2. Mai 2017
In diesem Beitrag geht es um das Studium und die Art und Weise der Leistungserbringung. Warum das Auslandssemester in Singapur anders ist als in Deutschland.
Für ein Auslandsstuium an der JCUS kann man aus den Bereichen Psychologie, Informatik, Tourismus, Naturwissenschaften, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften wählen. Da die JCUS Teil der Australischen JCU ist, werden Planung und die Kurse DOwn Under geplant. Deswegen stammen die meisten Vorlesungsunterlagen aus Australien, und werden je nach Dozent in Singapur angepasst. Als Auslandsstudent belegt man vier Kurse, was umgerechnet einem Workload von 30 ECTS entspricht.
Insgesamt ist der zeitliche Arbeitsaufwand größer als in Deutschland, da deutlich mehr Komponenten in die Endnote einfließen. So müssen in jedem Kurs eine bis drei Hausarbeiten (Assignments) geschrieben, sowie ein Test (Midterm Exam) und die Abschlussklausur (Final Exam) absolviert werden. Manchmal gibt es noch wöchentliche Online-Quizzes. Die Hausarbeiten sind in einem Umfang von 1.000 bis 3.000 Wörtern zu verfassen. Das Midterm Exam ist je nach Kurs als Online-Test gestaltet und überwiegend im Multiple-Choice-Form. Die Final Exams hingegen ähneln den Klausuren in Deutschland und finden nach der Vorlesungszeit statt.
Meiner Erfahrung nach solltet ihr den Arbeitsaufwand, insbesondere für die Assignments, nicht unterschätzen. Wie bereits in meinen Beiträgen erwähnt, machen sie das Uni-Leben ziemlich stressig. Für jede Hausarbeit wird eine ausführliche Literaturrecherche erwartet. Allerdings wird dieser Zeitaufwand nicht belohnt, da solche jeweils nur 10%-20% der Endnote ausmachen. High Distinction-Noten (HD, ab 85%) werden in vielen Fächern nicht vergeben und teilweise im Voraus drauf hingewiesen. Ein „Pass“, also ein „Bestanden“ (50%-64%), ist wiederum ohne allzu großen Aufwand zu bekommen. Wie viel Arbeit sollte man also wirklich in eine Hausarbeit investieren? Eine gute Balance zwischen Uni und Freizeit macht es. Nutzt die Zeit auf dem Campus, fangt so früh wie möglich an die Assignments zu schreiben und alles wird gut.
So viel zum Thema Assignments, nun zu den Prüfungen. Da vier Fächer zu belegen sind, gibt es dementsprechend vier Prüfungen am Ende. In der sechsten bis siebten Woche bekommt man die Prüfungsdaten und merkt, dass eine Prüfung auch auf einen Samstag fallen kann. Die gesamte Klausurenphase dauert ca. drei Wochen und startet eine Woche nachdem die Vorlesungsphase endet. Hier kann (und sollte) man sich einen Überblick über die Zeitpläne für Vorlesungs- und Prüfungszeiten verschaffen.
Von den Studenten aus den höheren Semestern habe ich gehört, dass die Prüfungen fair gestellt und die abgefragten Themen im Vorfeld klar abgedeckt sind, so dass es zu keinen bösen Überraschungen kommt. Am besten in den Tutorien und Vorlesungen aufmerksam zuhören und auf die Schwerpunktsetzung des Professors achten. Daher ist es auch ausreichend, wenn man sich auf diese Schwerpunkte vorbereitet. Nichtsdestotrotz soll die Prüfungszeit (zwei Stunden) kurz bemessen sein, so dass man sich wirklich beeilen muss, um alle Fragen detailliert beantworten zu können. Ungewohnt ist auch das Vorgehen der Prüfungsaufseher: Bevor es mit dem Schreiben losgeht, wird man ausführlich auf Fälschungsversuche hingewiesen, es werden Taschen untersucht und man muss seine Hände vorzeigen. Insgesamt etwas autoritärer als in Deutschland!
Im Video seht ihr einen typischen Unitag im Schnelldurchlauf!
Fazit
Während des Semesters gibt es einiges zu tun, aber das Bestehen an sich ist nicht allzu schwer. Um allerdings ein HD, also Bestnoten von 1,0 bis 2,0, zu bekommen, muss man richtig reinklotzen.
Sonnige Grüße und viel Optimismus,
Euer Rassul 🙂