24. Januar 2017
Die erste Hälfte wäre geschafft! In diesem Beitrag geht es wieder ums wesentliche. Nein! Nicht ums Essen, sondern um mein Studium an der École de Gouvernance et d’Economie (EGE).
Der Sprachkurs – eine bunte Mischung in jeder Hinsicht
Mein Sprachkurs begann mit einem Dialektkurs, um nicht total verloren in Marokko umherzuwandern. Denn Marokkanisch ist doch ‚etwas‘ anders als die Hochsprache. Nach nur zwei Wochen begann dann unser Intensivkurs in Hocharabisch. An unserem Programm das PEASS (Arabic program for social sciences) nahmen ca. 40 Studierende teil. Ein Großteil der Studierenden kam aus Italien und Deutschland. Außerdem waren auch Kanada, Amerika, Holland und England vertreten. Insgesamt waren wir eine bunt gemischte Truppe. Dies führte manchmal zur Verwirrung, da die Sprachen alle durcheinander gesprochen wurden. Mit den deutschen Kommilitonen sprach ich Deutsch, dann übersetzte ich nochmal alles auf Englisch für meine anderen Kommilitonen und Lehrer*innen. Die Antwort, die darauf folgte, war dann entweder auf Französisch, Englisch oder auf Arabisch.
Wir hatten montags bis freitags jeden Tag von 8.45 bis 13 Uhr Unterricht. Wir wurden je nach Level in verschiedene Gruppen eingeteilt, in denen jede Woche ein bestimmtes Thema behandelt wurde. Unter anderem behandelten wir Themen wie Menschenrechte, Kunst und den arabischen Frühling.
Der Stundenplan – eine große Umstellung für mich
Mit dem Sprachkurs begann auch mein Tag. Zwei Stunden lang diskutierten wir meistens über politische Geschehnisse und das aktuelle Thema der Woche, natürlich auf Hocharabisch.
Danach hatten wir eine halbe Stunde Pause. Für mich mit viel Koffein und etwas Zucker, da ich an einen geregelten Stundenplan, wie wir ihn aus der Schule kennen nicht mehr gewohnt war. 13 Jahre hatte ich nie ein Problem morgens früh aus dem Bett zu kommen, da bin ich seit ca. drei Jahren eine Studentin und betrete den Lehrraum mit dem Satz „I’m sooo tired. Kill me, please!“ und sehe morgens aus wie ein Zombie, der irgendwelche Songs schief vor sich hin trällert. Wenn ich zu wenig Schlaf bekomme, singe ich generell viel, zum Leidwesen meiner Kommilitonen. Das einzige Problem hier wäre, dass ich meistens den Text nicht kann und immer nur die erste Strophe oder den Refrain singe. Also habe ich die letzten vier Monate durchgehend „Tell my whyyyy?“ und „Wake up in the morning feeling like P. Diddy“ gesungen.
Ab 11.15 Uhr wurde optional ein Tutorium angeboten, in denen wir die Sätze für das Diktat in der darauffolgenden Stunde üben konnten. Die Länge des Diktats war abhängig vom Level. Wir schrieben jeden Tag 25 Sätze. Zweimal die Woche gab es eine Schreibwerkstatt, in denen wir über das Thema der Woche einige Seiten schreiben mussten. Ein wöchentlicher Besuch der Workshops gehörte auch zum Stundenplan. Auch diese behandelten interessante Themen wie, Gedichte und Lieder über die arabische Revolution oder auch Humor in Marokko. Außerdem wurden auch noch Einzel-Tutorien angeboten in denen man alle Fragen, die noch offen standen erklärt bekam.
Die Fakultät – eine kulinarische Überraschung
Das Gebäude unserer Fakultät, ist nicht sehr groß aber hat alles, was Studierende brauchen. Sehr wichtig: Das Essen ist lecker! Das ist nicht üblich, weswegen ich auch keine Mensa-Gängerin bin, aber hier werde ich vielleicht doch noch öfter zum Genuss des Mensa-Essens kommen.
Das zweite Semester läuft seit dem 16. Januar, Dazu wird auch noch ein Post folgen. Falls noch fragen bestehen könnt ihr mir gerne schreiben. Bis dahin, sonnige Grüße aus Rabat.
Stay tuned!
Eure Sümeyye