12. Dezember 2019
In Indonesien sind einige Dinge anders als in Deutschland. Es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten. Obwohl ich das Schulleben in Indonesien vorrangig aus der Lehrerperspektive kennenlernen durfte, konnte ich schon das ein oder andere über das Schulleben seitens der Schüler und Schülerinnen erfahren. Im Folgenden stelle ich euch einige Aspekte des täglichen Schullebens vor.
Man wird zum Frühaufsteher
Die Schulen in Indonesien beginnen meist sehr früh und enden gegen Mittag. An meiner Praktikumsschule beginnt der Schultag sogar schon um 05:00 Uhr morgens mit morgentlichen Sportkursen. Um 07:00 Uhr beginnt dann der reguläre Unterricht. Dies ist auch an den meisten anderen Schulen Indonesiens der Fall. Ob Mathe- oder Deutschunterricht, die regulären Schulfächer in Indonesien sind tatsächlich sehr ähnlich zu den Schulfächern in Deutschland. Eine Unterrichtsstunde dauert auch 45 Minuten.
Es gibt einen Dresscode
Was für Schüler und Schülerinnen aus Deutschland ungewöhnlich erscheinen mag, ist in vielen Teilen der Welt völlig normal: Eine Schuluniform. Diese ist auch in Indonesien Pflicht. An meiner Praktikumsschule gibt es sogar, je nach Wochentag, unterschiedliche Uniformen. Darüber hinaus tragen die Schüler und Schülerinnen dort auch den gleichen Haarschnitt.
Hierarchie wird groß geschrieben
Oft herrscht eine große Hierarchie innerhalb indonesischer Schulen. Die Schüler und Schülerinnen gehen beispielsweise sehr respektvoll mit den Lehrkräften um. Die Lehrkräfte werden von den Schüler und Schülerinnen mit einem simulierten Handkuss begrüßt. Des Weiteren sind jüngere Schüler und Schülerinnen den älteren untergeordnet. Den Zwölftklässlern werden zum Beispiel mehr Freiheiten zugesprochen als den Elft- oder Zehntklässlern. An meiner Praktikumsschule dürfen die Zwölftklässler zum Beispiel als erstes in die Cafetaria gehen, um Mittag zu essen. Erst nach den Zwölftklässlern dürfen die Elft- und Zehntklässler folgen.
Alltägliches Leben
Rauchen oder gar Trinken von Alkohol an der Schule ist streng verboten. Dies ist also sehr ähnlich zu den Schulen in Deutschland. Auch dürfen die Schüler und Schülerinnen während des Unterrichts nicht ihr Smartphone benutzen. Diese Regel wird an meiner Praktikumsschule aber gar nicht so streng gehandhabt. In einigen Räumen müssen außerdem die Schuhe ausgezogen werden. Dies gilt zum Beispiel für die Computerräume, da es dort einen Teppichboden gibt. Gleiches gilt auch für die Gebetsräume an der Schule. Oft verfügen die Schulen in Indonesien über mehrere Gebetsräume, da in Indonesien verschiedenen Religionen vertreten sind. An einigen Schulen gibt es deswegen sowohl katholische als auch muslimische sowie hinduistische Gebetsräume.