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Tipps für das Leben als Student:in in Bergen

Das Student:innenleben in Norwegen ist nicht immer ganz einfach. Vor allem, wenn es sich um den finanziellen Aspekt dreht. Dabei sind bei mir auch einige Fragen aufgekommen: Gibt es faire Student:innen-Rabatte? Wie sieht es mit den Stipendien aus? Kann man in Bergen als Student:in arbeiten?

Da ich mittlerweile schon einige Monate in Bergen lebe, habe ich ein paar Dinge zusammengeschrieben, die euch bei eurer Recherche oder eurem Auslandsaufenthalt weiterhelfen könnten. Diese Tipps sind mir nicht nur aufgefallen, sondern ich habe sie auch bereits meinen Freund:innen und Komiliton:innen weitergegeben. Es hat natürlich etwas gedauert, alles zusammenzusuchen, da ich selbst erst einmal lernen musste, wie die Student:innen hier leben.

Am Anfang habe ich nicht gewusst, wo ich als Student:in essen gehen soll. Da ich das Reisen liebe, wollte ich mir auch ab und zu mal was gönnen und das Essen hier probieren. Allerdings sind viele Restaurants sehr teuer und als Student:in unmöglich bezahlbar. Ich wusste unter anderem auch nicht, wo ich günstig meinen Wocheneinkauf machen kann. Es gibt in Bergen tatsächlich eine sehr große Auswahl an Supermärkten. Bis ich meine richtige Routine gefunden habe, hat es etwas gedauert. Es ist vorteilhaft mit Norweger:innen in einer WG zu leben. Meine Mitbewohner:innen haben mir das Leben hier direkt von Anfang an leichter gemacht. Ich habe nicht nur viele hilfreiche Insider-Tipps bekommen, sondern auch viele Einblicke in das Leben der Student:innen gewonnen. Einige davon möchte ich hier im Folgenden mit euch teilen. Auf geht’s!

Sonnenuntergang beim Angeln in Bergen mit Meer und Felsen im Hintergrund
Meine Mitbewohner und ich beim Angeln

Stipendien und andere Möglichkeiten nutzen

Ich weiß, das klingt irgendwie gruselig. Allerdings seid ihr bestimmt, wie ich am Anfang, nicht so gut informiert. Es gibt ganz viele Möglichkeiten, finanziell unterstützt zu werden. Wenn ihr euch für Erasmus bewirbt, kriegt ihr automatisch das Erasmus+ Stipendium. Außerdem bekomme ich zusätzlich noch Auslands-BAföG, welches sogar einfacher zu beantragen ist, als ihr denkt. Zusätzlich bietet der DAAD eine Vielzahl von Stipendien an. Auf der DAAD Website könnt ihr euch über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Es ist also möglich, finanzielle Unterstützung zu bekommen und überhaupt gar nicht gruselig. Informiert euch gut und bewirbt euch, beachtet dabei nur die Fristen. Da Deutschland ein sehr bürokratisches Land ist, wird wahrscheinlich auch viel Papierkram erwartet. Kümmert euch also rechtzeitig um wichtige Formulare!

Von Student:innenrabatten profitieren

Als Studentin habe ich sehr oft Zugang zu Vergünstigungen oder Rabatten. In Bergen gibt es viele Angebote zum Beispiel in Museen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Kinos, Fitnessstudios und anderen Dienstleistungen. Allerdings müsst ihr immer euren Student:innenausweis griffbereit haben, sonst kann man nichts davon ausnutzen. In dieser Hinsicht sind sie hier tatsächlich sehr streng, ohne Ausweis keine Vergünstigung! Diese Rabatte helfen nicht nur, das Beste aus meinem Semester zu machen, sondern unterstützen mich dabei, nicht all zu viel Geld auszugeben. Ich kann mir also gelegentlich was gönnen, ohne mich dabei schlecht fühlen zu müssen. Unter anderem gibt es auch Orte, die gar nichts kosten, wie zum Beispiel der botanische Garten der Uni. Dort kann man einfach mal abschalten und die Natur genießen.

Außerdem gibt es viele Cafés und Restaurants nur für Student:innen gemacht. Zu vergünstigten Preisen bekommt ihr dort trotzdem leckeres und hochwertiges Essen. Ihr könnt sogar „Fiskesuppe“ (=Fischsuppe) probieren ohne einen Goldbarren dafür zu zahlen.

Informiert euch also gut und fragt auch einfach mal eure Komiliton:innen. Meistens wissen sie besser, wo es welche Angebote gibt und euer Leben ist um Einiges einfacher.

Stundent:innenjobs finden

Falls ihr länger als ein Semester in Norwegen bleiben möchtet, kann ich euch die Teilzeitjobs ans Herz legen. Ganz viele Freund:innen von mir arbeiten in Bars, beim Bäcker oder in Clubs. Ihr bekommt dabei natürlich nicht nur Lohn, sondern teilweise auch kostenlose Eintritte, Vergünstigungen auf Getränke oder eine Gratis-Tüte mit Brot, welches nicht mehr gekauft wurde. Mein Mitbewohner bringt immer ganz viele Tüten voll mit Zimtschnecken oder frisches Brot mit nach Hause. Es ist natürlich bei jedem Arbeitgeber etwas anders, aber kurzum: Es ist nicht schwer einen Job zu finden. Diese beinhalten faire Arbeitszeiten und sind gut bezahlt. Damit können sich meine Freund:innen das Leben hier gut leisten. Da die meisten auch noch etwas reisen möchten, lohnt es sich erst recht. Also keine Angst, nimmt euren Lebenslauf auf Englisch mit und versucht euer Glück. Dabei müsst ihr auch nicht Norwegisch sprechen können.

Budgetplan erstellen

Ich habe tatsächlich einen Budgetplan. Da hier alles mit der Kreditkarte zu bezahlen ist, vergesse ich oft mal, was ich diese Woche alles gekauft habe. Es hilft sehr, einen Plan von den Fixkosten zu haben. Die Miete und meine Nebenkosten sind eigentlich jeden Monat gleich, außer der Strom wird mal etwas mehr abgerechnet, das heißt ich habe das schon einmal „fix“. Alles andere wie Lebensmittel, Ausgehen und Reisen, schreibe ich mir gerne noch mal auf. Da wir als Stundent:innen auch spontaner sind und uns dann einen Roadtrip gönnen oder eine Hütte auf einem Berg mieten, muss finanziell auch alles passen. Vergesst aber bitte nicht, dass ihr nicht alles auf einmal machen oder sehen müsst. Bevor ich nämlich keinen Cent mehr in der Tasche habe und mit Bauchschmerzen verreise, verzichte ich lieber auf ein paar Dinge und gehe dann eben einen Monat später. Es gibt ganz viele Trips für Student:innen, die auch Städtereisen innerhalb oder außerhalb des Landes beinhalten. Informiert euch gut und stellt euch Pläne auf, damit ihr auch ohne Sorgen oder Probleme euer Semester genießen könnt. Es hilft nicht nur einen Plan von euren Reisen oder Kursen zuhaben, sondern auch von dem, was euer Leben am Tag eigentlich kostet.

Das Leben als Student:in ist nicht immer leicht, aber versucht es euch einfach zu gestalten. Ich hoffe mit diesen Tipps konnte ich euch die Gedanken und Bauchschmerzen nehmen. Genießt euer Semester, denn es ist schneller vorbei, als es einem vorkommt!

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