18. November 2019
Ich studiere sowohl in Deutschland als auch in den USA an katholischen Hochschulen. Ob die Kirche großen Einfluss nimmt und welche Besonderheiten es an den jeweiligen Hochschulen gibt, erfahrt ihr hier.
Campus
Beides Unis sind schön grün, es gibt viele Bäume und viele Möglichkeiten, eine Auszeit vom Lernen zu nehmen. Obwohl die Catholic University (CUA) in Washington D.C. liegt, hat man nicht das Gefühl, in einer Großstadt zu sein. Die meisten Studenten an der CUA leben auf dem Campus, dadurch ist das Gelände der Uni sehr groß. Es gibt viel mehr Gebäude und die zweitgrößte Kirche Nordamerikas befindet sich auf dem Campus. An meiner Heimathochschule in Eichstätt gibt es auch mehrere Gebäude, die sind jedoch in der ganzen Stadt verteilt. An der CUA ist fast alles auf dem Campus, nur manchmal haben Masterstudierende Vorlesungen in der Stadt.
Warum es einen Geist an der CUA gibt
Es wird gesagt man kann manchmal Geräusche aus einem Gebäude hören und zwar der Caldwell Hall. In dem Gebäude sitzt viel Verwaltung aber auch Studenten sind dort untergebracht. Es gibt in dem Gebäude ein kleines dunkles Zimmer in dem eine Gebetsbank steht, ein Kreuz hängt, Gebetskarten und die Bibel liegen sowie zerbrochenes Glass auf dem Boden. Zu dem Zimmer gibt es verschiedene Geschichten.
Eine besagt das das Zimmer von einem Soldaten aus der Zeit des Bürgerkriegs aufgesucht wird, der dort einen Exorzismus haben wollte. Dieser wurde von dem Priest abgelehnt weil der Soldaten aus den Südstaaten kam. Bis heute probiert die Seele des Soldaten zurück zu kommen und verlangt nach dem Exorzismus.
Eine zweite Legende besagt, das ein Ordensanhänger in das Zimmer ging um die Wahrheit heraus zu finden, als er nicht zurück kam gibt ein andere Ordensanhänger los um nach ihm zu schauen. Er fand ihn in einen schrecklichen Zustand und erhängte sich in dem Zimmer. Mehrere Studenten haben das Zimmer besucht und die Bibel mit genommen zum lesen, jeder landete in kürzester Zeit im Krankenhaus. Viele fielen aus dem Fenster. Seit 2007 ist das Zimmer abgesperrt und sobald jemand probiert reinzugehen, geht er Feueralarm los.
Amerkia’s Präsidenten besuchen den Campus
Der US Präsident Grover Cleveland hat geholfen den Grundstein der Uni zu legen. Auch die Roosevelts haben den Campus besucht, Theodore Roosevelt, der 26te Präsident Amerikas wollte die Statute von Past Leo XIII in der McMahon Hall besucht. Sein Cousin der Franklin Roosevelt, der als 32er Präsident den USA gedient hat die Kirche besucht.
und auch der Past war da
insgesamt wurde der Campus und vor allem die Kirche von 3 Päpsten 1979, 2008 und 2015 von Past Franziskus besucht.
Katholischer Einfluss
Ja, beide Universitäten tragen den Begriff „katholisch“ im Namen. Denn beide Universitäten wurden von der Kirche gegründet und ursprünglich konnte man nur theologische Fächer studieren. Die Hochschule in Eichstätt (KU) gibt es seit 1564, aber in ihrer heutigen Form existiert sie erst seit 1980 und wurde im gleichen Jahr von der Kirche anerkannt. Die CUA wurde 1866 gegründet. Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ist einen staatlich anerkannte nichtstaatliche Hochschule, da sie zu 85 Prozent vom Freistaat Bayern und zu 15 Prozent von den bayerischen Diözesen finanziert wird. Auch die CUA bekommt Gelder von der katholischen Kirche.
In beiden Unis kann man auch heute noch Theologie studieren, weswegen man des Öfteren Mönche und Nonnen in beiden Unis begegnet. In Amerika ist jedoch die Anzahl an Geistlichen viel höher. Während man in Eichstätt gelegentlich einen Mönch sieht, sieht man an der CUA Nonnen Fußball spielen und trifft täglich auf ganz unterschiedliche Ordensanhänger in der Mensa. An der KU sieht man in jedem Raum ein Kreuz, was in Bayern generell nicht unüblich ist und auch an der CUA sieht man öfters Kreuze in den Räumen hängen. Beide Unis haben einen Semestereröffnungsgottesdienst und dieser ist für Studierende beider Hochschulen freiwillig. Jedoch fallen während des Gottesdienstes an der CUA alle Vorlesungen aus. Wenn man möchte, kann man an der Catholic University täglich in die Messe gehen. Man muss nicht katholisch oder gläubig sein, um an der CUA oder KU zu studieren, die Religion wird einem auch nicht aufgedrückt. Man sieht zwar viele religiöse Zeichen, aber wenn man möchte, muss man mit der Kirche nicht wirklich in Berührung kommen, auch wenn man hier studiert.
