23. April 2020
Seit einigen Wochen sind nun die Vorlesungen online und finden als Meeting über die Plattform „Zoom“ statt. Wieder zuhause fällt es mir schwer, mich für den Unterrichtsstoff zu motivieren, da dies das Einzige ist, was vom Erasmus geblieben ist.
Mich überfällt immer eine kleine Wehmut, wenn ich meine Kommilitonen über Video sehe und weiß, wie weit wir voneinander getrennt sind und nicht weiß, ob wir uns jemals persönlich wiedersehen werden.
Die Vorlesungen funktionieren sehr gut via Videokonferenz. Bei den beiden technischen Fächer „Automatic control fundamentals“ (Regelungstechnik) und „Applied Thermodynamics and Fluid Mechanics“ (Thermodynamik/ Strömungslehre) fällt es mir sehr schwer, dem Unterricht zu folgen. Der Stoff ist recht trocken und die Vorlesungen nicht interaktiv. Mich in meinem Wohnzimmer darauf zu konzentrieren ist noch zehn Mal schwerer als im Klassenraum (die Vorlesungen in Litauen waren immer in kleinen Zimmern, da wir nicht sehr viele Studierende waren).
Russisch und Englisch hingegen, sind super als Videokonferenz. Im Englischunterricht werden wir oft für kleine Aufgaben in Gruppen aufgeteilt, was über „Zoom“ sehr gut funktioniert. Im Russischunterricht sind wir meistens nur zwei bis vier Studierende und machen durchgehend kleine Aufgaben und üben Konjugationen.
Die aktuelle Lage in Litauen lässt auf baldige Lockerungen hoffen. Jedoch innerhalb des Landes. Wann die Grenzen geöffnet werden und ob ich zurückkann, steht noch in den Sternen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Egal wie es weitergeht, ich werde spätestens im Master wieder ein Auslandssemester machen. Doch bis dahin versuche ich hier in Berlin das Beste draus zu machen.