11. März 2016
‚Nur noch sechs mal Schlafen und dann geht es endlich nach Budapest!‘ Mit diesem Gedanken schlief ich ein und mit dem wirren Gedankenknäuel, was ich alles noch machen muss, wachte ich wieder auf. Drei Monate sind zwar kein ganzes Jahr aber auch nicht gerade ein Wochenendtrip. Es ist Frühling: Wie wird das Wetter in Budapest? Was brauche ich alles von zu Hause, um mich in der Ferne wohl zu fühlen?
Während ich mir mit dem finalen Gepäck noch etwas Zeit lasse, habe ich das Hinfahrt-Ticket gebucht. Es ist erstaunlich günstig mit dem Zug nach Budapest zu fahren. Von Berlin oder München fährt ein Zug in etwa acht Stunden direkt durch. Wem das zu lange dauert, findet auch einen günstigen Flug bei deutschen und ungarischen Billiganbietern wie Eurowings, EasyJet oder Wizzair. Mit Letzteren ist auch Clare nach Budapest geflogen und war vollkommen zufrieden. Ich fahre nicht direkt ins Ausland, sondern bin vorher für ein paar Tage auf dem Land in Baden-Wüttemberg. Hier komme ich nicht rechtzeitig weg, um einen Flieger zu erreichen und probiere die Bahnfahrt aus. Die ist sogar noch ein Stück günstiger als der Flug. ABER – das große ABER: DAS SCHWERE GEPÄCK. Ich muss zwar nur ein mal umsteigen, doch das wird anstrengend. Per Hermes und DHL kann man für rund 15 Euro ein Packet bis zu fünf Kilogramm in das Europäische Ausland schicken. Die Sendung kann man online verfolgen und ist bis zu 500 Euro versichert. Das Etikett bezahlt und lädt man im Internet herunter. So wird das Paket mit den schweren Sachen direkt bis vor die neue Haustür geliefert.
Apropos Zuhause: Auch die WG-Suche in Budapest war etwas anders als gedacht.
Erstaunlicherweise findet man viele Angebote auf dem deutschen Portal www.wg-gesucht.de, auch auf den ungarischen Seiten, wird man schnell fündig. Wer lieber alleine wohnt, dem bietet Airbnb zahlreiche günstige Unterkünfte, die man auch dauerhaft mieten kann. Ich persönlich habe mich für das WG-Leben entschieden. Da ich ein Praktikum mache, wird es für mich schwieriger sein, Anschluss an Gleichaltrige zu finden. Ich habe gut fünf Wohnungen angeschrieben. Keiner wollte ein persönliches Vorstellungsgespräch, nur eine kurze Beschreibung meiner Person mit möglichst vielen Bildern. Auch habe ich nur auf Nachfrage mehr Informationen über die Mitbewohner bekommen. Die Vermittlung lief bei allen über den Vermieter. Die WG, für die ich mich entschieden habe, liegt im Burgviertel der Buda-Seite. Budapest wird durch die Donau in eine Buda- und Pest-Seite geteilt.
Wohnung ist abgehakt, was gibt es noch zu tun?
Zwei Punkte sind noch offen: Handy und Bankkonto. Das ungarische Vodafone und Lidl wurden mir empfohlen, um einen Vertrag abzuschließen oder eine Prepaidkarte zu kaufen. Natürlich kann man auch mit den deutschen Anbietern eine Zusatzleistung für das Ausland buchen, doch das ist selten günstiger.
Für einen kurzen Aufenthalt in Budapest lohnt es sich nicht, ein ungarisches Konto zu eröffnen. Selbst ein Studentenkonto bei einer Onlinebank hat monatliche Gebühren, für die Kontokarte zahlt man nochmals Geld und bei jedem Abheben fällt eine kleine Gebühr an. Ich habe bei der Postbank ein kostenloses Sparkonto. Von diesem kann ich zwar keine Überweisungen machen, aber zehn mal jährlich im europäischen und nicht europäischen Ausland umsonst Geld abheben. Auch mit einer Visitkarte sollte es kein Problem sein zu zahlen oder abzuheben. Da es in Ungarn Forint und keine Euro gibt, wird eine Gebühr von 1,75 Prozent des abgehobenen Wertes berechnet.
Jetzt muss nur noch fertig gepackt werden und dann kann es endlich losgehen.