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Meine Kurswahl im Auslandssemester


Wieder auf einem echten Campus sein, Kommilitonen treffen und die Vorlesungen aus einem Hörsaal verfolgen – wie sehr habe ich das in den letzten Semestern vermisst. Umso schöner, dass die Uni hier in Präsenz stattfindet! Welche Kurse ich gewählt habe, erfahrt ihr hier.

Diese Woche hat das Semester an meiner Universität angefangen. Um auf den Campus zu gelangen, brauche ich neben meinem Studierenden-Ausweis auch einen Green Pass. Der Green Pass ist hier in Israel analog zum digitalen COVID-Zertifikat, welcher nachweist, dass ich vollständig gegen COVID geimpft bin. Auf dem Gelände angekommen erwartet mich ein Campus mit sehr vielen Grünflächen, Palmen, aber auch einer auf den ersten Blick überfordernden Größe: Immerhin studieren hier 30.000 Studierende! Insgesamt beherbergt die Tel Aviv University neun Fakultäten und auf ihrem Gelände befinden sich 90 Forschungsinstitute.

Im Vordergrund sind Pflanzen zu sehen, rechts im zweiten Drittel die Skulptur "Cyber Horse". Rechts von der Skulptur sind Palmen und die Sonne und links ein Auditorium.
Diese Skulptur „Cyber Horse“ ist aus alten Handys und Computerteilen angefertigt, die mit einem Virus befallen sind

 

Dank einer Campus Tour, den hilfsbereiten Studierenden, die ich nicht nur einmal nach einem Raum gefragt habe (okay und auch dank eines berühmten Online-Kartendienstes) finde ich mich nach einer Woche erstaunlich gut zurecht.

Wenn man zwei Kurse direkt nacheinander hat, sollten die Strecken nicht unterschätzt werden. Zum Glück finden bei mir fast alle praktischerweise in dem gleichen Gebäude statt: dem Gilman Humanities. Die Hörsäle und Seminarräume sind dabei eine Mischung aus modern und etwas altmodisch: Viele Räume sind renoviert und klimatisiert und verfügen über eine Kamera, die hybrides Lernen ermöglicht. Das heißt, dass alle, die nicht nach Israel einreisen konnten über Zoom teilnehmen dürfen. Aber einige, wenige Räume wirken aufgrund des Altbaus und der Ausstattung auch ein bisschen wie aus einem früheren Jahrhundert.

Vor der Abreise konnte ich fünf Kurse als Präferenz wählen und fünf Back-Up Kurse. Bis auf einen, bin ich in alle reingekommen und habe damit vier Kurse. Es war aber kein Problem den Dozierenden zu fragen, ob ich in dem Kurs, in welchen ich nicht reingekommen bin, als Gasthörerin teilnehmen darf.

Manche hatten es wiederum nicht so leicht und kamen nicht sofort in ihre Wunschkurse rein. Uns wurde erklärt, dass es am Fachgebiet liegt, welche Kurse problemlos für Austauschstudierende zu bekommen sind und wo es ein Losverfahren gibt. Wenn man sich hier auf bestimmte Bereiche spezialisieren möchte, sollte man bei der Koordinatorin genau nachfragen, ob man die Voraussetzungen erfüllt. Mein Eindruck war aber, dass sie alles Mögliche versucht hat, um alle in ihre Wunschkurse einzuschreiben. Hier findet ihr den gesamten Kurskatalog für Austauschstudierende für das Jahr 2021 ⁄ 22.

