10. August 2016
Berlin – Warschau. Eine halbe Tagesreise ins Herz Europas. Von einer spannenden Sprache, einer alten Freundschaft und einem herzlichen Willkommen.
6. September, 10.37 Uhr, Europa-Express Richtung Warschau: „Schönen guten Morgen! Einmal die Fahrkarten bitte“, sagt die Zugbegleiterin (noch) auf Deutsch. Mein Sitznachbar zeigt sein Ticket. „Also ich hab mir das alles ja doch ein bisschen abenteuerlicher vorgestellt, ist ja schließlich der wilde Osten“, sagt er und grinst freundlich. „Naja, ist doch alles ziemlich zivilisiert, oder?“, antwortet die Dame und schmunzelt.
Polen ist halt nicht Transsibirien, sondern tatsächlich mitten in Europa. Der Europa-Express bringt mich innerhalb von 5 1/2 Stunden von Berlin in die weiter östlich gelegene Hauptstadt Polens. Schon am Warschauer Hauptbahnhof wird mir klar: mit Englisch, geschweige denn Deutsch, komme ich hier nicht weit. Ich höre nur polnische Wörter um mich herum, fließende Sätze, sehr melodisch, schöner Klang. Aber ich verstehe nichts.
Zum Glück holt mich mein alter Mitbewohner aus Istanbul ab. Artur ist gebürtiger Pole und bringt mich sicher zu meinem „Student House“ im ruhig gelegenen Viertel Saska Kepa – dafür bin ich ihm sehr dankbar. Auf dem Weg dorthin treffen wir bereits an der Bushaltestelle einen weiteren Teilnehmer der Summer School. In unserer Unterkunft stoßen die Nächsten dazu. Zu viert werden wir in den kommenden 2 Wochen Warschau entdecken und die EU-Nachbarschaftspolitik behandeln.
Polnisch-Crashkurs, Interkulturelle Kommunikation und das Wirken der EU über ihre Grenzen hinaus – ich bin gespannt…