23. Februar 2020
Nach einem ersten Kulturschock gewöhne ich mich langsam an Malaysia und konnte erste Erkenntnisse gewinnen. Heute gibt es daher 5 Tipps, die euch die ersten Tage in Malaysia vereinfachen.
Hab all deine Dokumente griffbereit und informier dich!
Wie ihr im Beitrag über meine chaotischen ersten Tage bereits lesen konntet, benötigt ihr in Malaysia unglaublich viele Dokumente. Schon bei der Immigration am Flughafen in Kuala Lumpur müsst ihr sie vorzeigen, später am Campus bei der Registrierung ebenfalls. Informiert euch genau, wann ihr welche Dokumente benötigt, damit ihr euch zusätzlichen Stress ersparen könnt.
Wie bereits in der Zusage eurer Gastuniversität angekündigt, solltet ihr folgende Dokumente ausdrucken und bereithalten: Offer Letter, eVAL, Zahlungsbestätigung der registration fee (sozusagen eine Semester- und Verwaltungsgebühr). Zusätzlich empfehle ich eine Kopie des Reisepasses, des Flugtickets und die Bestätigung der ersten Unterkunft. Sortiert einfach die oben genannten Dokumente ordentlich in eine Mappe, damit ihr sie habt, wenn ihr sie braucht. Während ihr euch an die Hitze, die Luftfeuchtigkeit, die vielen Punkte der Registration und die neue Kultur gewöhnt, benötigt ihr ja nicht noch zusätzlichen Stress!
Geh‘ auf Nummer sicher beim Online Banking!
Wie konnte es anders sein: Mein TAN-Generator ging genau einen Tag, bevor ich die Kaution meiner neuen Wohnung zahlen musste kaputt, und funktionierte plötzlich gar nicht mehr. Glücklicherweise konnte ich das Tageslimit meiner Kreditkarte abbuchen und mit meiner Mitbewohnerin zusammenlegen, aber die Situation war trotzdem denkbar ungünstig. Ich konnte nicht einschätzen, wie lange das Problem anhalten würde. Natürlich passierte das Ganze auch noch an einem Freitagabend, weswegen ich in meiner deutschen Bank niemanden erreichen konnte.
Die Kurzfassung der Geschichte: Nachdem ich ein komplettes Wochenende meine Familie in Deutschland gestresst habe, konnte ich dienstags das pushTAN-Verfahren digital einrichten. Rückblickend wäre es definitiv schlauer gewesen, den Wechsel bereits vor meiner Reise anzugehen. Alternativ empfehlen viele Reiseblogs die Anschaffung einer zweiten Kreditkarte, was in diesem Fall längerfristig hilfreich gewesen wäre. Denkt also vor eurer Abreise intensiv über eure Finanzen nach, damit ihr auf Fälle wie diese vorbereitet seid.
„Normal“ ist eine Sache der Perspektive
Ein Auslandssemester ist dafür da, in eine neue Kultur einzutauchen und mit Menschen aus allen möglichen Ländern in Kontakt zu treten. Während ich mit den anderen Studenten aus den westlichen Ländern meinen Kulturschock teilen kann, sind viele Situationen für malaiische oder asiatische Studenten die Normalität. Ein Beispiel: Wenn Malaien oder Studenten aus anderen asiatischen Ländern Gerichte empfehlen und hoch und heilig schwören, dass es nicht scharf ist, empfinden wir es trotzdem als scharf. Auch was den Dresscode an der Universität angeht, haben wir andere Ansichten von „normal“ als Einheimische. Der Tipp „don’t wear something sexy, wear something normal“ (dt.: Trage nichts, das sexy ist, sondern etwas Normales) ist Auslegungssache und bedeutet in jeder Kultur etwas anderes.
Jeder empfindet, dass als normal, was er aus seinem Kulturraum kennt. Irgendwie logisch, aber wie groß die Unterschiede dann doch manchmal sind, habe ich doch erst so richtig vor Ort gemerkt. Ein Beispiel: In Malaysia, wie auch in Indien und Laos wird Essen traditionell mit den Fingern gegessen, die Hände werden abgeleckt. Angeblich schmeckt das Essen sogar besser, wenn man es mit den Fingern isst – ich werde der Sache auf jeden Fall mal nachgehen. In diesem Artikel könnt ihr mehr über die Essgewohnheiten in Asien erfahren.
Trau dich und stell Fragen!
Als europäischer Exchange Student sticht man hier ohnehin aus der Menge raus. In Malaysia heißt das vor allem, dass viele Menschen neugierig sind und wissen wollen, aus welchem Land man kommt und was einen ausgerechnet nach Malaysia verschlägt. Mein Tipp ist es, offen auf die Menschen zu zugehen und bei Unklarheiten nachzufragen. Egal, ob bei Fragen zum Studium an der Universität, bei Unklarheiten mit dem Dozenten oder in Alltagssituationen. Malaien sind super hilfsbereit und geben gerne Tipps. So bin ich beispielsweise auf dem Weg zu einem Supermarkt auf Empfehlung bei einem malaiischen Markt gelandet. Bei anderen Gelegenheiten habe ich malaiische Freunde gefunden, die super hilfsbereit waren und mir den Einstieg in den malaiischen Uni-Alltag enorm erleichtert haben. Ein weiterer großer Unterschied zu Deutschland ist die Kommunikation mit den Dozenten: Für jeden Kurs erstellt der Dozent eine WhatsApp-Gruppe, wo teilweise Vorlesungsunterlagen hochgeladen und Terminänderungen bekanntgegeben werden. Fragt unbedingt im Kurs rum, ob so eine Gruppe bereits existiert, damit ihr über alle Informationen Bescheid wisst!
Genieß‘ die malaiische Küche, aber sei vorsichtig mit Street Food!
Es war ein Südostasien-Anfängerfehler: Bei meinem ersten malaiischen Essen habe ich mich auf die Empfehlung eines ägyptischen Kumpels verlassen, dessen Magen wohl eher an Street Food gewöhnt ist. Die Bauchschmerzen hätte ich mir definitiv sparen können, aber geschmeckt hat es trotzdem. Natürlich ist das nicht in jedem Restaurant der Fall. Ich habe hier schon sehr leckere Gerichte quer durch die asiatische Küche gegessen und kann die malaiische Küche definitiv weiterempfehlen! Seht selbst:
Daniel Bernbeck
27. Februar 2020
Hallo, Alina!
Ich bin der Geschäftsführer der Deutsch-Malaysischen Industrie- und Handelskammer in Kuala Lumpur.
Wir haben immer viele Praktikanten und Referendare bei uns in der Kammer und vermitteln sie ggf auch an Unternehmen. Dazu würde ich gern Ihren Artikel auf unserer Website verlinken.
Ich bitte um Ihre Zustimmung.
Rückfragen (und gern auch, wenn Sie andere Fragen habe) gern an mich unter Daniel.bernbeck@malaysia.ahk.de
Gruß
D. Bernbeck
Alina Pfeufer
27. Februar 2020
Hallo Herr Bernbeck! Sehr gerne können Sie meinen Beitrag auf der Website verlinken. Ich hoffe sehr, dass ich damit künftigen Praktikanten und Referendaren weiterhelfen kann. Viele Grüße, Alina
Edgar
9. Februar 2022
Unsere Töchter (13 und 17) siedeln dieses Jahr nach JB um. Gibt es dort Sprachschulen?