Welche Kurse ich gewählt habe:

Understanding the Climate Crisis

In diesem Kurs geht es meiner Meinung nach um eines der dringendsten Themen unserer Zeit: den Klimawandel. Dabei wird ein interdisziplinärer Ansatz (aus  Politik, Wirtschaft, Psychologie und Philosophie) gewählt, anhand welchem die Studienlage zum Klimawandel besprochen wird. Was ich in der ersten Stunde spannend fand, war die Aufforderung des Professors unsere Laptops in der Tasche zu lassen. Er sagte, dass diese die Aufmerksamkeit einschränken und er unsere volle Präsenz fördern möchte. Wenn wir bessere Argumente dagegen haben, sei er bereit mit uns darüber zu diskutieren.
Ganz so analog bleibt es aber nicht, denn unsere erste Hausaufgabe war es, den Film Before the Flood mit Leonardo DiCaprio (oder alternativ A Life on our Planet von David Attenborough) zu schauen. Das Ziel war den Film nicht nur zu schauen, sondern auch die dargebotenen Inhalte kritisch zu betrachten. Jeder von uns sollte eine Frage formulieren, die wir am Ende des Kurses hoffentlich beantworten können. Ich habe mich gefragt, inwieweit Bürger:innen mithilfe von technologischen Entwicklungen Einfluss auf die Politik bezüglich des Klimawandels nehmen können. In dem Film war nämlich ein Beispiel, wie in China die App Blue Map dazu genutzt wurde, Daten über die Luft- und Wasserverschmutzung zu sammeln und auf sozialen Medien zu posten. Dies hat dazu geführt, dass Firmen durch die Öffentlichkeit, die sie bekommen haben, dazu gebracht wurden nachhaltiger zu wirtschaften.

Israel Past and Present

Diesen Kurs habe ich gewählt, weil mich die Geschichte von Israel interessiert. In dem Kurs werden die Entstehung des Landes sowie die heutige Gesellschaft betrachtet. Unter anderem werden wir einen Auszug aus dem Buch Start-up Nation besprechen, was für mich mit meinem Master in Mensch-Technik Interaktion besonders spannend ist, da Israel für seine Start Ups spezifisch im Bereich High Tech bekannt ist.

Introduction to Moral Philosophy

Hier werden einerseits die klassischen Werke von Kant, Aristoteles und Plato in Auszügen besprochen. Aber auch eine Verknüpfung zur angewandten Ethik hergestellt: mit Fragen, ob es moralisch sei Tiere zu essen oder was es rechtfertigt, dass wir Kriminelle bestrafen. Der Dozent hat dabei betont, dass es nicht darum geht konkrete Fragestellungen zu beantworten, sondern vielmehr mithilfe von guten Argumenten unsere moralischen Urteile zu erklären.

Political Approaches to Conflict

Dieser Kurs findet im Rahmen des „Conflict Resolution and Mediation“ Master Programms statt. Dabei soll es um unterschiedliche Strategien in der Konfliktlösung gehen. Ich denke, dass es unglaublich spannend ist, ein Thema, welches mir zuvor nur aus den Nachrichten bekannt war, aus der wissenschaftlichen Perspektive zu betrachten. Der Dozent ist Redakteur bei Haaretz, einer bekannten Zeitung in Israel und bat uns in der Vorstellungsrunde zum Ideenaustausch einen Artikel, ein Buch oder einen Podcast zu nennen, der uns inspiriert hat. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht.

Data in Tech Companies

In der Kursbeschreibung sprach mich der praktische Ansatz an, mit welchem die Nutzung und Speicherung von Daten in technologischen Firmen in Frage gestellt und diskutiert werden soll. Da er diese Woche noch nicht angefangen hat, werde ich erst in Zukunft mehr darüber berichten können.

Auf dem Bild ist ein beleuchtetes Universitätsgebäude in der Dunkelheit zu sehen, sowie drei Palmen.
Einer meiner Kurse geht hier bis 20 Uhr: abends sieht der Campus noch einmal ganz anders aus!

 

Meine gewählten Kurse bieten also einen sehr breiten Überblick über verschiedene Themen, die sowohl philosophisch, aber auch historisch und politisch sind. Wie ihr meiner Mission „Für die Zukunft lernen“ entnehmen könnt, denke ich, dass die Spezialisierung in meinem Master besonders dann gut angewendet werden kann, wenn unterschiedliche Perspektiven gelehrt werden. Ich werde hier weiterhin berichten, was ich aus den Kursen mitnehme!

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