6. Juli 2018
Veranstaltungen sind in Brüssel ein großes Ding. Jeden Tag gibt es viele Events an allen möglichen Orten der Hauptstadt Europas. Sie werden von Regierungsvertretungen, Institutionen, Forschungseinrichtungen oder Interessenverbänden ausgerichtet. Bei der Fülle von Veranstaltungen weiß man oft nicht, wo man hingehen soll. Vor allem für Praktikanten ist das eine gute Gelegenheit vom Schreibtisch wegzukommen, neue Gesichter zu sehen und Debatten über aktuelle politische Themen mitzuerleben. Was einen sonst noch so auf diesen Veranstaltungen erwartet, erfahrt ihr hier.
Von Gesundheit bis Migration – Themenvielfalt in Brüssel
In Brüssel gibt es zu allen möglichen Themen Veranstaltungen. Es gibt nichts, was es nicht gibt – die Themenbreite ist gigantisch. Hier eine kleine Auswahl der Veranstaltungen, die ich besucht habe:
- „TRISAN – Gesundheit ohne Grenzen: Neue Wege für die Gesundheitsversorgung am Oberrhein“
- “Europe and international migration: research and policy agendas“
- „Soziale Innovationen als neuer Weg zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen mit ESF-Mitteln“
- “The evolving thinking about diagnosis and treatment of Alzheimer’s Disease”
- „Die Bedeutung der Natur für die Menschen in Europa: Lösungen für gesellschaftliche Schlüsselfragen“
Prominente Gastredner mit Pünktlichkeitsproblem
Am Anfang einer jeden Veranstaltung gibt es oft einen „prominenten Gast“ aus der Politik, der die Veranstaltung mit einem mehr oder weniger grandiosen Grußwort oder Vortrag eröffnet. Diese Menschen sind aber leider so beschäftigt und gefragt, dass die Pünktlichkeit nicht selten darunter leidet. Der Beginn der Veranstaltung verzögert sich daher oft ein bisschen, da der Redner bei einem anderen Termin nicht pünktlich fertig geworden ist oder Bahn bzw. Flugzeug Verspätung hatten.
Das Namensschild – unerlässlich für das Netzwerken in Brüssel
Ein Namensschild bekommt man nicht bei jeder Veranstaltung. Wenn es aber vorgesehen ist, sollte man es gut sichtbar tragen. Schließlich muss man auf den ersten Blick sehen können, wie der Gesprächspartner heißt. Für ein erfolgreiches Netzwerken ist das unerlässlich. Noch viel wichtiger ist es zu wissen, wo der Gesprächspartner arbeitet. Das kann man ebenfalls dem kleinen Schild entnehmen. Bei Smalltalk in entspannter Atmosphäre werden viele Leute sehr gesprächig, sodass man mit ein bisschen Glück wichtige Informationen aus erster Hand bekommt. Für die Arbeit kann das sehr nützlich sein. Außerdem gilt hier das Motto: Sehen und gesehen werden!
Klickend durch die Menge: Der Fotograf
Ein meist männliches Wesen, welches während der Veranstaltung durch den Raum schleicht. Sein Ziel: die besten Momente mit der Kamera einfangen. Und das möglichst unaufdringlich. Dieses Vorhaben gelingt meistens mehr schlecht als recht. Zwei riesige, bei jedem Foto klickende Kameras tragen nicht gerade zur Unauffälligkeit bei. Hinzu kommt: Für das perfekte Foto platzieren sich die Fotografen nicht an einer festen Stelle. Stattdessen mischen sie sich unter das Publikum oder stellen sich teilweise auf die Bühne. Diskret ist definitiv anders!
Das Highlight für alle Praktikanten: das Essen
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Das Essen. Das gibt es in den meisten Fällen nach der Veranstaltung. Davor wird aber auch oft schon ein Aperitif serviert. Die Reden können also noch so langweilig sein, es gibt definitiv einen Lichtblick. Für das leibliche Wohl ist immer gesorgt. Ich persönlich habe keine Veranstaltung erlebt, bei der es nichts zu essen gab. Viele Praktikanten in Brüssel futtern sich regelrecht durch die Veranstaltungen und sparen dabei viel Geld, das sie dann nicht mehr für Lebensmittel ausgeben müssen. Das führt dazu, dass die Praktikanten fleißig Veranstaltungen besuchen, worüber sich die Veranstalter freuen. Eine Win-Win-Situation!