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Surfen an der Westküste der Algarve


Portugal ist nicht nur bekannt für den melancholischen Fado, die süßen Pastéis de Nata oder das sonnige Wetter, sondern auch für seine optimalen Wellen zum Surfen.

Ein Surfbrett liegt im Sand und im Hintergrund brechen sich die Wellen.
Surfbrett ausleihen und das erste Mal sich alleine ohne Surflehrer in die Wellen stürzen.

Ende August, bevor die Uni in Lissabon begonnen hat, habe ich einen einwöchigen Surfkurs in Caparica, einem Vorort von Lissabon, gemacht. Seitdem stand ich jedoch nur noch zweimal auf dem Brett, denn die Uni hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als mir lieb war. Fünf Monate später ist es endlich wieder so weit, ich bin zurück in Portugal nach dem zweimonatigen Lockdown und möchte mich wieder in die Wellen stürzen. Mal sehen, ob ich es überhaupt noch kann.

Praia da Arrifana – Allein in den Wellen

Letzten Mittwoch machte ich mich also mit meinem Bus auf dem Weg an die Westküste der Algarve. Praia da Arrifana ist einer der beliebtesten und bekanntesten Strände zum Surfen. Vorab habe ich mit einem Surfcamp Kontakt aufgenommen. Leider sind die noch nicht so weit, wieder Surfstunden anbieten zu können, aber sie haben mir versichert, dass ich am Strand selbst ohne Problem eine Surfschule finden werde, die Kurse gibt. Als ich dort jedoch ankomme, ist von einer Surfschule weit und breit nichts zu sehen. Am Strand selbst ist in der Früh um 9 Uhr noch wenig los und nur ein paar wenige Surfer tummeln sich im Wasser. Ein älterer Mann mit langen grauen Haaren und einem Surfbrett unter dem Arm sieht mir wohl an, dass ich ein wenig verloren, die Küste hoch und runter laufe. Mithilfe seiner Hinweise finde ich den Surfbord-Verleih und erfahre hier, dass ausgerechnet seit Mittwoch keine Surfstunden mehr hier am Strand gegeben werden dürfen. Weiter Richtung Bordeira, ungefähr eine halbe Stunde mit dem Auto, sei das aber noch möglich. Da ich keine Lust mehr habe, noch weiter rumzufahren, beschließe ich auf eigene Faust ins Wasser zu gehen. Ich bekomme hier für 15 Euro Tag ein Surfbrett für den gesamten Tag geliehen und einen Neoprenanzug habe ich selbst.

Das erste Mal ohne Surflehrer im Wasser zu sein ist gleichermaßen beängstigend und cool. Mit den anderen Surfer paddel ich nach draußen und versuch mein Glück. Leider sind an diesem Tag die Wellen nicht besonders anfängergeeignet und so bin ich mehr im Wasser als tatsächlich stehend auf dem Brett. Dennoch ist ein wunderschöner Tag und die Sonne, der frische Wind und das Salzwasser machen mich einfach nur glücklich. Am späten Nachmittag bring ich das Surfboard zurück und fahre wieder Richtung Portimão. Die nächsten Tage werde ich wieder an der Südküste verbringen und mich noch mal um die Uni kümmern, bevor ich am Wochenende einen zweiten Versuch mit der Surfschule starte.

Praia do Amado – Salzwasser schlucken in der Surfstunde

Am Sonntag fahr ich wieder los Richtung Westküste. Wieder zwar nach Aljezur, aber diesmal ist mein Ziel der Praia do Amado. Ein langer Sandstrand, der für seine etwas wilderen Wellen bekannt ist. Am Tag vorher hab ich mit der Surfschule Vorort telefoniert, um diesmal auch sichergehen zu können, das tatsächlich Surfstunden gegeben werden können.

Um 10:30 Uhr gehts los und ich bin schon eine Stunde früher da, um gemütlich am Strand zu liegen und noch ein wenig Sonne zu tanken, bevor ich den Neoprenanzug anziehe. Dabei fallen mir einige Vorteile auf, die die Nebensaison mit sich bringt.

Ich habe eine Surfstunde für den ganzen Tag genommen. Je eineinhalb Stunden am Vormittag und am Nachmittag nach der Mittagspause. Zwar haben die Restaurants noch geschlossen, aber ich mache einfach Brotzeit im Bus. Die insgesamt drei Stunden inklusive Equipment kosten mich 50 Euro, aber im Sommer würde mich das Ganze noch mehr kosten. Und gelohnt hat sich der Tag auf jeden Fall. Es war wichtig für mich, noch mal ein paar Tipps zu bekommen.

Zum Surfen kann ich definitiv beide Strände empfehlen, wobei Praia do Amado etwas abgelegener ist, was mir persönlich gut gefällt, aber eine Auswahl an Restaurants und Cafés wie am Praia da Arrifana, gibt es nicht.

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