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Die Top 5 meiner Sauna-Erlebnisse


80 Grad, einen Aufgusseimer und ein Handtuch – mehr braucht man in der Sauna eigentlich nicht, um nach dem Sport zu entspannen. Ziemlich unspektukulär im Prinzip. Trotzdem habe ich dort während meiner Zeit in Oslo sehr überraschende und amüsante Begegnungen gehabt. Hier kommen meine fünf Lieblingserlebnisse (und ja: es geht um gleichgeschlechtliches Saunieren).

In Deutschland verbinden wir das Thema Sauna oft mit Finnland. Aber auch im klimatisch frischen Norwegen spielt sie eine wichtige Rolle, wobei ihre Bedeutung nach Süden hin immer weiter abnimmt. Zum Glück verfügen die meisten der Uni-Fitnessstudios in Oslo trotzdem über eine Schwitzkammer. So habe ich gerade in den Wintermonaten bis einschließlich April ein- bis zweimal die Woche sauniert. Eigentlich nur, um zu entspannen und mein Immunsystem zu stärken. Aber dann gab es immer wieder amüsante Momente, von denen mir die folgenden fünf am besten in Erinnerung geblieben sind.

  1. Ein Sportkamerad war tatsächlich so gelangweilt, dass er sein Smartphone mit in die Schwitzzone gebracht hatte. Relativ verzweifelt hat er auf dem beschlagenen Display rumgedrückt, und die Elektronik (meist ausgelegt bis 45 Grad) war schwer lebensbedroht. Ober gibt es in Skandinavien ein spezielles Sauna-Smartphone?
  2. Ein anderer Sportler hat in der Sauna direkt mit der Regeneration nach dem Training angefangen. Er hatte sich einen schokoladigen Eiweißdrink mitgebracht, den er vorher mit zimmerwarmer Milch zubereitet hatte. Lecker!

    Waschbecken, darüber Hinweisschild mit weißer Schrift
    „Warnung“ in meinem Uni-Fitnessstudio: Sport macht gesund und glücklich!

  3. Ein Aufguss eines Mitsaunierenden war so beherzt, dass die Tür der Sauna aufgesprungen ist. Wie sich dann herausstellte, war der Mann am Holzlöffel ein Finne, also ein echter Experte in Sachen Saunieren.
  4. Dieses Erlebnis ist eher ernsthafter Natur. Einer meiner Vorsaunierer hatte die neueste Ausgabe der Unizeitung „UNIVERSITAS“ liegengelassen. Im Gegensatz zu deutschen Pendants wird diese nicht von der Uni-Pressestelle, sondern vollzeitlich von Studenten in einem Jahr Redaktionsauszeit produziert. Sie ist deshalb unabhängiger, kritischer und politischer. Auf der Titelseite, bereits von der Hitze verwelkt, wurde auf eine Reportage (leider auf Norwegisch) über die Produktion des Campus-Kaffees in Ruanda verwiesen. Und zwar für eine norwegische Krone pro Stunde (ca. 0,10€) für die Plantagenarbeiterinnen. Verkauft wird der Cappuccino in Oslo dann für 40 Kronen (4,50€). Zum Nachdenken!

    Screenshot von einem journalistischen Artikel, dunkelhäutige Frauen mit Kopftüchern bei der Verarbeitung von Kaffeebohnen
    Ruanda-Reportage der UNIVERSITAS, Norwegens größter Unizeitung

  5. Und zu guter Letzt geht es um mich selbst – und eine brenzlige Situation. Ich bin mit nassen Flip-Flops ausgerutscht und wäre beinahe in den glühenden Saunaofen gestürzt. Glück gehabt!

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