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Die Uni, meine Kurse und der Unialltag


Ein paar Wochen sind nun vergangen, die ich schon an der Ewha Womans University in Seoul studiere. Ich habe vier Kurse gewählt und möchte ein bisschen über diese und meinen Uni-Alltag erzählen.

Meine Kurse

Am Anfang des Semesters musste ich mich für die Kurse registrieren. Dafür stand einem ein Tag von 9 bis 17 Uhr  zur Verfügung. Danach hatte man nochmals eine Woche in der man Kurse hinzufügen und entfernen konnte. Die Kurswahl beruhte auf einer „first come, first serve“ Basis, was so viel bedeutet wie, wer sich am schnellsten registriert, bekommt den Platz im Kurs. Diese Art des Wählen führt leider auch dazu, dass man teilweise Kurse, die man gerne belegen würde, nicht belegen kann, da sie bereits voll sind.

Da ich mit meinem Hauptfach Soziologie eigentlich schon fertig bin, habe ich in Soziologie nur einen Kurs gewählt. Diesen werde ich mir als zusätzliche Leistung anrechnen lassen. In meinem Nebenfach benötige ich in Deutschland noch 9 Creditpoints. Umgerechnet bedeutet das, dass ich hier in Korea zwei Kurse im Bereich Wirtschaftswissenschaften, welches mein Nebenfach ist, belegen muss. Ich hab mich schlussendlich mit einem koreanischen Sprachkurs insgesamt für vier Kurse entscheiden.

  1. The Korean Economy
  2. Managing Organization Behavior
  3. Surveillance in Society
  4. Practical Korean Language Course

Der Kurs „The Korean Economy“ beschäftigt sich mit der Wirtschaft Koreas und der Entwicklung dieser ab den 1960er Jahren. Ich finde den Kurs sehr interessant, da Korea das einzige Land ist, dass vom ärmsten Land der Welt zu einem der wirtschaftlich stärksten Länder der Welt geworden ist. Außerdem lerne ich  in dem Kurs auch gleich etwas über die Geschichte Koreas dazu, vor allem auch, weil sich der Kurs auch mit den volkswirtschaftlichen Unterschieden zu Nordkorea beschäftigt.

Managing Organization Behavior ist ein Kurs, der sich mit der Führung und Verwaltung von Arbeitnehmern beschäftigt. Hier geht es um die Kultur am Arbeitsplatz, wie Menschen am besten zusammen arbeiten und wie dabei die Lebensqualität sowie Produktivität des Teams gesteigert werden können. Der Kurs verbindet sowohl die Lerninhalte aus der Soziologie, als auch aus den Wirtschaftswissenschaften.

Ein Auslandssemester bietet immer die Chance Kurse zu belegen, die es so im eigenen Studiengang in Deutschland nicht gibt. Deswegen habe ich mich auch entschieden einen zusätzlichen Kurs in Soziologie zu machen. „Surveillance in Society“ ist ein Kurs, der aus soziologischer Sicht die Überwachung der Gesellschaft behandelt. Diesen Kurs gerade in Korea zu belegen, finde ich besonders interessant. Da Korea aus meinen bisherigen Erfahrungen ein Land ist, in dem Überwachung ganz groß geschrieben wird. Öffentliche Plätze, Straßen und Organisationen sind übersät mit CCTV Kameras (Closed Circuit Televison, Videoüberwachung). Abgesehen davon wird, nach meinen Erfahrungen, auch der Datenschutz in Korea anders behandelt. Bezüglich Smartphones und Apps werden viel mehr Daten erfasst und dokumentiert. Auch in der Quarantäne, die ich zwei Wochen lang beim Antritt meines Auslandssemesters hier absolvieren musste, stand Gesundheit weit über dem Datenschutz. (Mehr über Quarantäne und die Überwachung der Quarantäne kannst du in meinem ersten  Blogbeitrag nachlesen).

Als Letztes belege ich noch einen koreanischen Sprachkurs. Ich habe schon in Deutschland ein Semester lang einen koreanisch Sprachkurs besucht und habe mir dort ein paar Grundkenntnisse angeeignet. Ein Sprachkurs empfinde ich zwar im Großen und Ganzen nicht als notwendig, da man auch super mit Englisch in Korea klarkommt, trotzdem habe ich mich aber dafür entschieden, weil ich finde, dass gewissen Sprachkenntnisse helfen, sich in die neue Kultur besser zu integrieren. Außerdem fühle ich mich den Menschen auch näher und respektvoller gegenüber, wenn ich mich zum Beispiel in der Landessprache bedanken kann. Zusätzlich macht mir die Sprache Spaß, vor allem das Schreiben der Schriftzeichen.

Online Kurse

Leider sind alle meine Kurse online. Manche sind vorbereitetet Videos, die ich innerhalb einer Woche anschauen muss, andere sind live über eine Videoplattform. Das Ganze wird geregelt über eine Seite der Universität, die sich „Cybercampus“ nennt. Ich finde die Seite ist gut strukturiert und übersichtlich. Ich kann sehr gut damit arbeiten. Die Fortschritte in den Videos werden gespeichert und automatisch abgehakt, sobald ich ein Video vollständig angeschaut habe.

Klar habe ich mir das auch anders vorgestellt und wäre gerne wirklich präsent in die Kurse gegangen, aber das mit den Online-Kursen hat auch seine Vorteile. So kann ich zum Beispiel meine Vorlesung in einem der vielen wunderschönen Ca­fés in Seoul schauen oder auch aus einer anderen Stadt in Südkorea.

koreanisch lernen
Online Koreanisch lernen

Studyca­fés

Ich gehe fast für alle meine Vorlesungen in sogenannte „Studyca­fés“. Ich bin total begeistert von diesem Konzept. In diesen Ca­fés zahle ich eine Stundenpauschale, je nachdem wie lange man bleiben möchte und kann dort in Ruhe sitzen und samt W-Lan, Steckdosen und gratis Kaffee, einen erfolgreichen Tag verbringen. Auch viele weitere Ca­fés, die nicht als Studyca­fés gekennzeichnet sind, bieten die Möglichkeit dort zu sitzen und am Computer produktiv zu sein.

Ca­fé
Studieren im Studyca­fé

Habt ihr Fragen zu meinen Kursen oder zur Kurswahl generell?
Fragen zum Uni-Alltag oder dem Online Studium ? Schickt mir gerne eine Nachricht oder kontaktiert mich bei Instagram.

안녕 !

 

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  • Instagram Post von Elena

    Elena

    Elena / Südkorea

    Kleiner reverse Kulturschock in der Schweiz. Keine Menschenmassen, kein Iced Americano in den Händen der Leute, keine 24/7 Convenience Stores mit Gimbap, Melona Milch und Ramen. Dafür frische Luft und etwas Ruhe 😅. #ErlebeEs #StudierenWeltweit #Seoul

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