13. Januar 2020
Ende Dezember habe ich mein bisheriges Zuhause in Bhaktapur in Nepal verlassen und bin in eine WG in Patan gezogen. Warum ich mich für den Umzug entschieden habe und was meine neue Nachbarschaft zu bieten hat, erfahrt ihr hier.
Wenn ihr mir auf Instagram folgt, habt ihr bestimmt schon gesehen, dass der Verkehr in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, für mich von Beginn an ein heikles Thema war. Von meiner Wohnung in Bhaktapur bis zu meinem Arbeitsplatz habe ich an manchen Tagen über eine Stunde gebraucht. Deshalb bin ich in den letzten Wochen vom Bus auf das Motorradtaxi Pathao umgestiegen. Das hat meinen Weg deutlich verkürzt, mich aber leider auch viel mehr Geld gekostet. Da ich mich in meiner Nachbarschaft in Bhaktapur außerdem vom Stadtleben und meinen Freunde abgeschnitten gefühlt habe, begann ich irgendwann – zunächst ganz unbewusst – mich nach anderen Wohnungen umzuschauen.
Eine Bauchentscheidung
Die wirkliche Entscheidung habe ich dann innerhalb von wenigen Tagen getroffen. Ich bin in der Facebook-Gruppe „Kathmandu Expats“ auf eine Anzeige gestoßen, in der ein sehr billiges Zimmer in Patan angeboten wurde. Bei der super Lage schien mir der Preis fast zu schön, um wahr zu sein. Trotzdem schrieb ich den Vermieter an und fragte, ob man das Zimmer auch nur für einen Monat mieten könne. Er antwortete, dass das kein Problem sei und lud mich direkt für den nächsten Tag zur Besichtigung ein. Als ich am Apartment ankam, war ich ziemlich aufgeregt. Mir schwirrten viele Gedanken im Kopf herum: Ich fragte mich, ob ein Umzug in meinem letzten Monat nur unnötigen Stress und vermeidbare Kosten verursachen würde. All diese Bedenken habe ich dann in wenigen Sekunden vergessen. Denn das Zimmer ist einfach, aber enthält alles, was ich brauche. Die Küche ist groß und gut ausgestattet, das Badezimmer besitzt eine warme Dusche und – für mich der wichtigste Faktor – die Wohnung befindet sich genau in der Gegend, in der ich sowieso fast meine gesamte freie Zeit verbringe. Deshalb habe ich dem Vermieter noch am selben Abend zugesagt und habe mich drei Tage später mit meinem Reiserucksack zu meinem neuen Zuhause aufgemacht.
Hier ein paar Bilder aus meinem neuen Reich:
Wieso umziehen für einen Monat?
Viele meiner Freunde haben mich gefragt, ob es überhaupt Sinn macht, für einen Monat umzuziehen und dafür noch mehr Miete zu zahlen. Trotz anfänglicher Bedenken bin ich nun sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Warum? Hier sind drei ausschlaggebende Gründe:
- Ich brauche mit dem Bus nur noch knappe 15 Minuten bis zu meinem Arbeitsplatz. Für die eingesparte Zeit bin ich jeden Tag dankbar.
- In meiner Nachbarschaft gibt es viele Cafés und Restaurants. Hier kann man perfekt spazieren gehen.
- Viele Freunde wohnen jetzt in meiner unmittelbaren Nähe und all die Orte, an denen ich sowieso viel Zeit verbringe, kann ich zu Fuß erreichen.
Inzwischen denke ich, dass ich mich schon früher nach einer Wohnung in einer schöneren und besser angeschlossenen Gegend hätte umsehen sollen. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.
Mein Resümee
Eine Sache habe ich auf jeden Fall aus meinem Umzug gelernt: Auch, wenn es nur um einen Monat geht, macht es einen gewaltigen Unterschied, ob man sich tagtäglich über lange Wege und andere „Kleinigkeiten“ aufregt, oder ob diese Nachteile komplett wegfallen. Falls ihr einmal die Möglichkeit habt, eure Lebensumstände zu verbessern – auch, wenn es um eine begrenzte Zeit geht – dann entscheidet euch für die Veränderung. Ihr werdet es nicht bereuen. Ich werde meine letzten Wochen in Kathmandu jetzt noch einmal besonders genießen!
Hanne
13. Januar 2020
Ich wünsche Dir ganz viele schöne Momente in Nepal – Du wirst sicher oft an diese Zeit zurückdenken. Nicht immer ist alles „perfekt“, aber es ist eine Bereicherung fürs Leben – viel Glück!
Lara Lawniczak
20. Januar 2020
Dankeschoen Hanne, ich glaube auch, dass ich die Zeit hier nie vergessen werde! 🙂