Studium
Man kann an beiden Universitäten eine Vielzahl an Vorlesungen aus unterschiedlichen Disziplinen besuchen. An beiden Unis sind meine Klassen eher klein und familiär. An der KU habe ich fast in jeder Vorlesung ein Referat, mehrere Vorlesungen zusammen ergeben ein Modul. Die Modulprüfung ist meistens eine Hausarbeit, kann aber auch eine Klausur oder eine mündliche Prüfung sein. Anwesenheitspflicht gibt es nur selten. In Amerika herrscht grundsätzlich immer Anwesenheitspflicht, man darf zwei Vorlesungen schwänzen, danach wirkt es sich auf die Note aus. Mehr zum Studiensystem in den USA findet ihr in diesem Beitrag von mir.
Klassenräume
Klassenräume sind in beiden Universitäten super unterschiedlich, von großen Hörsälen für paar hundert Studierende bis hin zu kleinen Seminarräumen, die einen an die Schule erinnern. An der CUA hab ich eine Vorlesung, die nicht auf dem Campus stattfindet, und da sitzen wir an einem Konferenztisch mit Bürostühlen, das hatte ich in Deutschland noch nicht.
Wohnen
In den USA wohnen die meisten auf dem Campus in Studentenwohnheimen, vor allem an einer kleinen Uni wie der CUA. Es wird noch ein eigener Beitrag zu Wohnen in den USA während des Studiums folgen.
Essen in der Uni
Die meisten Studierenden essen ihre täglichen Mahlzeiten auf dem Campus. In den USA sind Restaurants explizit für Studenten verbreitet; dort gibt es Frühstück, Mittag- und Abendessen, immer in Form eines Buffets, geöffnet von morgens bis abends. Im Food-Court gibt es an der CUA noch Chick-Filet, einen Sandwich Laden, frisches Sushi, eine Salatbar, Burger, Fusion (asiatische Nudel- oder Reisgerichte) und einen mexikanischen Laden. Es gibt noch ein Restaurant, in dem Studenten kellnern, dort kann man à la carte bestellen und es wird sogar Alkohol ausgeschenkt. Hier seht ihre alle Optionen. Alles ist den ganzen Tag (Montag bis Sonntag) bis spät abends geöffnet, vor allem die Restaurants. Der Food-Court schließt abends etwas früher. In Eichstätt dagegen haben wir eine Mensa, diee nur mittags geöffnet ist. Dort kann man meistens aus ca. drei Gerichten wählen. In der vorlesungsfreien Zeit gibt es weniger Auswahl und die Mensa ist auch paar Wochen geschlossen. Dazu kommt noch eine kleine Cafeteria, die Kaffee, belegte Brötchen und Kuchen hat.
Campusleben
In Eichstätt gibt es vor allem zu Semesterbeginn Veranstaltungen wie Konzerte oder ein Sommerfest auf dem Campus. Da an der CUA in Washington fast alle Studenten auf dem Campus leben, wird hier öfter etwas organisiert. Es gibt viele studentische Gruppen, wie die Demokraten oder die katholischen Frauen, ein Football-Team und eine Eishockeymannschaft. Jede Gruppe organisiert irgendwelche Events, bei denen es meistens kostenloses Essen gibt (gut, um Geld zu sparen). Die CUA hat eine Gruppe die sich „Program Board“ nennt; diese organisiert das ganze Jahr über verschiedene Events. So gab es beispielsweise einen Eis- und Malabend, Kürbisverzieren, Dips Around The World oder eine Open Mic Night. Man kann sich super ehrenamtlich organisieren an der CUA, jede Woche z.B. treffen sich Studenten und verteilten Essen an Obdachlose. Es wurde sogar ein Konzert organisiert, bei dem Jessy McCartney aufgetreten ist. Hier kann man sich alle Studentenorganisationen und Events an der CUA anschauen. Im Prinzip findet mehrmals die Woche etwas (kostenlos) statt.
Online-Systeme
In Deutschland hatte ich während meines Bachelorstudiums Moodle, wo Texte online gestellt worden sind. In Eichstätt werden Texte wegen Urheberrechten nicht mehr online verbreitet. Es wird ein Ordner bei der Sekretärin zur Verfügung gestellt, den wir dann kopieren können. Noten und Bescheinigungen sind in dem hochschuleigenen System KUCampus zu finden. Auch in den USA hat die Uni ein eigenes System. Unter CardinalStation kann man seine Noten und seinen Stundenplan ansehen. Dort sieht man auch, ob Rechnungen wie für Unterkunft, Essen oder Artzbesuche noch offen sind. An der KU und an der CUA kommunizieren die Professoren über die offizielle Uni-Mail-Adressen, deswegen ist es super wichtig, diese regelmäßig zu checken. „Blackboard“ heißt das Onlinesystem hier, dort kann man alle online zur Verfügung stehenden Texte finden, sowie Vorlesungsbeschreibungen und andere wichtige Infos.
Bibliothek
Die KU und die CUA verfügen beide über eine schöne Bibliothek mit vielen Büchern. An der Catholic University gibt es zwei Bibliotheken, einmal eine für alle und eine für Studenten der Rechtswissenschaften. Es gibt mehrere Stockwerke mit Computerräumen und Arbeitsplätzen. Das Drucken und Scannen ist kostenlos, Kopieren kostet Geld. Kleiner Trick: Wenn man Geld sparen möchte, kann man einfach scannen und dann drucken. Auch in Eichstätt gibt es mehre Bibliotheken, vor allem deswegen, da sich ein Teil der Uni in Ingolstadt befindet. Die Zentralbibliothek in Eichstätt ist ein schönes, lichtdurchflutetes Gebäude. Sonntags ist sie geschlossen. In Eichstätt gibt es nicht so viele Computer, die zur Nutzung bereitstehen; die meisten sind nur für Literaturrecherche verfügbar.