15. Januar 2016
Überall baumeln sie hier an der Karibikküste von den Decken der Geschäfte herunter und sind wohl das Markenzeichen für Kolumbien: die mochilas. Das sind mal gehäkelte, mal gewebte Umhängesäckchen, mal aus Schafswolle oder aus härterem Garn.
Jeder arhuaco, wie in Kolumbien speziell die gewebten mochilas aus Schafswolle genannt werden, ist einzigartig. Ihre Namensgeber, die aristokratischen Indigenen aus den Bergen der Sierra Nevada stellen sie per Hand her. Dabei lassen sie ihre ganz eigene Geschichte und Seele einfließen.
„Die Schafswolle wird erstmal mühsam zu einem Faden gerieben. In der jeweiligen Beschaffenheit kann man das Alter der Künstler erkennen. Denn je jugendlicher diese sind, desto mehr Kraft besitzen sie und desto feiner werden die Fäden und damit die Webkunst des arhuaco,“ erklärt uns eine Standverkäuferin in Santa Marta. „Oft fädeln sie auch ihre eigenen Haare mit ein und geben dadurch ihre ganz persönliche Note und Energie mit,“ fügt sie hinzu und zeigt auf die Verarbeitung eines Säckchen. Spiritualität und Naturverbundenheit wird in Kolumbien nicht nur bei den Indigenen groß geschrieben. Mein Freund kauft sich einen kleinen arhuaco als Erinnerung. Mal sehen, welche übersinnlichen Kräfte sich im Laufe der Zeit in ihm zeigen.