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Vom Dating und der Wohnungssuche

Nach langem Dating hatte ich mich entschieden: Tinder, Bumble und Grindr müssten alle von meinem Handy verschwinden. Zu anstrengend war es, bei jedem neuen Match meine beste Seite zu zeigen und zu betonen, wieso es eine außerordentliche Gelegenheit sei, sich mit mir auf einen Kaffee zu treffen. Kurz und schmerzlos wurden also alle Apps gelöscht und ich fühlte mich frei und ohne Sorge, eine Nachricht des Mannes meiner Träume zu versäumen. Doch dann musste ich bemerken, dass sich die Wohnungssuche verhält wie die Partnersuche – nur mit einer kleineren Auswahl an möglichen Kandidaten.

Die Wohnungssuche kann eine leicht nervenaufreibende Angelegenheit sein. Deshalb ist es umso wichtiger, rechtzeitig damit anzufangen sowie zu wissen, welche Möglichkeiten der Unterbringung es im Ausland gibt und auf welchen Plattformen man fündig werden kann.

Zimmer finden in Cambridge

Ich machte mich Ende August auf die Suche nach einer Wohnung in Cambridge und dasselbe Spiel wie beim Daten begann aufs Neue. Zunächst die Registrierung auf verschiedenen Plattformen zur Wohnungssuche, wie zum Beispiel Spareroom.co.uk, oder dem Beitreten unterschiedlicher Facebook-Gruppen (ja, tatsächlich passiert auch dort noch einiges). Dann das Erstellen eines Profils mit sympathischem Foto und einem Video, in dem ich mich vorstelle und meine besten Qualitäten hervorhebe. Zum Schluss das Durchforsten von etlichen Wohnungsanzeigen und dem Kontaktieren der jeweiligen Vermieter*innen beziehungsweise Mitbewohner*innen. Davon wurden nicht wenige zwar gelesen, aber am Ende nicht beantwortet (kommt das dem einen oder der anderen nicht auch aus anderem Kontext bekannt vor?).

Der Mietpreis

Der Wohnungsmarkt in Cambridge ist nicht der besucherfreundlichste. Aus Heidelberg bin ich einiges gewohnt, denn dort liegt der Mietpreis pro Quadratmeter für eine Wohnfläche von 20 bis 24 Quadratmetern auf einem ähnlichen Niveau wie in Hamburg oder Berlin und das Angebot ist für die kleine Geldbörse sehr überschaubar. In Cambridge liegt der Mietpreis oft doppelt so hoch und der Wohnungsmarkt ist sehr spontan. Das heißt, Wohnungen werden meist erst einen Monat bis zwei Wochen vor einem möglichen Einzugstermin online gestellt. Dies soll jedoch kein Aufruf zur Verzweiflung sein, sondern der Hinweis, dass ihr euch eurer finanziellen Möglichkeiten früh bewusst sein und eventuell Kompromisse eingehen müsst.

Wohnen im College

Für Studierende an der Cambridge University heißt es jedoch: nicht verzagen, denn in der Regel haben auch ausländische Studierende an der Universität die Möglichkeit, in einem der Colleges unterzukommen. Die Zimmer sind vergleichsweise günstig und perfekt gelegen. Weitere Informationen dazu findet ihr unter www.accommodation.cam.ac.uk. Da ich als sogenannter „visiting student“ jedoch nicht direkt an der Uni eingeschrieben bin, trifft dies nicht auf mich zu. Gleichwohl habe ich Zugriff auf ein semi-exklusives Wohnungskontingent, das heißt, Privatpersonen annoncieren nur über die Universität.

It’s a Match

Bis zwei Wochen vor Abreise bedeutet das spärliche Angebot für mich „swipen, swipen und swipen“. Doch dann geschah es: ein MATCH! 15 Minuten auf dem Rad zur Uni, zwei liebe Mitbewohner*innen, ein Hund in der direkten Nachbarschaft, ein wunderschöner Garten (auch wenn ich im Winter von diesem nicht so viel habe). Ich gestehe, dass ich am Verzagen war und die Zeit knapp wurde, aber am Ende ist alles gut!

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