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Jordanien: Meine Lieblingsorte und Reisehighlights

Wenn ich eines während meines Auslandssemesters gemacht habe, dann Jordanien erkundet. Zwar fehlen mir ein paar kleinere Orte, aber die großen „wichtigen“ Sachen habe ich gesehen. Einige sogar zweimal. Außerdem habe ich auch Nachbarländer besucht. Meine Lieblingsorte, was ihr von den jeweiligen zu erwarten habt oder wie ihr dahin kommt, und wie (einfach) es ist, die Landesgrenze zu überqueren, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Ein Auslandssemester in Jordanien lohnt sich, da ihr es aufgrund seiner Größe sehr leicht bereisen könnt, am Ende alles Wichtige gesehen habt und Orte, die euch besonders gut gefallen haben, sogar ein zweites Mal besuchen könnt. Um es euch mal vor Augen zu führen: Von Umm Quais im Norden, nach Aqaba in den Süden braucht ihr nur sechseinhalb Stunden. In Deutschland braucht ihr von Sylt nach Oberstdorf vergleichsweise circa 11 Stunden. Darüber hinaus bin ich nach Israel gereist und nach Ägypten.

Ich in Petra vor der jordanischen Flagge
Jordanien ist gut zu bereisen und hat vieles zu bieten, wie beispielsweise die Felsenstadt und Weltwunder Petra.

Amman: Die Stadt auf 19 Hügeln

Mittlerweile habe ich Amman schon in mein Herz geschlossen und ich vermisse es jetzt schon sehr. Zwischendrin hat mich mein Auslandssemester aber auch ein wenig genervt. Laut den Vereinten Nationen leben rund vier Millionen Menschen in Amman, es ist also wuselig und laut. Auf der einen Seite stört es mich nicht, denn ich mag dieses wuselige Leben. Es kann aber auch manchmal etwas anstrengend sein, sodass ich am Wochenende oftmals auch froh war, Amman zu verlassen, um die wunderschöne Natur Jordaniens genießen zu können.

Meine Wochenenden, besonders die Freitage, habe ich aber eigentlich immer sehr gut genießen können. An einem typischen Freitag haben meine Freund*innen und ich den Tag in der Regel mit einem Frühstück begonnen, um gestärkt für den Tag zu sein. Dann ging es erstmal auf den Friday Markt (Wochenmarkt) shoppen und dann haben wir Amman erkundet. Sind an neue Orte gegangen, haben neue Cafés oder Restaurants aufgesucht oder waren in anderen Stadtvierteln spazieren, die wir noch nicht kannten. Dann gab es mittags oft einen Kaffee und ein Mittagessen. Abends haben wir dann gemeinsam zu Abend gegessen.

Natürlich solltet ihr die typischen Touri-Sachen wie Zitadelle von Amman, Römisches Amphitheater, Downtown und Rainbow Street gesehen haben. Auch wenn ich persönlich kein großer Fan der Rainbow Street bin, bin ich der Meinung, dass es sich lohnt, die bekannten Sachen einmal gesehen zu haben. Amman hat sehr viel zu bieten, ihr könnt euch planlos auf den Weg machen und findet immer neue Ecken. Bewusst sollte euch nur sein, dass Amman sehr hügelig ist und ich weiß nicht, wie viele Treppenstufen ich während meines Auslandssemesters gelaufen bin. Defintiv zu viele!

Es gehört beim Entdecken auch dazu, Essen zu gehen und Cafés auszuprobieren. Dazu habe ich bereits ein Blogbeitrag geschrieben, hier findet ihr meine Lieblingsrestaurants sowie -cafés.

Oh du wunderschönes Jordanien!

Eines meiner Ziele für Jordanien war es, das Land von Kopf bis Fuß gesehen zu haben. Bis auf ein paar Kleinigkeiten habe ich wirklich so gut wie alles gesehen und sogar Orte, die Touris eher weniger besuchen. Mein Highlight: die Wüste Wadi Rum. Wadi Rum ist einfach atemberaubend schön. So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen und ich würde auf jeden Fall zwei Nächte dafür empfehlen. Ich würde behaupten, mein erstes Mal in Wadi Rum war das schönste Wochenende, das ich während meines Auslandsaufenthaltes hatte. Gemeinsam mit acht weiteren Menschen, von denen ich anfangs einige nicht kannte, haben wir uns zwei Autos gemietet und haben dort zwei Nächte geschlafen. Ohne Internet und in Stoffzelten ohne Heizung und im März war es dort wirklich einfach nur sch***** kalt. Anders kann ich das nicht sagen. Trotzdem war es superschön und megalustig. Wir haben eine Ganztagsjeeptour gemacht mit einem Beduinen, der mittlerweile auch ein Freund von mir geworden ist. Genauso wie der Haufen zusammengewürfelter Menschen. Das Wochenende hat uns so schnell Freund*innen werden lassen. Im Mai war ich dann erneut in der Wadi Rum im selben Camp und mit demselben Fahrer in der Wüste unterwegs. Gerne wäre ich nochmal hingefahren, aber das hat zeitlich nicht mehr gepasst.

