ist jeweils das deutsche Pendant zu den Kursen an der TH beschrieben.

Die Kurse im Detail:

Im Modul „Digital Image Processing“ ging es darum, wie man digitale Bilder manipuliert und aufbereitet. Dabei kann es sich etwa um unscharfe Bilder halten, die man versucht, durch gewisse mathematische Operationen scharf zu stellen. Oder wie Bilder komprimiert werden, ohne große optische Verschlechterung. Dabei haben wir tiefer in die Algorithmen und die Mathematik hinter diesen Operationen geschaut.

Das Fach „Communication Law and Policy” behandelte alles bezüglich der Themen Medienrecht, Copyrights, Rechte von Journalisten und Zeitungen, sowie die Grundlagen des Justizsystem der USA. Besonders spannend fand ich den Unterschied zum deutschen Rechtssystem zu sehen. Mein Eindruck war, dass sich das amerikanische Rechtssystem deutlich stärker an vorangegangenen Urteilen in einem jeweils ähnlichen Rechtsstreit (sog. „Common Laws“, Präzedenzfälle) richtet und nicht so sehr nach einem Gesetzbuch.

Bei „3D Computer Animation“ lernten wir, wie man mithilfe einer 3D-Software (Maya) Computeranimation erstellt, aber auch, wie man 3D-Modelle wie Stühle, Häuser usw. erstellt. Diesen Kurs fand ich sehr interessant, weil mein Schwerpunkt an der TH Köln Computergrafik und immersive/interaktive Medien sind. An der TH wird dies sehr technisch unterrichtet, an der CSULB ging es mehr um den künstlerischen Aspekt. Dies gab mir eine komplett neue Perspektive für die Thematik und vertiefte meine Skills und Wissen für diesen Fachbereich.

Für das Modul „Television Studio Directing“ mussten wir eine eigene Fernsehproduktion produzieren. Normalerweise hätten wir diese in einem Fernsehstudio gedreht, aufgrund der aktuellen Pandemielage musste dies aber über Zoom stattfinden. Dennoch habe ich auch hier mehr über den künstlerischen Aspekt für die Thematik gelernt und durfte in die Rolle eines Fernsehproduzenten schlüpfen. Von der Idee, bis hin zum Drehbuch und der Crew-Besetzung. Hier habe ich alle Facetten eines Produzenten kennengelernt und die Thematik aus einem nicht technischen Blickwinkel betrachtet.

Wie berechne ich meinen Notendurschnitt in den USA?

Ich habe alle vier Kurse erfolgreich bestanden und jeweils die Grade (zu deutsch Note) „A“ bekommen . In den USA werden die Noten in Buchstaben unterteilt. Die Note „A“ ist die beste Note, die man bekommen kann. Danach folgt die Note „B“, dann „C“ und gerade so bestanden ist „D“. Ein nicht bestandener Kurs wir mit „F“ markiert. Das „E“ wurde hier übersprungen. Der Notendurschnitt in den USA wird Grade Point Average, kurz GPA genannt. Dieser wird folgendermaßen berechnet:

Jeder Kurs in den USA gibt eine gewisse Anzahl an Credit Points, welche in etwa den ECTS-Punkten in Deutschland entsprechen. Dabei ist ein Credit meist mit zwei ECTS-Punkten gleichzusetzen. Die meisten Kurse in den USA geben drei Credits, also sechs ECTS-Punkten. Um den GPA zu berechnen, rechnet man zuerst all seine Credit Points zusammen. Ich hatte jeweils vier Kurse die drei Credits gaben, also insgesamt 12 Credits.                                                                                          Danach schaut man sich seine einzelne Grades an. Die unterschiedlichen Grades haben einen bestimmten Zahlenwert, sogenannte Grade Points. Ein „A“ bekommt den Zahlenwert vier, ein „B“ den Zahlenwert drei, ein „C“ den Wert zwei, das „D“ hat den Wert eins und ein F den Wert 0.

Nun multipliziert man die Grade Points, die man für einen Kurse bekommen hat mit den Credits Point des Kurses und erhält die Total Grade Points (TGP) für diesen Kurs. Also ein Kurs mit drei Credit Points, in dem man ein „A“ erreicht hat, gibt einem 12 TGP: Drei Credit Points x Vier Grade Points = 12 TGP. Dies macht man für jeden Kurs und addiert die einzelnen TGP’s und erhält seinen gesamten TGP.

Bei mir wäre dass dann am Ende ein totaler TGP von 48, da ich jeweils vier Kurse mit jeweils drei Credits mit einem „A“ bestanden habe. Jeder der vier Kurse gab mir also 12 TGP und insgesamt habe ich 48 TGP (4 x 12) erreicht. Diese Summe dividiert man dann durch die Anzahl der Credit Points, die man bekommen hat und erhält sein GPA. Ich habe 12 Credit Points dieses Semester bekommen, also mein GPA wäre 48/12 = 4.0. Dies ist der höchste erreichbare GPA-Wert in den USA und entspricht einem Notendurschnitt von 1.0 in Deutschland.

Also zusammengefasst: Wenn ein Student vier 3-Credit Kurse belegt und in drei Kursen ein „B“ und einem ein „C“ erhält ist sein Schnitt folgendermaßen:

  • Total Credit Points: 3+3+3+3 = 12
  • Total Grade Points = (3*3) + (3*3) + (3*3) + (3*2) = 33
  • GPA: Total Grade Points durch Total Credit Points =  33/12 = 2.75 GPA

Das Hochschulsystem in den USA

Ich persönlich empfand, dass das Hochschulsystem in den USA doch etwas anders ist als ich es aus Deutschland kenne. Generell empfand ich das Studium in den USA zeitaufwendiger, da man immer irgendwelche Assignments (Hausaufgaben) hat und wöchentliche „Quizzes“. Deshalb würde ich sagen, dass das Studium hier vor Ort mehr Selbstdisziplin und Zeitmanagement fordert, da man ständig am Ball bleiben muss. In Deutschland hatte ich gegen Ende des Semesters meine Klausurenphase, aber kaum irgendwelche Midterms während des Semesters. Allerdings wird man dann auch nur anhand dieser einen Klausur bewertet, was nicht ganz gerecht ist. Es wird die Leistung an einem Tag gemessen und nicht die Leistung über das Semester hin. Deswegen finde ich die Notenverteilung hier in den USA deutlich gerechter.

Aber das ist nur meine subjektive Meinung. Wenn ihr rausfinden wollt, welches System zu euch besser passt, gibt es nur einen Weg, das herauszufinden. Auf in die USA! Meine Checkliste über die USA hilft euch dabei, Schritt für Schritt euren Auslandsaufenthalt in den Vereinigten Staaten zu planen. Hier findet ihr alles was ihr wissen müsst. Den ersten Teil der Checkliste gibt es hier.

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