6. Mai 2017
Das Leben eines Austauschstudenten in Valladolid ist von vielen verschiedenen Erfahrungen geprägt und eventuell steht nicht immer die Universität an erster Stelle. Da Studieren jedoch die Hauptbeschäftigung eines jeden Studenten ist, bringe ich euch mein akademisches Leben an der Universität Valladolid ein wenig näher – anhand eines typischen Tagesablaufs.
Aufstehen: Die erste Hürde des Tages
Die Universität Valladolid ist generell eine Campus-Uni, jedoch sind einige Fakultäten (zum Beispiel meine) etwas außerhalb der Stadt gelegen. Außerhalb heißt jetzt aber nicht, dass man den Bus nehmen muss, es bedeutet nur, dass man anstatt 15 eben 30 Minuten laufen muss. Die Kurse beginnen hier in Spanien auch alle etwas später als in Deutschland: Frühestens um neun Uhr muss man hier zur Vorlesung antanzen. Um kurz nach neun Uhr stehe ich dann im Klassenzimmer und der Dozent beginnt die Stunde mehr oder weniger pünktlich. Die erste Stunde habe ich den Kurs „Science, Technology, and Society“ – ein Modul, in dem es auf Englisch um die Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft geht. Wenn wir keine Doku anschauen, diskutieren alle vier Studenten zusammen mit dem Dozenten über aktuelle Geschehnisse oder soziale Phänomene.
Nächste Herausforderung: Ohne Siesta den Rest des Tages überstehen
Nach der ersten Stunde lerne ich normalerweise einfach an der Uni ein wenig, denn zwei Stunden später geht es schon weiter mit der nächsten Veranstaltung. In „Environment and Renewable Energies“ lernen wir sehr technisch, wie Photovoltaikanlagen funktionieren und bekommen einen Überblick über erneuerbare Energien. Danach leihe ich mir ein Fahrrad vom Bike-Sharing-Dienst in Valladolid aus und fahre einmal durch die Stadt zum Sprachenzentrum. Hier steht der Spanischkurs an, den viele ausländische Studenten belegen. Hier unterhält man sich durchgehend auf Spanisch und lernt dadurch den Sprachgebrauch und auch sehr viel Nützliches über die spanische Kultur. Nach dem Sprachkurs geht es wieder zurück zu meiner Fakultät, der Escuela de Ingenerías Industriales , für zwei weitere Stunden „Science, Technology, and Society“. Um 18 Uhr ist dann der Unialltag vorbei und ich kann mich ohne schlechtes Gewissen ein Stündchen hinlegen.
Mein Abendprogramm
Nach der relativ späten Siesta mache ich noch schnell meine Arbeiten für den nächsten Unitag und danach schaue ich entweder den ganzen Abend lang Netflix, gehe in eines der Kinos, die Valladolid zu bieten hat, oder treffe mich mit anderen Erasmus-Studenten, um tanzen zu gehen. Apropos tanzen: In Valladolid läuft eigentlich ausnahmslos in allen Discos Reggaeton, um etwas anderes zu finden, muss man schon sehr gründlich suchen. Mehr Content folgt sehr bald!