Oberhalb von Amman gibt es sehr viel grün, aber alles unterhalb ist eher Wüste. Doch Wüste ist nicht gleich Wüste und sie könnte vielfältiger nicht sein. Umm Qais im Norden fand ich unglaublich toll, von dort aus habt ihr einen wunderschönen Blick auf Israel, Palästina, Golan Höhen, Galilea See, Libanon und Syrien. In Jerash liegt eine sehr gut erhaltene antike Stadt. Am King Talal-Damm könnt ihr eine schöne und nicht allzu anstrengende Wanderung machen. Auch ein Must-See ist das Biosphere Reserve Dana, auch hier könnt ihr schön wandern gehen, wie beispielsweise den Wadi Ghuweir Trail. Wie ihr vielleicht erkennt, gibt es in Jordanien so einige „Wadis“ (Wadi bedeutet Tal oder Schlucht). So kann ich auch Wadi Mujib empfehlen, es ist wie ein Wasserspaßbad nur natürlichen Ursprungs. Oder Wadi bin Hammad, welches einer Oase gleicht.

Ist man in Jordanien, gibt es zwei Dinge, die man auf jeden Fall gesehen haben sollte: das Tote Meer und die Felsenstadt Petra. Das Tote Meer trennt Jordanien und Israel und bildet somit die Grenze. Es ist unglaublich, dort baden zu gehen. Achtet aber darauf, dass Wasser nicht in die Augen und in den Mund zu bekommen. Außerdem ist es wichtig, sich danach abzuduschen, da es einen nicht nur austrocknen kann, sondern sich das getrocknete Salz auf dem Körper auch nicht so geil anfühlt. Ein Besuch lohnt sich vor allem auch, weil es der tiefste Punkt der Erde ist und der Wasserspiegel langsam sinkt. Die Felsenstadt Petra ist eines der sieben modernen Weltwunder und ich habe sie tatsächlich zweimal besucht. Am Anfang dachte ich mir immer Petra wäre nur das Schatzhaus, dabei ist es viel mehr als das. Eben eine ganze Felsenstadt. Ihr könnt dort richtig gut wandern gehen und den ganzen Tag verbringen. Der Eintritt ist zwar sehr teuer – es gibt leider viele Touris und die Stadt Wadi Musa hat mir auch nicht so gut gefallen – aber es lohnt sich.

Um mal am Wochenende abzuschalten und etwas Sonne zu genießen bietet sich Aqaba perfekt an. Es ist gut zu erreichen mit dem Jett Bus von Abdali Amman nach Aqaba in nur viereinhalb Stunden. Ihr könnt an den öffentlichen Strand den South Beach gehen, ich würde aber eher ein Resort empfehlen, da ich mich am öffentlichen Strand im Bikini nicht ganz so wohl gefühlt habe. Außerdem solltet ihr vielleicht nicht an den Eid-Feiertagen nach Ramadan einen Besuch planen. Es ist nicht sonderlich groß, aber es hat mir sehr gut gefallen, um dem Großstadtgetümmel mal zu entfliehen.

Zwei meiner Freunde haben sich vorgenommen alle „Hauptstädte“ der zwölf Gouvernements (vergleichbar mit den deutschen Bundesländern) zu besuchen. Daher habe ich einige mit ihnen besucht. So habe ich die Städte Aqaba, Amman, Irbid, Jerasch, Kerak, Ma’an, Madaba, Mafraq und Zarqa gesehen. Mir fehlen also noch Ajloun, Salt und al-Tafila. Ich muss sagen, diese Ausflüge haben mir mit am Besten gefallen, weil es oft sehr kleine Orte sind, zu denen Touris einfach nicht gehen. So waren wir in der Regel die einzigen Ausländer*innen in den Orten und hatten echt coole Erlebnisse. Besonders gefallen haben mir Kerak und Mafraq.

