13. August 2017
Der erste große Ausflug in Kolumbien stand an und da ging es direkt ab in den Dschungel! Die Erwartungen lagen bei „ein kleiner Spaziergang durch den Wald und dann am Strand entspannen“. Doch das Wochenende à la Mogli verlief dann doch etwas anders.
Vorbereitung
Was sollte man denn eigentlich für einen Ausflug in den Regenwald Kolumbiens einpacken und muss ich sonst etwas beachten?
Um auf Nummer sicher zu gehen, kann man die Unterkünfte schon im Voraus buchen. Dies empfielt sich besonders, wenn man an einem Wochenende reist und nicht in einem stickigen Zelt oder direkt am Strand schlafen möchte.
Wenn es an das Rucksackpacken geht, sollte Wasser an oberster Stelle stehen. An Kleidung hingegen kann gespart werden, da diese bei derartigen Termperaturen ohnehin nicht nötig sind. Solltet ihr nicht zu viel Geld für das leibliche Wohl investieren wollen, so lohnt es sich Dinge wie Müsliriegel, Tacos und Dosengemüse einzupacken.
Bei der Wahl eurer Schuhe für den Tag der Wanderung sind unbedingt richtige Wanderschuhe oder gemütliche, feste Sneakers zu wählen, die euch Halt bieten. Flip-Flops für die darauf folgenden Tage können einfach an den Rucksack geklemmt werden.
Anreise über die historische Stadt Santa Marta
Das Ziel dieser Reise war der Nationalpark Tayrona und um den von Barranquilla aus zu erreichen sollte man den Weg über Santa Marta wählen. Ich bin mit meiner kleinen Reisegruppe Freitagnachmittag gestartet und wir erreichten nach ca. zwei Stunden die alte Stadt. Somit konnten wir den Rest des Tages noch nutzen, um Santa Marta zu erkunden. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es viele, wobei ich dennoch empfehlen würde die Hostelbetten vorab zu reservieren, da der Ort recht touristisch ist und daher die schönen Unterkünfte schnell ausgebucht sein können.
Am Samstag sind wir dann extra früh aufgewacht, um den Bus um 9 Uhr vom Zentrum Santa Martas nach Tayrona zu nehmen. Leider haben wir keinen Sitzplatz mehr bekommen und nahmen deshalb auf dem Boden Platz. Dass nicht jeder einen Sitzplatz erwischt, ist jedoch auch auf längeren Busfahrten nicht unüblich.
Die Wanderung
Am Nationalpark angekommen besteht die Möglichkeit direkt loszulaufen oder man kann sich für kleines Geld zum Beginn der Wanderroute fahren lassen. Dies ist vor allem denjenigen zu emofehlen, die sich nicht regelmäßig auf Wanderschaft begeben! Der Weg durch den „richtigen Regenwald“ nimmt auf jeden Fall schon genügend Zeit und Energie in Anspruch, was sich jedoch sehr lohnt!
Wir haben uns dazu entschlossen ein eher gemütlicheres Tempo einzulegen, um auch wirklich alles in vollen Zügen genießen zu können. Ebenfalls haben wir am ersten Strand eine kleine Pause eingelegt und haben so bis zu unserer Unterkunft am Strand Cabo San Juan ca. vier Stunden benötigt.
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, den Weg auf Pferden zu bestreiten. Ich habe es selbst nicht gemacht, würde von meinen Eindrücken her jedoch die Wanderung bevorzugen. Die Tiere müssen kaum zumutbare Wege gehen und auch von einigen Unfällen wird berichtet, da es sich um nicht richtig gezähmte Tiere handelt.
Ankunft im Paradies
Als wir an unserer Unterkunft ankamen, trauten wir unseren Augen kaum. Wie man sich sich die Karibik vorstellt treffen hier weiße Strände auf türkises Meer und der Regenwald im Hintergrund sorgt für den ganz besonderes Flair. Die Hängematten, die wir uns vorher reserviert haben, befanden sich in einer Art Pavillon auf einem kleinen Hügel zwichen zwei Stränden und ermöglichten uns einen ganz besonderen Ausblick. Solltet ihr euch ebenfalls dazu entscheiden in Hängematten zu schlafen, solltet ihr unbedingt die auf dem Hügel und nicht die am Strand wählen.
Um das Karibikfeeling nun aber auch komplett auszukosten, ging es schnell an den Strand. Doch Vorsicht, nicht von den möglicherweise auftauchenden Krokodilen erschrecken lassen! Dieses Krokodil haben wir ca. 10m vom Strand entfernt gesichtet. Doch obwohl (oder vielleicht gerade weil?) mehrere Menschen ganz in der Nähe waren blieb das Tier ruhig. Also keineswegs ein Grund sich den Nationalpark entgehen zu lassen!
Falls die Kräfte für noch zehn weitere Minuten Wanderung reichen sollten, empfiehlt es sich noch einen Strand weiter zu gehen. Dies dauert auch nur ungefähr zehn Minuten, doch dort ist das Wasser noch klarer und weniger Menschen sind anzutreffen. (Könnte auch daran liegen, dass es ein FKK-Strand ist. Die Badehose darf hier jedoch trotzdem angelassen werden.)
Nicht so paradiesisch
Für die meisten Menschen wohl logisch, doch weil es so wichtig ist hier nochmal:
Tayrona ist ein Nationalpark, der nicht mit Straßen zugepflastert ist. Daher bestehen nicht viele Möglichkeiten in den Wald oder zu den Buchten zu gelangen. Im Wald kann man zwischen Pferden und zu Fuß wählen und in den Buchten kommen Boote hinzu, die jedoch nur ca. zwei mal am Tag nach Targanga fahren.
Eine medizinische (Notfall-)Versorgung gibt es nicht!
Daher ist es besonders wichtig, diesen Trip nur auf sich zu nehmen, wenn man sich auch 100%-ig gesund und fit fühlt!
Was kostet mich der Spaß?
(Angaben in Kolumbianischen Pesos, abgekürzt „$“. Ein Euro entspricht ca. 3500 Pesos.)
- An- & Abreise Barranquilla – Santa Marta mit dem Bus: 48.000 $
- Unterkunft im Hostel in Santa Marta eine Nacht: 32.000 $
- Busfahrt Santa Marta – Tayrona und zurück: 14.000 $
- Eintritt in den Nationalpark: 48.000 $
- Shuttle im Park: 6.000 $
- Unterkunft in den gut gelegenen Hängematten zwei Nächte: 60.000 $
- Verpflegung: ~140.000 $
-> Man kann also mit einem erforderlichen Budget von ca. 340.000 $ rechnen, was momentan umgerechnet etwa 100 € sind.
Dieses Geld ist gut angelegt, denn ein solches Wochenende ist unbedingt empfehlenswert!