22. November 2021
Dublin ist facettenreich und hat ein breit gefächertes Angebot an Aktivitäten. Doch auch in einem Auslandssemester ist die Zeit begrenzt. Daher kommen hier vier meiner bisherigen Highlights aus Dublin.
1. Howth Head
Für meinen ersten Tagesausflug in Irland gab es zwei Optionen: Entweder ein Besuch der Halbinsel Howth im Norden der Dubliner Bucht oder eine Wanderung auf dem Klippenweg zwischen Bray und Greystone. Von Mitbewohner:innen aus meiner Unterkunft, die in den Tagen zuvor bereits in Howth gewesen waren, hatte ich nur Gutes gehört. Zudem fuhr an diesem Wochenende der Dart (Schnellzug an der Küstenlinie Dublins der auf der Nord-Süd-Achse verkehrt) nicht bis nach Bray. Somit fiel die Entscheidung auf Howth. Besonders lohnt sich der Besuch bei gutem Wetter. In dem kleinen Hafenstädtchen Howth lassen sich Pier und Leuchtturm erkunden. Anschließend führt der Wanderweg von Howth über den Howth Head Peak und den Louis‘ Point an den Klippen entlang nach Süden zum Baily Lighthouse. Von dort könnt ihr entweder zurück zur Dart Station in Howth laufen oder direkt in den Bus steigen.
Essenstipp:
Der Fisch ist nirgends in Dublin so frisch wie in Howth. Ein Fischgericht bei den Beshoff Brüdern zum Mittag ist meine Empfehlung, egal ob klassisch als Fisch & Chips oder als Fisch-Burger.
Fototipp:
Wenn du den Weg bis zum Baily Lighthouse gelaufen bist, lohnt es sich, dem Weg noch ein paar Meter weiter zu folgen. Auf dem Weg in Richtung Süden zur Doldrum Bay erhältst du eine gute Sicht auf den Leuchtturm samt Klippen.
2. Rugby-Länderspiel
Neben Gaelic Football und Hurling ist Rugby eine der beliebtesten Sportarten in Irland. Regelmäßig im Herbst sind die großen Rugbynationen der südlichen Hemisphäre – Südafrika, Neuseeland, Australien und Argentinien – zu Gast in Europa. In einer Reihe von Länderspielen treten sie dabei gegen die Gastgeber aus England, Irland, Schottland und Wales an.
Geeintes Irisches Rugby Team
Irlands Rugby Nationalmannschaft besteht – anders als beim Fussball – sowohl aus Spieler aus der Republik Irland als auch aus Nordirland, es gibt also nur eine gemeinsame Mannschaft, die Irland bei Länderspielen vertritt.
Letztes Wochenende waren die All Blacks im Aviva Station Dublin zu Gast. Bereits nachmittags waren in der Innenstadt viele Rugbyfans in den grünen Trikots der Heimmannschaft unterwegs. Gemeinsam mit einem Freund habe ich das Spiel in einem Pub live verfolgt, es herrschte eine besondere Atmosphäre und die Stimmung wurde noch besser, als die Iren unerwartet den Weltranglisten-Zweiten vom anderen Ende der Welt mit 29-20 in einem packenden Spiel besiegten. Der zweite Sieg über Neuseeland auf irischem Boden überhaupt.
Sports-Bars in Dublin
Fast jeder Pub mit einem Bildschirm überträgt die großen Spiele. Besonders gefallen hat mir der Pub „The Bleeding Horse“ auf der Camden Street südlich des St. Stevens Green. Ein traditioneller, verwinkelter aber zeitgleich geräumiger Pub mit zahlreichen (großen) Bildschirmen und guter Stimmung.
3. Phoenix Park
Der Phoenix Park, unweit meiner Unterkunft gelegen, bietet immer eine kurze Auszeit vom Stadtgeschehen. Mit seiner Weitläufigkeit perfekt zum Joggen gehen, kann du den Park aber auch mit Fahrrädern, die sich am Eingang anmieten lassen, erkunden. Ein Alleinstellungsmerkmal des Parks sind die frei umherlaufenden Hirsche. Besonders in den Morgenstunden sind die Hirsche aus sicherer Entfernung gut zu beobachten. Im Herbst beginnt die Brunftzeit der Hirsche und es kommt vermehrt zu Kämpfen unter ihnen. Ein beeindruckendes Spektakel.
4. Gregorianische Häuserfassaden
Dublin darf als gregorianische Stadt bezeichnet werden, viele Gebäude entstanden zwischen 1720 und 1830. Wie nachhaltig der Baustil die Stadt beeinflusste, zeigt sich schon daran, dass er auch noch in den Jahrzehnten danach bei Neubauten kopiert wurde. Gerade die Türen in Dublins Innenstadt sind beispielhaft für diesen Architekturstil. Während die Häuserfronten heutzutage Postkartenmotive Dublins sind, waren die Bauten keineswegs immer unumstritten, sind sie doch aus Ausdruck der britischen Fremdherrschaft in den vergangenen Jahrhunderten. Am besten kannst du die Häuserfronten bei einem Spaziergang durch die Innenstadt zwischen dem St. Steven’s Green und dem Merrion Square erkunden.