Alleine ins Land nebenan

Im Mai bin ich alleine nach ins Land nebenan gereist, nach Israel. Ich kann auf jeden Fall empfehlen nach Israel zu Reisen. Es gibt einem nochmal ein besseres Verständnis für den Nahost-Konflikt, vor allem da in Jordanien ein großer Teil der Bevölkerung eigentlich aus Palästina kommt. In Jordanien ist Israel ein sehr sensibles Thema und man sollte es besser nicht in der Öffentlichkeit benennen, denn Israel ist Palästina. Ich habe „nur“ Jerusalem und Tel Aviv besucht und war leider nicht in den palästinensischen Gebieten, was ich etwas „bereue“, da ich so viel gutes über Palästina gehört habe. Jerusalem hat mir sehr gut gefallen, auch wenn man eine sehr große Spannung spürt. Für mich war es faszinierend Jerusalem mal zu sehen, da es so viel Geschichte. Auch wenn ich nicht religiös bin, fand ich es sehr spannend die Religionen und sie auf ihre unterschiedliche Art und Weise ausgelebt zu sehen. Besonders da ich mit dem Christentum aufgewachsen bin, alle Orte aus der Bibel einmal selbst zu sehen. Besonders gefallen hat mir der Tempelberg. Im Hostel habe ich ganze viele Menschen kennengelernt unterschiedlicher Herkunft, Religion und Alter. Jerusalem ist wirklich spannend! Außerdem war ich in Tel Aviv was für mich ein kompletter Kontrast zu Jerusalem und auch Jordanien ist. Tel Aviv ist eine Stadt am Strand und die Menschen sind gemacht für den Strand, gehen aus und leben ein sehr westliches Leben. Was mir an Israel nicht so gut gefallen hat, war die sehr starke Militärpräsenz und das zivile Personen in der Öffentlichkeit Waffen trugen. Da ich alleine nach Israel gereist bin, kann ich sagen, dass ich mich sehr suicher gefühlt und man super alleine reisen kann.

Mit dem Bus nach Ägypten

Nach meinem Semesterende ging es mit Freund*innen nach Ägypten. Unsere Ziele: Kairo, Assuan, Abu Simbel und Luxor. All das haben wir geschafft, doch was ich unterschätzt habe, ist, wie groß Ägypten doch tatsächlich ist. Von Kairo nach Assuan fährt man 13 Stunden mit dem Zug (Kosten für Ausländer*innen: 60 US-Dollar). Das Ticket für die Fahrt holt ihr euch einfach direkt an den Bahnhöfen. Eine Busfahrt dauert noch länger. Von Amman über Eilat, Israel und nach Kairo dauert 24 Stunden, von Luxor nach Amman mit Fähre 48 Stunden. Hört sich anstrengend an? War es auch! Aber, es hat sich gelohnt. Beim nächsten Mal würde ich nur vielleicht auf dem Rückweg den Flieger nehmen. Oder eben den Jett Bus von Amman nach Kairo nehmen und wieder zurück. Ägypten an sich ist sehr günstig, abgesehen von der Zugfahrt und hat unglaublich viel zu bieten. Keiner der Städte, die wir besichtigt haben war gleich, alle waren unterschiedlich und für mich war es das erste Mal auf dem afrikanischen Kontinent. Ihr solltet tatsächlich mit dem Wasser aufpassen und kein Wasser aus dem Hahn trinken. Also Zähneputzen mit Trinkwasser und gegebenenfalls auf Eiswürfel und nicht-gekochtem Gemüse, welches ihr selbst nicht gewaschen habt verzichten. Anfangs wurde ich ausgelacht für meine Übervorsichtigkeit, am Ende sollte ich doch Recht behalten. Eine Person von uns hatte es mit dem Magen. Aber egal wer Recht hat oder nicht, Ägypten war eine total tolle Reise und hat sich gelohnt, nicht nur für das Weltwunder die Pyramiden.

Mit meinen drei Freund*innen vor den Pyramiden von Gizeh
Zum Abschluss meines Auslandssemester ging es von Jordanien aus noch nach Ägypten in den Urlaub.

Es gibt viel zu sehen

Wie ihr seht, lohnt sich ein Auslandssemester schon allein für das Reisen. Jordanien hat die perfekte Größe um zu Reisen und ihr könnt gut auch in andere Länder reisen. Ich war viel unterwegs und habe ganz viel gesehen, wofür ich mega dankbar bin. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so viel sehen werde.

Solltet ihr noch spezifischere Fragen oder Tipps haben wollen, dann schreibt mir gerne über meine Sozialen Netzwerke. Ich habe so einige private Google-Listen erstellt, die ich gerne mit euch persönlich teilen würde.

Wie immer gilt, bei Fragen könnt ihr mir jeder Zeit schreiben.

Teja <3

Kommentare
  1. Christoph

    26. September 2023

    Danke für die Tipps 🙂 Bin gerade am Planen.

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