Das Straßenbild in Indien ist einfach anders. Und ich meine damit nicht den Linksverkehr. Denn wo links und rechts überhaupt ist, ist manchmal auf den Straßen Indiens schwer zu sagen . Hier läuft einiges anders.

In Indien ist es völlig normal, dass…

• nicht nur Autos und Fahrräder das Straßenbild prägen. Auch Rikschas, Tucktucks, Motorräder, Kutschen, und natürlich Kühe und andere Tiere sich herumtummeln.
• Kühe den Verkehr massiv behindern. Sie stehen einfach überall herum und werden großzügig umfahren. Da ist Chaos vorprogrammiert.
• Lastwagen, die mit Menschenmassen überzuquellen scheinen, ohne Vorwarnung einfach mal stehen bleiben, damit jemand zu- oder absteigen kann – oder auch einfach nur so, wahrscheinlich, um sich neu zu sortieren.
• am Straßenrand hocken, stehen und liegen unzählig viele Menschen, fast ausschließlich Männer. Manchmal verirren sie sich auch auf die Fahrbahn. Da lohnt es sich, rechtzeitig zu hupen, um niemanden zu überfahren.
• der Fahrer einfach mal so den Rückwärtsgang für ca. 800 Meter einlegt, weil er realisiert hat, dass er die Ausfahrt verpasst hat.
• jemand seine Fahrt unterbricht, an den Straßenrand fährt, um sich dort zu übergeben. Magenverstimmungen und -probleme sind hier an der Tagesordnung und machen auch nicht vor dem Straßenverkehr halt.
• Pferde über den Highway traben (gerne auch gegen die Fahrtrichtung oder quer über die Fahrbahn).

• sich zur Regenzeit die Straße in einen See verwandelt. Das Wasser staut sich in den vielen Schlaglöchern, läuft nicht ab und kondensiert auch nicht. Um den Wassermassen zu entgehen, wird kurzerhand die Fahrbahnseite gewechselt. Auch auf der Autobahn fährt man einfach 2-3 Kilometer als Geisterfahrer weiter. Fernlicht an, Faust auf die Hupe und los geht’s.

… und das sind nur die Eindrücke aus meinen ersten Fahrten! Ich bin gespannt, was der indische Verkehr noch so für mich bereit hält. Langweilig wird es auf Indiens Straßen auf jeden Fall nicht.