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Unterwegs im Norden Israels


Ich weiß nicht, welche Landschaft euch als Erstes in den Sinn kommt, wenn ihr an Israel denkt, aber bei mir waren es: die Skyline von Tel Aviv, das Tote Meer und die Wüste. Wie grün das Land eigentlich ist, hätte ich vorher niemals gedacht! Welche Orte ich euch zum Reisen im Norden von Israel empfehlen kann, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Mittig verläuft eine Straße, im Hintergrund sind Bäume und Palmen zu sehen, sowie ein grüner Berg.
In Haifa sieht man immer den grünen Hügel des Berges Carmel

Das Schöne an Israel ist, dass es sich aufgrund seiner Größe (420 Kilometer in Länge und nur 115 Kilometer in der Breite) sehr gut für Wochenend-Reisen eignet. Meine längste Autofahrt in einen der nördlichsten Punkte hat nur drei Stunden gedauert. Und wenn man ganz weit in den Süden – nach Eilat – möchte, sind es etwa vier Stunden. Über den Süden werde ich euch aber an einer anderen Stelle berichten. Denn in diesem Beitrag soll es nur um den Norden von Israel gehen.

Also: Welche drei Orte würde ich euch im Norden empfehlen?

Bergerklimmung in Haifa

Haifa ist die drittgrößte Stadt Israels (nach Jerusalem und Tel Aviv). Es gibt dort zwei große Universitäten: Das Technion und die University of Haifa. Beide sind sehr renommiert – und haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: sie liegen ziemlich weit oben auf einem Berg, dem Berg Carmel. Der Berg ist 546 Meter hoch und der Weg nach oben dauert zu Fuß mindestens eine Stunde. Ich habe die Abkürzung genommen – mit dem Auto ist man etwa in fünfzehn Minuten oben. Von dort hatte ich eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und das Meer. Aber auch abgesehen von dem Berg, ist Haifa eine sehr hügelige Stadt. In den kleinen Gassen gibt es zwar viele Treppen, die einem die Steigung etwas erleichtern, ich fand es aber ziemlich anstrengend, alles zu Fuß hochzulaufen. Also: Bereitet euch schon einmal physisch darauf vor. Den Muskelkater in den Beinen habe ich am nächsten Tag gemerkt. (Oder nehmt Busse oder die neue Seilbahn. Aber ich kann stolz behaupten, fast überall zu Fuß hochgegangen zu sein).
Die Studierenden der Unis dort haben übrigens oben am Berg ein Wohnheim. Damit ist der Weg zur Uni sehr kurz und es gibt einen Nationalpark in der Nähe.

Auf dem Bild sind zwei Speisen zu sehen: unten links Reis mit Gemüsetalern und oben rechts Burekas.
Wenn ihr mit dem Auto unterwegs nach Haifa seid, solltet ihr im Café Zahara eine Mittagspause machen!

In Haifa gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars. Hier eine kleine Auswahl von den Sachen, die mir gut gefallen haben:

Bootsfahrt in Akko

Diese Stadt hat mich sehr beeindruckt. Akko liegt noch etwas nördlicher als Haifa, aber genau wie Haifa auch direkt am Meer. Die Bootsfahrt im Sonnenuntergang ist definitiv ein sehr schönes Erlebnis, auch wenn es natürlich ziemlich touristisch ist. Und in der Altstadt habe ich viele schöne Gassen mit gemütlichen Cafés entdeckt, wo es sehr leckeren Hummus gibt. Auch Katzen mögen die Altstadt, eine ist uns sogar eine Weile gefolgt. Außerdem habe ich mich dort ein bisschen wie in eine andere Zeit zurückversetzt gefühlt: Auf den Straßen fuhren Pferdekutschen und die Museen, die wir besucht haben, erzählten die Geschichte der Stadt zur Zeit der Kreuzfahrer.

Auf dem Foto ist Maja mit einer Katze zu sehen. Im Hintergrund das Meer.
Die Aussicht auf das Meer von der Mauer war so schön! Und diese Katze ist uns noch eine Weile gefolgt 🙂

Von geschlossenen Toren und hervorragender Pizza am See Genezareth

Gemeinsam mit drei Freunden fuhr ich mit dem Auto an einem Freitag früh Richtung Norden. Das Ziel waren die Banyas Wasserfälle. Da es ein Nationalpark ist, schließt es schon um 15 Uhr im Winter und im Sommer um 16 Uhr – wir dachten, dass es von der Anfahrtszeit vollkommen ausreicht. Aber: Wir blieben im Stau stecken. Wir mussten unseren ursprünglichen Plan also ändern. Spontan fand ich in der Nähe den Hula Nationalpark. Dort kann man Vögel beobachten, die dort überwintern. Mir hat es dort echt gut gefallen – ein sehr erfolgreicher Planwechsel!

Abends fuhren wir ausgehungert nach einem Tag ohne richtiges Mittagessen in ein Kibbutz, das mir von einer Freundin empfohlen wurde. Kibbutze sind übrigens eine Art Dörfer, in denen vor allem früher viele Israelis gewohnt haben.

Dort sollte es ein sehr gutes Restaurant geben. Das erste Hindernis erwartete uns bei der Einfahrt: Das Eingangstor war geschlossen. Nach ein paar Runden um das Kibbutz herum, blieb uns also nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie sich andere Gäste (die hoffentlich auch dort zu Abend essen wollen) verhalten. Als ein Auto anhielt, entschieden wir uns, dicht am Auto dranzubleiben und tatsächlich ging das Tor auf. Wir blieben an dem Auto vor uns dran und fuhren schnell rein, bevor es sich wieder geschlossen hat. Die Freude über die Tatsache, dass wir endlich drinnen waren, erloschte jedoch genauso schnell: Dort war das Restaurant schon komplett ausgebucht.

Wir versuchten unser Glück in einem zweiten Kibbutz in der Nähe: Auch dort gab es wieder ein Tor. Diesmal stand aber eine Telefonnummer dran. Wir riefen dort an und: Sie machten uns tatsächlich auf. Doch schon wieder hatte das Restaurant eine sehr lange Warteliste. Wir bestellten trotzdem Pizzen zum Mitnehmen, die wir schon anfingen im Auto auf dem Weg in unser AirBnB zu essen, weil wir so großen Hunger hatten. Für ein Foto hat die Zeit aus diesem Grund auch nicht gereicht.

Die Pizza war wirklich hervorragend (mein Urteil ist jedoch nicht objektiv, da der Hunger wirklich groß war). Also merkt euch: Lasst euch nicht von geschlossenen Toren oder ausgebuchten Restaurants entmutigen.

Am nächsten Tag fuhren wir dann zu unserem ursprünglichen Zielort: den Banyas Wasserfällen. Und wir hatten Glück. Denn als wir dort ankamen, waren wir fast die Einzigen dort und konnten uns alles in Ruhe anschauen. Wir aßen unser Frühstück direkt am Wasser und erst zum Schluss fing es etwas an zu regnen.
Danach schauten wir uns noch die ehemaligen syrischen Hauptquartiere an und eine verlassene Ruine auf einem Berg, bevor es wieder zurück nach Tel Aviv ging. Es war ein sehr schönes Wochenende und ich war sehr begeistert von der Sicht auf den See Genezareth. Zum Baden war es im Februar leider noch zu kalt.

 

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