11. März 2020
Ich studiere nun seit rund 8 Wochen an der NTU in Singapur. Wie ich bisher die ersten Wochen gemeistert habe und ob ich als Europäische Austauschstudentin an einer asiatischen Elite-Uni mithalten kann, erfahrt ihr in meinem Beitrag.
Um mich an der NTU zurecht zu finden, habe ich allein rund zwei Wochen gebraucht. Anfangs habe ich mich andauernd verlaufen und wusste nicht wo die Gebäude sind. Die NTU hat einen riesigen Campus und mehrere „schools“. Um sich auf dem Campus fortzubewegen, müssen wir hier die Uni eigenen Shuttle Busse nehmen.
Die asiatische Uni-Kultur
Nach Ankunft musste ich schnell feststellen, dass das Vorurteil, welches ich bisher von asiatischen Universitäten gehört habe, stimmt. Die Uni ist hier sehr intensiv und fordert viel von den Studenten. Neben voller Anwesenheitspflicht setzt sich die Note in jedem Kurs aus mehreren Komponenten zusammen. So haben wir hier beispielsweise in jedem Kurs ca. zwei Quizze, zwei Präsentationen und eine Abschlussprüfung. Mündliche Mitarbeit kommt noch hinzu.
Die Einstellung der lokalen Studenten ist, in allem so gut wie möglich zu sein. Egal ob das Quiz 10% oder 80% der Note ausmacht, die lokalen Studenten streben immer das maximale Ergebnis an. Asiatische Studenten wollen in allem zu 100% abliefern und messen sich an dem Erfolg in der Uni. Das Motto der asiatischen Studenten: Besser sein als die Kommilitonen.
Chillen als Austausch-Studentin? So einfach geht’s leider nicht
Als Studentin in Asien werde ich nach dem nationalen System der „Bell Curve“ bewertet. Das heißt, es wird eine Durchschnittsnote aller Studenten gebildet und von da ausgehend erhält man seine Benotung. Die lokalen Studenten streben demnach eine überdurchschnittlich gute Note an, um besser als die Kommilitonen zu sein. Das Problem: Wenn alle so denken, ist der Durchschnitt natürlich sehr hoch und da muss ich irgendwie mithalten. Liegt man im Leistungsdurchschnitt erhält man ein B. Das Ziel der lokalen Studenten ist es hier demnach immer besser als die anderen zu sein, um so die Best mögliche Note zu erhalten. Dieses System bringt die Studenten dazu stetig in jeder Stunde vorbereitet zu sein und mit zu lernen, da dieses System auch bei der mündlichen Mitarbeit angewendet wird.
Trotzdem gefällt es mir an der Uni sehr gut. Ich finde mich inzwischen überall zurecht und fühle mich sehr wohl. Von dem, was ich bisher von Freunden erfahren habe, muss man hier als Austauschstudentin definitiv mehr machen als an anderen Austausch Unis, aber dafür profitiert man in Gruppenarbeiten von den leistungsstarken Studenten umso mehr.
Wie ich mein Auslandssemester finanziere und wie ich Singapur als eins der teuersten Länder der Welt wahrnehme, erfahrt ihr in meinem nächsten Blogpost.