27. September 2016
Letztes Wochenende hatte ich zwei Arbeitstage in Form eines Ausflugs im Kalender stehen, auf die ich mich die ganze Zeit schon besonders gefreut hatte. Dabei handelte es sich um ein Programm des Ausbildungsamtes in Zhuzhou, welches Schulen auf dem Land Englischunterricht von Muttersprachlern ermöglicht.
Ich sollte hingegen Deutsch unterrichten – das war zumindest mein Stand der Dinge. Alles kam natürlich anders als ich dachte, sodass Hui mir erst am Abend zuvor mitteilte, dass ich in zwei 6. Klassen statt Deutsch Englisch unterrichten soll. Die 6. Klasse gehört in China noch zur Grundschule, weshalb ich als Gymnasiallehramtsstudentin bezüglich der Unterrichtsplanung ein wenig überfragt war. Hinzu kommt, dass ich weder wusste, wie viele Schüler mich in einer Klasse erwarten würden, noch auf welchem Lernstand sie sind. Improvisation war mal wieder angesagt…
Am nächsten Morgen begleitete mich Hui zum Ausbildungsamt, wo ich erfreulicherweise auf weitere ausländische Lehrer traf. Es war das erste Mal, dass ich in China Europäern und Amerikanern begegnet bin! Bei allen handelte es sich um Englisch-Muttersprachler, die teilweise seit mehreren Jahren über die Organisation „Worldteach“ in China unterrichten. Als einzige Deutsche wusste ich zwar erst nicht so ganz, was ich in dieser bereits eingeschworenen Gruppe und bei diesem Event zu suchen hatte, aber es war so schön, endlich mal wieder richtig kommunizieren zu können. Auf der dreistündigen Fahrt nach Yangling hatten wir auch viel Gelegenheit, uns über unsere Erfahrungen an chinesischen Schulen und generell in China auszutauschen.