Wenn man schon im Reich der Mitte lebt, darf natürlich ein Besuch beim achten Weltwunder nicht fehlen. Neben der Großen Mauer ist die Terrakotta-Armee in Xian gewiss eine der weltweit bekanntesten Sehenswürdigkeiten Chinas. So pilgern jährlich Millionen von (chinesischen) Touristen zu diesem archäologischen Highlight. Absolut zurecht!
Eigentlich sollte nur ein Brunnen entstehen
Im Jahre 1974 fanden chinesische Bauern zufällig bei ihren Ausgrabungen nach Wasser die 2.000 Jahre alten Krieger. Allerdings wurde der Glücksfund in den unruhigen Zeiten der Kulturrevolution zunächst geheim gehalten und seine Entdeckung erst 1975 offiziell bestätigt.
Sind die Bauern nun Millionäre?
Schön wärs – aber leider nein. Als Finderlohn bekamen diese lediglich umgerechnet vier Euro, die sie im Anschluss bei ihrer Produktionsgenossenschaft abgeben mussten. Immerhin wurde ihnen großzügigerweise ein halber Arbeitstag angerechnet.
Was hat es mit der Armee auf sich?
Geschichtliche Fakten
Im chinesischen Altertum glaubte man, dass nach dem Tod die Seele den menschlichen Körper verlässt und in einer anderen Welt weiterlebt. Qin Shihuangdi – erster Kaiser eines vereinigten Chinas – wollte allen Anschein nach seine Besitztümer nach seinem Tod um sich wissen. Folglich ließ er eine Totenstadt errichten. Die Krieger sollten ihn im Totenreich bewachen.
Die Krieger
Bis dato wurden drei Gruben mit über 7.000 lebensgroßen Fuß- und Reitsoldaten, Kriegswagen sowie Pferden entdeckt. Es wird angenommen, dass noch viel mehr Krieger unter den Erdschichten liegen. Allerdings zieht das sehr viel Abeit nach sich, diese auszugraben und zudem die einzelnen Stücke der Krieger wieder zusammenzufügen.
Das Faszinierende an den Kriegern ist, dass anscheinend jede Figur einzigartig gestaltet wurde und keine der anderen gleicht. So habe je ein Soldat aus Qin Shihuangdis Armee für die Gestaltung der Gesichter Modell gestanden. Damals waren die Figuren noch farbig bemalt und vollständig bewaffnet.
Anfahrt
Man sollte mindestens anderthalb Stunden einplanen, um von Xian zur Fundstätte zu gelangen. Wir sind damals einfach mit dem Stadtbus 5 gefahren (Alternativ könnt ihr einfach in den Hostels nach Verbindungen fragen). Zudem dauert das Warten in der Schlange – wie immer in China – eine Weile.
Rabatt
Falls ihr einen chinesischen Studierendenausweis habt, bekommt ihr die Eintrittskarte vergünstigt. Europäischer Ausweis gilt leider nicht (wird übrigens bei jeder Sehenswürdigkeit in China anders gehandhabt: Manchmal darf man nicht über 23 Jahre alt sein – das andere Mal darf man noch nicht den Master studieren).
Absolutes Higlight
Die Terrakotta-Armee war wirklich eines meiner China-Highlights (Um ehrlich zu sein, fand ich diese auch noch beeindruckender als die große Mauer). Wer in China ist, sollte sich die Krieger nicht entgehen lassen.
Die Terrakotta-Armee in Deutschland
Wer nicht geplant hat, in den kommenden Monaten nach China zu reisen, kann sich einen kleinen Teil der Armee noch bis zum 19.08.18 in Bremen anschauen.