Ich habe zum Thema US-Wahl schon einmal über die Debatte der beiden Kandidaten berichtet. Aber wer darf denn überhaupt wählen und wieso wählt man an einem Dienstag? Hier ein paar Fakten zur US-Wahl.

1. Wieso wählt man an einem Dienstag?

In den USA ist es Tradition, immer am ersten Dienstag im November zu wählen, und das schon seit 1845. Der Hintergrund: Früher hatten die Farmer nur im Herbst, nachdem die Ernte eingetragen wurde, Zeit ihren Hof zu verlassen. Es konnte aber auch nicht an einem Sonntag sein, da man dort die Kirche besuchen sollte. Montag galt als Anreisetag und somit fiel der Wahltag auf einen Dienstag.

2. Wer darf eigentlich wählen?

Man muss, wie bei uns in Deutschland, mindestens 18 Jahre sein und US-Staatsbürger. Wer darf nicht wählen? Illegale Einwanderer und Leute, die während der Wahl im Gefängnis sitzen. In einigen Bundesstaaten dürfen sogar ehemalige Häftlinge nicht wählen, wie z.B. in Florida.

3. Wie viele Leute gehen überhaupt zur Wahl?

Auch bei uns in Deutschland kommt es oft vor, dass die Wahlbeteiligung nicht sehr groß ist. Zum einen haben viele keine Ahnung von Politik und möchten deshalb nicht wählen und andere Menschen wiederum denken ihre Stimme hat keine Auswirkung. In den USA lag die Beteiligung auch nur bei ca. 60 Prozent. Oft sind hierfür aber auch die ungünstigen Wahlzeiten ein Problem. Deshalb gibt es aber auch ein Frühwahlsystem.

4. Wer steht zur Wahl?

Donald Trump oder Hilary Clinton. Aber sind das die einzigen beiden Kandidaten? Nein, sind sie nicht. Es gibt weitere Kandidaten, die sich jedoch allesamt im einstelligen Prozentbereich bewegen. Die beiden bekanntesten sind Jill Stein von den Grünen und Gary Johnston von der Libertären Partei. Aber leider gehen die kleinen Parteien zwischen den großen Republikanern und Demokraten total unter. Viele US-Bürger wissen nicht einmal, dass es noch andere Parteien gibt.

5. Wer kann Präsident werden?

Es gibt drei Punkte, die man erfüllen muss, um sich als Kandidat aufstellen zu können.
1. Man muss mindestens 35 Jahre alt sein
2. Man muss die letzten 14 Jahre in den USA gelebt haben
3. Man muss die US-Staatsbürgerschaft von Geburt an besitzen

6. Wie funktioniert das Wahlsystem?

In USA gilt das Mehrheitswahlrecht und nicht wie bei uns das Verhältniswahlrecht. Stark vereinfacht heißt das: Jeder Staat besitzt Wahlmänner (electors oder delegates), je nachdem wie groß der Staat ist, so viele Wahlmänner gibt es dort. Insgesamt sind es 538. Um die Wahl zu gewinnen und Präsident/in zu werden, muss man mehr als 270 Stimmen von diesen Wahlmännern bekommen. So gesehen wählen die US-Bürger nicht den Präsidenten, sondern die Wahlmänner, die dann später den Präsidenten wählen. Ein System das immer wieder kritisiert wird.

7. Wann beginnt das Amt des neuen Präsidenten?

Der neue Präsident wird am 20. Januar vereidigt. Das ist hier ein Feiertag und zumindest für uns Lehrer bleiben die Schulen geschlossen.

Und jetzt heißt es gespannt warten, auf das Ergebnis des morgigen Tages.